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Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter
Autoren: Anthony Mark
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Mönche. Ich schätze, heutzutage interessieren sich eben nicht mehr viele Leute für Geschichte.«
    »Was nur bedeutet, dass sie dazu verurteilt sind, sie zu wiederholen«, sagte Melia.
    Beltan wischte sich Krümel aus dem spärlichen blonden Bart. »Falken, du hast noch immer nicht gesagt, wonach du in der Bibliothek von Briel gesucht hast. Etwas über Tore?« Ein Funkeln trat in seine grünen Augen. »Etwas, das uns helfen könnte, die anderen zu finden …«
    »Nein«, sagte Grace, und das Lächeln auf ihren Lippen verblasste. »Es ging um Mohg, den Herrn des Sonnenuntergangs.«
    Die anderen schauten überrascht auf.
    »Guten Morgen, Liebes«, sagte Melia, die sich als Erste fasste. »Hier ist heißer Maddok für dich.«
    In Aryns saphirblauen Augen lag ein besorgter Blick, während ihre Stimme in Graces Gedanken erklang. Alles in Ordnung, Schwester?
    »Mir geht es gut«, sagte Grace laut. Aryn und Lirith schienen sich nie etwas dabei zu denken, in Anwesenheit von anderen mit Hilfe der Weltenkraft zu kommunizieren, aber Grace vermied dies nach Möglichkeit. Im Gegensatz zu König Boreas’ Überzeugung war sie nicht gut in der Ausführung von Intrigen; es kostete so viel mehr Kraft, als einfach offen zu sein.
    Sie nahm Platz, zog dabei ihr Kleid zurecht, das Aryns ähnelte, aber von hellgrüner Farbe war, schenkte sich eine Tasse Maddok ein und atmete den leicht würzigen Duft ein. Erst nach einem Schluck wurde ihr bewusst, dass die anderen sie noch immer ansahen. Sie wandte sich Falken zu. »Du hattest gehofft, etwas über Mohg zu erfahren, nicht wahr? Etwas, das dabei helfen könnte, seine Rückkehr nach Eldh zu verhindern.«
    Falken nickte ernst. Die Sonne im Hof schien zu verblassen. Grace konnte ihn fühlen: den Schatten, der mit ihrem Lebensfaden verbunden war. Sie alle hatten ihre Schatten, das wusste sie. Sie hatte den ihren durchschritten, als der Dämon sie verschlingen wollte, und obwohl sie ihn nicht besiegt hatte, lag er nun hinter ihr. Der Schatten hatte sie möglicherweise zu der Person gemacht, die sie war, aber die Entscheidung, wer sie nun sein würde, lag allein bei ihr.
    Doch die Passage durch ihren Schatten hatte Erinnerungen ausgegraben, die sie vergessen hatte, um überleben zu können, Erinnerungen an die Zeit vor zwanzig Jahren. Die Nacht, in der das Waisenhaus niedergebrannt war. Sie wusste jetzt wieder, was sie in dieser Nacht gesehen hatte. Die Köchin des Waisenhauses, Mrs. Fulch, wie sie in ein Eisenherz verwandelt wurde. Die strahlende, unheilvolle Gestalt des Phantomschattens. Und die Gestalt, die die Wand des verbotenen Zimmers in der obersten Etage schmückte: alt, urtümlich, das eine vorhandene Auge voller Verlangen und Hass.
    Es war Mohg, der Herr des Sonnenuntergangs. Der Alte Gott, der das Kommen der Menschen fürchtete und versucht hatte, Eldh für sich zu beanspruchen, nur um von der Allianz aus Alten und Neuen Göttern von der Welt verbannt zu werden – eine Allianz, wie es sie nie wieder geben würde, da die Alten Götter seitdem ins Zwielichtreich entschwunden waren. Irgendwie hatte Mohg den Weg zur Erde gefunden; sein Bild im Beckett-Strange-Heim für Kinder war der Beweis gewesen. Er versuchte, die Erde als Brücke nach Eldh zu benutzen, um es erneut für sich zu beanspruchen und es für alle Ewigkeit mit dem Mantel der Nacht zu bedecken.
    »Nun«, sagte Melia zu Falken, »hast du etwas in der Bibliothek gefunden?«
    Er schaute in den leeren Pokal. »Nichts, was wir nicht bereits wüssten. Wie Mohg das Blut des Drachenweibchens Hriss trank, um das dunkle Wissen zu erlangen, das er benötigte, um Eldh an sich zu reißen; wie er zu dem Stein der Morgendämmerung gelangen wollte, um die Erste Rune zu brechen und Eldh nach seinen Vorstellungen neu zu erschaffen, und wie die Neuen Götter und die Alten Götter sich zusammentaten und Mohg durch eine List dazu brachten, aus dem Kreis der Welt zu treten, und dann den Weg hinter ihm versperrten und ihn für alle Ewigkeit verbannten.«
    Trotz des Sonnenscheins fröstelte Aryn; sie drückte den guten linken Arm fest an den Körper. »Nur dass er nicht für alle Ewigkeit verbannt wurde. Nicht, wenn er einen Weg zurück findet.«
    Beltan legte den Arm um sie. »Sorgt Euch nicht wegen dem, was noch nicht geschehen ist, Cousine. Mohg wird nicht zurückkehren – nicht, wenn es nach Falken geht.«
    Ein kleines schwarzes Etwas sprang auf den Tisch – Melias Kätzchen. Grace hatte sich an die Tatsache gewöhnt, dass das Tier
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