Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die kritische Dosis

Die kritische Dosis

Titel: Die kritische Dosis
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
Lady.
TRIUMPH DER POLIZEI VON LOS ANGELES BEI AUFKLÄRUNG VON COLORADO-MORD!

    Durch gutgemeinte, aber irrtümliche Zeugenaussagen, hieß es weiter, sei die Kriminalpolizei von Colorado bei der Untersuchung von der richtigen Spur abgebracht worden. Sie habe nach einem Wagen gefahndet, von dem sich später herausstellte, daß er zu der fraglichen Zeit gar nicht in Colorado war. Eine unter dem Namen »Springmaus-Tessie« bekannte Trickbetrügerin habe sich ausgerechnet diesen Wagen ausgesucht, um durch Vortäuschung eines Unfalls die Versicherung zu schröpfen.
    Der Fahrer des Wagens, der bereits einen außergerichtlichen Vergleich geschlossen hatte, habe nach Aufklärung des Sachverhaltes darauf verzichtet, Betrugsanzeige gegen »Springmaus-Tessie« zu erstatten.
    Die Zeitung erwähnte sogar, daß Frank Sellers in anerkennenswerter Bescheidenheit erklärt hatte, die Detektei Cool & Lam in Los Angeles habe ihn bei der Aufklärung des Falles entscheidend unterstützt.
    Die Ermittlungen über den Tod des Erpressers liefen weiter, wußte der Journalist noch zu berichten, aber es sei fraglich, ob Strafantrag gegen die wohlhabende Lady gestellt werden würde, da der Tod nach Meinung der Polizei »einer Verkettung unglücklicher Umstände« zuzuschreiben sei.
    Der Ehemann, ein prominenter Bürger Denvers, habe sich zugunsten seiner Frau verwandt. Das Ehepaar lag zwar in Scheidung, aber die Vermögens Verhältnisse seien in freundschaftlichem Einvernehmen geregelt worden, und man sprach sogar von einer Versöhnung.
    Nach Feststellungen der Polizei von Denver, die übrigens heilfroh über die Aufklärung dieses undurchsichtigen Falles war, hatte der Tote eine ganze Serie schändlicher Erpressungsmanöver gestartet.
    Elsie sah mir über die Schulter, während ich das noch druckfeuchte Blatt studierte.
    »Das haben Sie großartig gemacht, Donald«, sagte sie begeistert.
    Das Telefon schrillte.
    Elsie nahm ab. »Vorzimmer von Mr. Lam... Er ist sehr beschäftigt... Einen Augenblick, bitte...«
    Sie wandte sich zu mir. »Colton C. Essex.«
    Ich griff nach dem Hörer. »Tag, Essex.«
    »Schon die Zeitung gelesen?«
    »Bin gerade dabei.«
    »Alles in Ordnung?«
    »Vollkommen. Wie ich sehe, ist eine Versöhnung der Badgers in Sicht?«
    »Ganz recht.«
    »Und was wird aus der anderen Frau?«
    »Ach, die hat eine hübsche Summe dafür kassiert, daß sie keine Schwierigkeiten macht. Alles kann der Mensch nicht haben. Aber ich werde schon aufpassen, daß sie nicht zu kurz kommt.«
    »Na, dann bin ich ja beruhigt«, meinte ich.
    Einen Augenblick herrschte Stille. »Hatten Sie Badger gut versteckt?«
    »Fünf Stunden nach Ihrer Verhaftung in Colorado saß er in Mexiko. Wozu bin ich denn Rechtsanwalt?«
    »Eben. Da fällt mir übrigens ein: Darf ich Sie daran erinnern, daß wir nach Ihren eigenen Worten nicht umsonst arbeiten...«
    »Deshalb rufe ich an. Mrs. Badger wird wohl noch einmal darum herumkommen, in Colorado vor Gericht gestellt zu werden. Dazu ist aber erstens nötig, daß ihr Mann seinen Einfluß geltend macht, und zweitens, daß der Fall — äh — nicht durch allzuviel Beweismaterial belastet wird. Mr. Badger meint, daß Sie sich einen schönen langen Urlaub verdient haben, in dem Sie nicht durch Telefonanrufe oder Besucher belästigt werden, die mit Ihnen über diesen Fall sprechen wollen. Ich habe Anweisung, Ihnen fünfzigtausend Dollar für geleistete Dienste zu überweisen und einen solchen Erholungsurlaub für Sie zu arrangieren. Natürlich geht es nicht ohne Ihre Sekretärin...«
    »Wir sollen uns also in eine Gegend verziehen, wo uns die Polizei von Colorado nicht verhören kann?« fragte ich.
    »Das haben Sie gesagt«, gab er hastig zurück.
    »Vielen herzlichen Dank«, sagte ich.
    »Das beste ist es, wenn Sie diesen Urlaub unverzüglich antreten.«
    »Wenn’s um Urlaub geht, sage ich nie nein«, meinte ich. »Aber ich kann doch nicht ohne weiteres meine ganze Arbeit hinwerfen.«
    »Das sollen Sie auch nicht«, sagte er. »Dafür kommt ja Ihre Sekretärin mit. Die kann die dringendsten Büroarbeiten in Acapulco erledigen.«
    Ich legte auf.
    Elsie hatte das Gespräch von ihrem Apparat aus mitgehört. Ihre Augen waren so groß wie Suppentassen. »Fünfzigtausend Dollar«, sagte sie. »Meine Güte, was wird bloß Bertha dazu sagen!«
    »>Da treibt’s einem doch die Haare durch den Hut!< wird sie sagen. >Kaum haben wir unserem Klienten aus der Klemme mit seiner Frau geholfen, da läßt er sich schon wieder einfangen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher