Die Kunst des Sterbens: Thriller (German Edition)

den Weg hinauffuhren, bis ihre Rücklichter in der Dunkelheit verschwanden, dann lief er durch die stillen, dunklen Bäume zum Haus seiner Eltern hinunter. Der Himmel war wolkenlos, und der Mond tauchte den Meeresarm in ein helles, fahles Licht.
    Nur Elsa war noch auf. Mehr als alles andere sollte sie verstehen, dass es nie seine Absicht gewesen war, Gefahr in ihr Leben zu bringen, aber dass er, nachdem es nun mal passiert war, all seine Kraft daransetzen musste, sie wieder daraus zu vertreiben. Er sei selbstgefällig gewesen, sagte er ihr, doch damit sei jetzt Schluss. Elsa hörte ihm mit professioneller Distanz zu, wies nüchtern auf die Ungereimtheiten in seiner Schilderung hin, damit er seine Rücksichtslosigkeit und Eitelkeit in ihrer ganzen Schwere spürte. Aber trotz ihrer Verärgerung war sie genauso erleichtert, ihn zu sehen, wie er erleichtert war, sie zu sehen; er wusste es, und das machte ihm Hoffnung.
    Nach einer Weile gingen ihnen die Worte aus, und während im Haus alle schliefen, liefen sie durch den Garten hinunter zu dem kleinen Steinpier, wo die Luft warm und reglos war, und das Wasser hoch genug stand, um die Füße darin zu baden, und so saßen sie schweigend da, nicht versöhnt, aber zusammen, bis der Himmel im Osten langsam heller wurde.