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Die Lady mit der Feder - Roman

Die Lady mit der Feder - Roman

Titel: Die Lady mit der Feder - Roman
Autoren: Jocelyn Kelley Anke Koerten
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stirbt, wird sich kein Mensch etwas dabei denken.«
    »Ihr würdet die Königin töten?« Jordan schüttelte den Kopf. »Habt Ihr denn jeden Anflug von Ritterlichkeit eingebüßt, den Ihr je hattet? Wenn Ihr König Henry Treue gelobt, gilt dieser Schwur fortan ihm und seiner Familie.«
    »Wir denken an England! Und Ihr werdet Euch uns anschließen.«
    »Nein.«
    »Nein?« Weirton lachte. »Vielleicht habt Ihr Recht, doch habt Ihr eine sehr wichtige Person vergessen. Isabella de Montfort.«
    Jordan ballte fruchtlos die Fäuste. »Auch sie möchte nichts mit der Bruderschaft zu schaffen haben.«
    »Glaubt Ihr denn, wir wollen eine Frau in unseren Reihen?« Er wieherte vor Lachen und hielt sich die Seiten. »Wir wollen Euch bei uns. Deshalb schickten wir Emery, damit er Euch als Knappe dient, nachdem der Eure starb.«
    »Er ist also wirklich Mitglied der Bruderschaft?«
    »Kein Vollmitglied, da er erst als Ritter Anspruch auf diesen Status hat. Er war eifrig darauf bedacht, der Bruderschaft seinen Wert zu beweisen, und als wir Euch überzeugen wollten, zu uns zu stoßen, war er der erste Schritt dazu.«

    »Und der zweite?«
    Wieder lachte Weirton auf. »Ist das nicht offenkundig? Wir veranlassten, dass de Dolan im Turnier getötet wurde. Er begehrte eine Frau, die ein Mitglied der Bruderschaft heiraten sollte. Und sie erwiderte seine Gefühle. Sein Tod diente zwei Zwecken: Sie ehelichte den Mann, den wir befürworteten, und er war Euer bester Freund. Wir ließen das Messer bei de Dolans Leichnam zurück, so dass der beschränkte Prior ihm eine Bestattung auf dem Boden der Kenwick Priory verweigern würde. Das wiederum führte Euch dorthin, wo man Euch leicht in unseren Kreis ziehen konnte.«
    »Ach?« Er verschränkte die Arme. »Zweifellos mit Gamells Hilfe.«
    »Der Mann ist ein Dummkopf, doch dient er mir gut.«
    »Es ging also alles nach Plan, bis …« Er sah zu Isabella hin, die mit ihren Fesseln kämpfte und deren Augen vor Wut blitzten.
    »Wie hätten wir ahnen können, dass eine de Montfort etwas anderes im Kopf hat als ihren Besitzstand?« Weirton lächelte, als er zu Isabella ging, wo er sie überragend stehen blieb, ohne den Blick von Jordan zu wenden. »Und dass Ihr wie ein liebeskranker Jüngling ihren Spuren folgen würdet?«
    Jordan bemerkte, dass sie seinen Blick suchte. Was glaubte sie, konnte er tun, das sie in nicht noch größere Gefahr bringen würde? Er sah, dass sie sich bemühte, ihm ihre Hände entgegenzustrecken. Wenn sie glaubte, er könnte sie befreien, wenn Weirton zwischen ihnen stand … Sie senkte den Blick auf ihre Hände und er ebenso. Sie machte mit Daumen und Zeigefinger ein Zeichen.
    Er begriff. Sie wollte, dass er Weirton am Reden hielt.
Nichts leichter als das. Weirton wurde nie müde, das zur Schau zu stellen, was er für Eloquenz hielt.
    »Oder seid Ihr es, Weirton«, fragte er, »der die Bruderschaft als Vorwand benutzte, um Jagd auf Isabella zu machen?«
    »Ich?« Weirtons Lachen klang gekünstelt. »Warum sollte mir etwas an dieser de Montfort liegen?«
    »Weil die Bruderschaft es einrichten könnte, dass der Rest der Familie sich in einer scheinbar immerwährenden Fehde gegenseitig auslöscht und Euch dann die Güter ihres Vaters zufielen.« Er sah, dass Isabella einen Fuß hinter jenen Weirtons schob und ihren Fuß knapp über seine Ferse anhob.
    »Ihr habt eine lebhafte Phantasie, le Courtenay. Ich werdet ein großer Gewinn für uns sein. Wenn …? Was zum …?«
    Isabella reagierte so schnell, dass ihre Bewegungen verschwammen. Sie hob den anderen Fuß gegen Weirtons Knie und versetzte ihm in dem Moment einen Stoß, als sie den Fuß hinter seiner Ferse zurückschob. Weirton fiel mit einem Aufschrei rücklings um.
    Sie sprang auf und setzte einen Stiefel auf Weirtons Kehle. Jordan ging um sie herum, so dass sie von den Leuten ein Stück weiter an der Straße nicht gesehen werden konnte. Er griff nach Weirtons Dolch und zog ihn aus dem Gürtel. Mit zwei raschen Schnitten erlöste er Isabella von Knebel und Handfesseln.
    »Du bist erstaunlich, Isabella«, murmelte Jordan an ihrem wirren Haar, als er die Fesseln wegwarf.
    »Vermutlich lernte ich in der Abtei mehr, als ich dachte.«
    »Und ich sehe, dass ich noch viel lernen muss.« Er streichelte
ihre Schulter, wo ihr Kleid zerrissen war, dann bedeutete er Weirton, er solle aufstehen.
    Langsam zog Isabella ihren Fuß weg, setzte ihn aber sofort auf Weirtons Kehle, als er seine Hände hob, als wolle er zupacken. Er legte die
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