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Die Kunst des Sterbens: Thriller (German Edition)

Die Kunst des Sterbens: Thriller (German Edition)

Titel: Die Kunst des Sterbens: Thriller (German Edition)
Autoren: Chris Morgan Jones
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der Revolution dorthin und lässt Sie in der Luft baumeln? Oder erschießt man Sie, während Sie in Paris einen Kaffee trinken? Gibt es nicht noch mehr Leute, die so etwas tun? Sind Sie etwa der Einzige?«
    Webster sprach jetzt mit lauter Stimme, und er spürte Qazais Hand auf seinem Arm.
    Rad schnaubte, es war eine Art Lachen. Er blickte in die Dunkelheit, schüttelte den Kopf und wandte sich wieder Webster zu, rieb sich mit der Hand das Kinn und kniff sich in die Haut, als wäre es nicht seine eigene.
    »Ich brauche ihn.« Er schaute zu Qazai.
    Webster schüttelte den Kopf. »Nein. Sie lassen Ava frei, wir verschwinden, und Sie behalten das Geld. Es gehört Ihnen. Das ist für uns alle ein guter Tag.«
    Rad presste seine schmalen Lippen zu einem Lächeln zusammen. »Kapiert. Er gehört Ihnen. Wenn ich es nicht tue, dann sich jemand anders werden ihn schnappen. Bleiben er am Leben, werde ich sowieso sterben. Und dann jemand anders ihn holen.«
    In dem spärlichen Licht nahm Qazais Gesicht geisterhafte Züge an.
    »Ich brauche ihn«, wiederholte Rad.
    »Nein«, sagte Webster mit gespannter Brust. »So läuft das nicht. Es wird nicht verhandelt.«
    Zufrieden holte Rad tief Luft, füllte seine Lungen. Er gab Webster die Dokumente, der sie mechanisch entgegennahm, und richtete mit der Miene eines Mannes, der nichts weiter sagen würde, das Wort an Qazai.
    »Sie. Oder sie.«
    Qazai wandte sich Webster zu, nicht um ihn um Beistand zu bitten, sondern damit dieser bestätigte, dass sie keine andere Wahl hatten. Webster hatte sich noch nie so hilflos gefühlt. Er dachte an Lock, direkt nachdem man auf ihn geschossen hatte, wie er auf dem Rücken im Schnee lag, über seinem Herzen ein sauberes schwarzes Loch in seinem Mantel. Er hatte keine Idee. Keinen Plan. Aber Qazais Blick sagte ihm, dass er das nicht brauchte; dass dies das Ende war.
    Qazai trat einen Schritt vor.
    »Ich muss wissen, dass sie in Sicherheit ist.«
    Rad schaute ihn einen Moment lang an, dann holte er sein Handy aus der Tasche und wählte eine Nummer; in der Stille konnte Webster hören, wie es einmal klingelte. Nach ein paar Worten auf Farsi reichte Rad es Qazai.
    »Hallo? Hallo?« Er hielt das Handy vom Ohr fort und wollte schon etwas zu Rad sagen, als eine Stimme, leise und verzerrt, in der Leitung ertönte. »Hallo? Ava? Ava. Wo bist du? Geht es dir gut?« Webster schaute dabei zu, wie Qazai seiner Tochter lauschte, die freie Hand gegen sein anderes Ohr gepresst, damit er sie besser verstehen konnte. Er wirkte alt, gezeichnet, würdevoll. »Was ist los? … Oh, Gott sei Dank. Gott sei Dank … Keine Ahnung, mein Engel. Keine Ahnung.«
    Rad nahm ihm das Handy weg und beendete den Anruf. Qazai, der einen Kopf größer war als er, stand jetzt aufrecht, wirkte gefasst.
    Rad warf Webster einen letzten Blick zu. »Lassen Sie das Geld, wo ist«, sagte er, um sicherzugehen, dass sie sich verstanden hatten, dann drehte er sich um und ging zu seinen Männern.
    Qazai sah ihm hinterher, und Webster betrachtete Qazai.
    »Tut mir leid«, sagte er.
    »Das muss es nicht«, sagte Qazai und hielt ihm die Hand hin.
    »Ich werde tun, was ich kann«, sagte Webster, als sie einander die Hände schüttelten.
    »Ist nicht nötig«, sagt Qazai, und mit einem bedächtigen Nicken folgte er Rad. Die Wagentüren öffneten und schlossen sich; die Scheinwerfer flackerten auf; und Webster sah zu, wie die getönten Fenster an ihm vorbei in die Nacht glitten.
    Auf dem Kies hinter ihm ertönten knirschende Schritte, und mit einem brennenden Gefühl der Angst begriff er, dass er nicht alleine war: Die beiden Männer, die ihn hergefahren hatten, kamen auf ihn zu. Sonst war niemand zu sehen. Während er beobachtete, wie sie näher kamen, konnte er in der Ferne den Motor eines Wagens hören, der in einem niedrigen Gang tief aufheulte.
    Er ging von ihnen fort, zurück zu den Gebäuden und dem Restaurant. Doch die Männer ignorierten ihn einfach. Als sie ihren Wagen erreichten, öffneten sie die Türen und stiegen ein; der Motor sprang an, und sie fuhren los und wendeten schnell in seine Richtung. Webster, der wie benommen war, trat unbeholfen zurück und wartete darauf, dass er überfahren wurde, und er brauchte einen Moment, um das glänzende Chrom und das Schwarz von Constances Wagen zu erkennen, der herangerast kam und ihn vor den Iranern abschirmte. Für ein, zwei Sekunden stand die beiden Autos einfach da, während Constance, den Arm im Fenster, zu dem einen Meter entfernten Audi
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