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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller
Autoren: Richard Doetsch
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dem farbenprächtigen Aufgebot an internationalen Flaggen, die im Wind flatterten.
    »Michael?«, fragte KC misstrauisch. »Warum sind wir schon wieder hier?«
    Michael lächelte nur und führte sie zum Touristeneingang, bezahlte den Eintritt und schloss sich mit ihr einer Führung an. Von dem, was der Tour Guide erzählte, hörten sie auch dieses Mal kein einziges Wort. Sie hielten sich hinter dem Grüppchen, und KC drängte Michael unablässig, ihr zu sagen, was los sei, doch er sagte kein Wort, bis sie wieder zu der Glasvitrine mit den Juwelen kamen.
    Michael schaute KC an, griff in seine Jackentasche und zog eine kleine Schachtel mit einem weißen Band darum herum heraus. Er legte sie in KCs Hand.
    »Das darf doch nicht wahr sein«, hauchte KC.
    Michael legte seine Hand auf ihre.
    »Ist das etwa –?« KC sprach nicht weiter und schaute auf die Juwelenauslage vor ihnen.
    »Es ist kein Ring«, sagte Michael leise, und dabei schwang ein Hauch von Bedauern in seiner Stimme mit. »Du musst verstehen, dass –«
    KC legte die Finger auf seine Lippen. »Ich weiß.«
    »Aber weißt du auch, dass ich alles für dich tun würde?«
    »Michael, sag mir bitte, dass du diesem Ort hier keinen nächtlichen Besuch abgestattet hast? Wenn man dich dabei erwischt hätte –«
    »Hat man aber nicht.« Michael sah sie mit festem Blick an. »Sie wissen nicht einmal, dass es fehlt. Niemand achtet auf diesen kleinen schwarzen Stein. Manchen Leuten bedeutet er überhaupt nichts, für die Menschen auf dieser Insel im Pazifik bedeutet er Wohlstand, aber für mich ist er gleichbedeutend mit dir.«
    »Ach, wie reizend von dir«, erwiderte KC mit spöttischem Unterton. »Und er bedeutete eine Herausforderung. Wolltest du mir gegenüber auf den Putz hauen?«
    »Du hast doch nicht einmal mitbekommen, dass ich das Haus verlassen habe.«
    »Wann?«
    »Am Montag. Da hast du schon tief und fest geschlafen.«
    »Ich war müde«, gab KC zurück. »Hast du dir eins von deinen verrückten Teilen gebastelt, um hier hineinzukommen?«
    Michael nickte und schaute auf die kleine Schachtel. »Ich hatte das die ganze Woche hinten in meiner Sockenschublade versteckt.«
    »Wirklich?«, meinte KC.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass ich es schaffe.«
    »Ich kann nur nicht fassen, dass du es getan hast – irgendwie blödsinnig, so ein Risiko einzugehen.« Im nächsten Moment forderte sie ihn heraus: »Ich hätte das Ganze mit mehr Stil durchgeführt.«
    »Tatsächlich?«
    KC zog das Geschenkband von der kleinen Schmuckschachtel, und mit einem Lächeln auf den Lippen blickte sie zu Michael hoch. Im nächsten Moment hob sie den Deckel, schaute in die Schachtel und stellte fest, dass sie leer war.
    Wieder blickte sie zu Michael und sah, dass sein Gesicht auf einmal einen verwirrten Ausdruck annahm. Er nahm ihr die Schachtel aus der Hand und starrte hinein. Eine kleine Ewigkeit verging, während die Gedanken in seinem Hirn nur so rasten. Und dann lächelte KC plötzlich, ein wissendes Lächeln. Sie griff nach seiner Hand und führte ihn zu der Vitrine.
    Und da drinnen, in der Ecke, neben all den kostbaren Juwelen, lag der kleine schwarze Stein, als wäre er niemals weg gewesen.
    »Donnerstagnacht«, flüsterte KC. »Du hast schon tief und fest geschlafen.«
    Einen Moment lang starrte Michael sie an, dann lachte er auf. »Ich war müde.«
    Auf dem Weg zur Grand Central Station, von wo sie den Zug zurück nach Hause nehmen wollten, wurde ihre Unterhaltung ernst, denn plötzlich ging ihnen beiden auf, wie dumm sie gewesen waren.
    »Weißt du, eine Minute oder so, als ich die Schmuckschachtel gesehen habe …«, flüsterte KC.
    »Ich weiß«, erwiderte Michael. »Es tut mir leid.«
    »Schon okay, aber eins musst du mir versprechen.«
    »Natürlich.«
    »Hör auf damit, mir gegenüber auf den Putz zu hauen. Wir dürfen nicht so dumm sein.«
    »Dann werden wir das geloben«, erwiderte Michael. »Es uns geloben.«
    KC sah Michael tief in die Augen. »Einverstanden.«
    »Also, jetzt bin ich wieder wach«, erklärte KC mit gespielter Verärgerung in der Stimme, nachdem sie einander geliebt hatten.
    »Na, das tut mir aber leid«, entschuldigte Michael sich mit einem Grinsen.
    »Wie geht es Paul?«
    »Gut. Die Giants haben gewonnen.«
    KC nickte. »Dann brauchen wir uns die nächste Woche wenigstens nicht anzuhören, wie sie besser hätten spielen können.«
    »Simon ist in der Stadt.«
    »Wirklich? Ich wusste nicht, dass er kommen wollte. Wie lange bleibt er?«
    »Ein paar
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