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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor
Autoren: Anthony Mark
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den Eisenschlüssel hervor, der um ihren Hals hing, und zwar genau in dem Augenblick, in dem sie alle die Tür erreichten.
    Beltan trommelte mit beiden Fäusten gegen die eiserne Fläche. »Travis!«
    Das Licht loderte noch immer um sie herum, aber die Schatten rannten dagegen an und stießen es zurück. Dann wurde das Licht heller, reiner, und drückte die Schatten gegen die Turmmauern. Unmenschliche Schreie schrillten auf. Grace fummelte mit dem Schlüssel herum.
    »Bitte, Grace«, sagte Vani. »Du musst dich beeilen.«
    »Lass mich dir helfen«, sagte Falken, und seine silbernen Finger schlossen sich um die ihren, beruhigten sie, führten sie.
    Der Schlüssel glitt in das Loch, dann drehte er sich. Wie eine Person warfen sich Beltan und Vani gegen die Tür, und sie flog krachend auf.
    Einen Herzschlag lang leuchtete überall das Licht. Dann wurde es schwächer, und Grace konnte wieder sehen.
    Keine fünf Schritte vor ihnen kniete ein Mann in einer schwarzen Kutte auf dem Turmboden. Entweder hatte er nicht gehört, dass sich die Tür geöffnet hatte, oder es war ihm egal. Er durchwühlte einen braunen Stoffhaufen, dann schien er zu finden, was er gesucht hatte. Er stand auf. In seinen Händen hielt er eine Scheibe aus cremigweißem Stein. Er drehte sie um, und eine Sekunde lang sah Grace das Symbol, das in ihre Oberfläche eingraviert war, ein Punkt, über dem eine Linie verlief.
    »Travis, Durge!«, rief Beltan. »Haltet aus!«
    Grace schaute auf, und Freude und Entsetzen rissen so wild an ihrem Herzen, dass sie glaubte, die Gefühle würden sie entzwei reißen. An der Wand der riesigen Halle zog sich eine Wendeltreppe in die Höhe. Zwei vertraute Gestalten standen dort oben. Durge schwang sein Breitschwert, während ein Rudel Feydrim zischte und aus dem Weg sprang. Travis stieß mit seinem Stilett zu, der Rubin in seinem Griff funkelte wie ein rotes Auge. Direkt über ihnen hielten sich Sareth und Lirith im Arm.
    Die Gestalt in der schwarzen Kutte schien sie endlich bemerkt zu haben. Sie schaute auf, aber es war unmöglich, das Gesicht im Schatten der Kapuze zu erkennen. Beltan setzte sich in Bewegung.
    »San«, sagte der Mann in Schwarz und streckte die Hand aus.
    Der Boden unter Beltans Füßen wogte, wurde weicher und verwandelte sich in Schlamm. Seine Stiefel sanken mehrere Zentimeter tief ein, dann senkte der Mann die Hand, und der Stein wurde wieder fest.
    Beltan kam abrupt zum Stehen; er zerrte, aber seine Stiefel steckten im Boden fest. Er wollte noch zugreifen, aber der Mann in der schwarzen Kutte hatte bereits die Flucht ergriffen. Er passierte zwei Säulen und erreichte die gegenüberliegende Turmwand. »Sar!« In der Turmwand öffnete sich ein Loch. Der Mann schlüpfte hindurch, und die Öffnung schloss sich hinter ihm wie ein Rachen.
    Beltan riss die Füße aus den Stiefeln. Er stürmte weiter, direkt hinter Vani, die bereits die Stufen hinauflief. Einer der Feydrim wirbelte herum und sprang sie an. Sie packte mit beiden Händen seinen Kopf und drehte ihn mit einem Ruck herum. Von den Steinen hallte ein Krachen wider; die Kreatur erschlaffte.
    Ein anderer Feydrim sprang Beltan an. Er duckte sich und schoss wieder in die Höhe, als das Ding ihn passiert hatte. Es flog ins Leere und krachte zwanzig Meter tiefer auf den Boden, wo es als regloser grauer Haufen liegen blieb.
    Durge zog das Breitschwert aus einer Kreatur, und Travis verwundete die letzte von ihnen mit dem Stilett. Vani erledigte sie mit einem präzisen Schlag in den Nacken.
    Es war vorbei. Die letzten Spuren des silbernen Lichts verblassten außerhalb des Turms. Die Nacht brach herein, still und leer.
    Beltan stieg eine Stufe höher, seine Brust hob und senkte sich, als er nach Atem rang. »Travis«, sagte er heiser. »Ich habe niemals aufgegeben. Nicht mal, nachdem die Etherion eingestürzt ist. Ich habe niemals den Glauben daran verloren, dich wieder zu sehen.«
    Travis starrte ihn staunend an. Dann grinste er plötzlich. »Ich kam so schnell ich konnte.«
    Beltan lachte. Dann rannte Travis die letzten Stufen herunter. Er riss den blonden Mann in die Arme, und sie hielten einander mit ungestümer Kraft fest. Schließlich legte Travis den Kopf schief, seine Lippen berührten Beltans …
     … und der blonde Mann zog sich zurück.
    Travis runzelte die Stirn. Beltan trat eine Stufe herunter; plötzlich sah er unbehaglich aus. Er warf Vani einen Blick zu, nickte dann. Sie ging zögernd eine Stufe höher.
    Travis’ Lächeln kehrte zurück,
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