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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman
Autoren: Heyne
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anderen, sie sollen sie zu einem Arzt schaffen«, sagte der Lieutenant. »Beeilen Sie sich!«
    »Danke.«
    Dann standen sie im obersten Stockwerk vor der Stahltür, wußten aber nicht, wie sie sie öffnen sollten, weil nirgends eine
Glocke oder dergleichen zu sehen war. »Drew wollte mich unbedingt hier haben, aber wie komme ich jetzt rein?«
    »Haben Sie zu einem alten, jungen Lieutenant Vertrauen«, erwiderte Anthony, der die Vertiefung in der Mauer entdeckt hatte, in die man die Hand schieben mußte. »Wir werden jetzt einen Alarm auslösen … dieses Zeug da war schon vor Jahren ein alter Hut.«
    »Was reden Sie da?«
    »Passen Sie auf.« Gerald Anthony schob die Hand in die Öffnung und drückte die Handfläche herunter. Sekunden später wurde die Stahltür von einem verblüfften Lennox geöffnet, während ohrenbetäubende Alarmglocken schrillten.
    »Was, zum Teufel, haben Sie gemacht?« schrie Drew, um sich Gehör zu verschaffen.
    »Schließen Sie die Tür, Boß, dann hört das auf.«
    Lennox kam der Aufforderung nach, und der Alarm verstummte. »Woher haben Sie das gewußt?« fragte er.
    »Verdammt noch mal, das sind nur einfache Kontaktschalter.«
    »Woher haben Sie das gewußt?«
    »Gewußt habe ich es nicht, aber es lag nahe. Diese Anlage ist ja schon ziemlich alt, also habe ich es einfach riskiert. Im übrigen, was soll’s. Wir haben jetzt ja alles gesichert.«
    »Streite dich nicht mit ihm, Drew«, sagte Karin und drückte Lennox kurz an sich. »Ich weiß, ich weiß, für Gefühle ist jetzt keine Zeit. Warum wolltest du mich so dringend hier haben?«
    »Da ist ein Raum - genau genommen, zwei Räume - die bis zur Decke mit Computern vollgestopft sind. Zu denen müßten wir uns Zugang verschaffen.«
     
    Nach einer Stunde kam Karin de Vries in Schweiß gebadet zur Tür heraus. »Dein Instinkt hat dich nicht getrogen, mein Lieber«, sagte sie zu Lennox. »Die sind davon ausgegangen, daß dieses Château nie enttarnt werden würde, und haben deshalb sämtliche Aufzeichnungen hier aufbewahrt. Ich habe beinahe zweitausend Eintragungen gefunden, aus denen klar hervorgeht, wer ein Mitglied der Nazibewegung ist. Auf der ganzen Welt.«
    »Dann haben wir sie!«

    »Viele, Liebster, aber nicht alle. Die werden wir nie finden. Das sind nur die Anführer, die brüllen und schreien und die Menschenmengen aufputschen. Und viele andere tun es auf subtilere Art, geben sich äußerlich großzügig und sind innerlich von Haß erfüllt.«
    »Das ist sehr philosophisch gesprochen, Lady, aber ich rede hier von Unterlagen, die für eine Anklageerhebung ausreichen, Anklage gegen gottverdammte Nazis!«
    »Die hast du jetzt, Drew. Vergiß aber nie, daß sie nur die Spitze des Eisbergs sind.«

Epilog
    I ch bin ein gottverdammter Millionär!« rief Drew Lennox, der Hand in Hand mit Karin über die unbefestigte Straße in Granby, Colorado, ging. »Ich kann es immer noch nicht fassen.«
    »Harry hat dich sehr geliebt«, sagte Karin und blickte ehrfürchtig auf die majestätischen Gipfel der Rocky Mountains. »Daran hast du doch nie gezweifelt, oder?«
    »Ich habe es aber auch noch nie ausgesprochen. Abgesehen von ein paar Hunderttausend für Mom und Dad, die nie darauf zurückgreifen werden, hat er alles mir hinterlassen.«
    »Was überrascht dich denn so?«
    »Wo hatte er das alles her?«
    »Das haben dir die Anwälte doch erklärt, Liebster. Harry war Junggeselle und hatte wenig feste Ausgaben. Er hat die Börsen auf der ganzen Welt studiert und ein paar höchst geschickte Investitionen getätigt. Das paßt doch gut zu ihm.«
    »Harry«, sagte Drew und zog dabei den Namen in die Länge. »Kröger hat dieses verdammte Ding in sein Gehirn eingesetzt. Die Autopsie hat ergeben, daß das ein Produkt einer völlig neuen Technologie war und daß man es duplizieren konnte. Und dann hat es seinen Kopf gesprengt - nach seinem Tod. Und wenn man ihn nicht getötet hätte?«
    »Die Ärzte und Wissenschaftler sagen, daß es Jahrzehnte dauern würde, bis man es nachbauen kann, wenn überhaupt.«
    »Das wäre nicht das erste Mal, daß sie sich täuschen.«
    »Ja, natürlich … ich vergaß ganz, dir das zu sagen. Wir haben ein Telegramm von Jean-Pierre Villier bekommen. Er eröffnet ›Coriolanus‹ wieder und möchte, daß wir beide zur Premiere nach Paris kommen.«
    »Wie kannst du ihm taktvoll beibringen, daß mir das eine Mal reicht?«
    »Ich werde es ihm schonend beibringen.«
    »Herrgott, es sind noch so viele Fragen offen!«
    »Aber du
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