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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar
Autoren: Carl A. DeWitt
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Schleuder umgehen.«
    »Sie war eine Elfin?«
    »Eine Halbelfin, aber das interessierte niemanden. Für uns war sie einfach Elyra, eine von uns, das war alles, was zählte.«
    »Damit hätten wir also die vier Jugendlichen, die Holgar am Brunnen antraf. Und Ihr, alter Mann, wo wart Ihr?«
    »Irgendwo. Ich bin nicht wichtig.«
    »Hhm.«
    »Wie auch immer, Holgar fragte unsere Freunde, ob sie bereit wären, sich auf die Suche nach seinem Pferd zu begeben, worauf die vier rasch übereinkamen, Holgar diesen Gefallen zu tun. Warum auch nicht, und schließlich gab es, wie Garret sagte, irgendwo auf der Strecke auch sicher die Möglichkeit, fischen zu gehen.«
    »Das blöde Pferd ist in Richtung Alt Lytar abgehauen«, erklärte der Schmied und runzelte dabei die Stirn. »Fragt mich nicht, warum, wo doch sonst alle Tiere diese Gegend meiden, aber genau so ist es.«
    »Das bedeutet, dass wir uns in die Nähe der alten Stadt begeben müssen?«, fragte Tarlon in seiner ernsthaften Art.
    »Sieht ganz so aus«, sagte Garret und grinste. »Ich wollte schon immer mal wissen, wie gut man da jagen kann!«
    »Niemand jagt in der Nähe der alten Stadt«, erwiderte der Schmied bestimmt und sah Garret durchdringend an. »Dort sind alle Tiere von einer seltsamen Krankheit befallen, und wenn man sie isst, wird man selbst krank und stirbt. Elendiglich. Also keine Jagd dort! Schau mich an und hör mir gut zu, Garret, ich meine es ernst! Ihr dürft dort unter keinen Umständen jagen!«
    Garrets Stirn legte sich in Falten, aber er sagte nichts. Schließlich nickte er dem Schmied sogar zu, als dieser ihm weiterhin streng in die Augen sah.
    »Nun, wenn das Pferd nach Alt Lytar abgehauen ist, werden wir ungefähr fünf Tage lang marschieren müssen«, überlegte Argor. »In diesem Fall gehe ich wohl besser ein paar Sachen zusammenpacken.«
    »Vielleicht finde ich ein paar Kräuter auf dem Weg«, meinte Elyra freudestrahlend. »Ich will mal Mutter fragen, ob sie irgendwelche Kräuter braucht!«
     
    »Wie Ihr sehen könnt, Herr, waren es gute Kinder.« »Ja, alter Mann, die nettesten im ganzen Reich. Ganz sicher. Erzählt einfach weiter.«

 
1
     
    Ein Sommerspaziergang
     
    Elyra hatte zunächst befürchtet, dass sie sich während der Reise langweilen würde. So gerne sie die anderen auch mochte und mit ihnen zusammen war, so teilten sie doch nicht die gleichen Interessen miteinander. Außerdem wollte Elyra sich nicht andauernd unterhalten müssen. Aus diesem Grund begab sie sich kurz vor Anbruch ihrer Reise zu dem kleinen Haus hinter dem Gasthof, wo wir schon immer die Bücher des Dorfes aufzubewahren pflegten, und suchte in den alten Texten, Büchern und Folianten, bis sie etwas Interessantes entdeckte. Ein Buch, dessen Sprache sie nicht verstand, dessen Bilder sie aber auf Anhieb faszinierten. Daher beschloss sie, das Buch mitzunehmen. Eine der Zeichnungen, die sie besonders interessierte, zeigte einen jungen Mann, der in der Luft über einem Brunnen schwebte und eine Krone hochhielt, während eine lächelnde Menschenmenge um ihn herum versammelt war.
    Die vier brauchten nicht lange, bis sie marschbereit waren. Sie alle waren es gewohnt, durch das Tal zu wandern, also hatten sie mehr oder weniger alles, was sie brauchten, griffbereit. Sie schulterten ihre Rucksäcke und ihre Waffen. Garret trug seinen Bogen und zwei Köcher voller Pfeile, Tarlon hatte ebenfalls seinen Bogen und seine große, zweiblättrige Holzfälleraxt, auf die er so stolz war, mitgenommen, und Argor war mit einer Armbrust und seinem Hammer ausgerüstet. Elyra hatte dagegen nur ihre Schleuder und einen Beutel mit glatten Steinen dabei, nahm aber auch selbst gepflückte Kräuter und angerührte Salben mit.
    »Für den Fall, dass einer von uns hinfällt und sich verletzt«, erklärte sie ernsthaft, als Garret zweifelnd ihren Rucksack ansah. Er schien ihm zu schwer für sie zu sein. »Ich habe einfach alles mitgenommen, was wir brauchen könnten, sollte jemand zu Schaden kommen.«
    »Dagegen ist nichts zu sagen«, meinte Tarlon bedächtig und nickte zustimmend. »Man kann ja nie wissen.«
    Garret musterte den Rucksack seines Freundes, der allein schon so groß wie die der drei anderen zusammen war, verkniff sich aber, seinen Freund danach zu fragen, was er alles dabeihatte. Er wusste, dass Tarlon ihm sowieso nur »dies und das« antworten würde.
    Garret selbst hatte von allen den leichtesten Rucksack. Etwas Brot, etwas Käse und ein paar Angelschnüre. Mehr, dachte er,
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