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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz
Autoren: L. J. McDonald
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verpflichtet. Leon hatte keine Ahnung, ob überhaupt die richtige Art von Sylphe hindurchspähte, oder ob das Angebot, die Frau, verschmäht werden würde und die Beschwörer es an einem anderen Tag erneut versuchen müssten. Es konnte Monate oder sogar Jahre dauern, einen Krieger zu finden, egal, was die Priester versprachen. Aber Leon konnte es nicht darauf ankommen lassen. Das Mädchen war nicht Teil seiner Mission gewesen, als er in Yed angekommen war, aber jetzt gehörte sie dazu. Selbst wenn dieser Versuch ein Fehlschlag wurde, er musste sie befreien.
    Der Prinz schrie triumphierend und riss die Arme über den Kopf. Die Menge jubelte. Etwas kam durch das Tor, und Leon atmete tief durch, als er es fühlte. Keine andere Art von Sylphe strahlte diese Aura aus. Der riesige, körperlose Krieger sah aus wie eine schwarze Wolke voller Blitze. Seine Augen glühten rot, während schwarze Flügel aus Rauch sich zu beiden Seiten erstreckten. Er kam durch das Tor und gurrte lusterfüllt in Richtung des Mädchens, während dieses sich wand und zu ihm aufstarrte. Schnurrend griff er nach ihm.
    »Jetzt!«, schrie der Hohepriester. »Vollende es jetzt! Töte sie und binde ihn!«
    So wurde es gemacht, so war es immer gemacht worden. Dieses Mal allerdings warf der Prinz das Messer weg und drehte sich um. Er schaute zu den Priestern, und der idiotisch glückliche Ausdruck verschwand von seinem Gesicht. Dann fing er an, sich zu verwandeln.
    »Mach es nicht«, hauchte Leon und wusste, dass sein Partner ihn hören konnte.
    Aber seine Worte blieben unbeachtet, was ihn nicht überraschte. Der Prinz verwandelte sich, ausgehend vom Gesicht bis zu den Füßen. Er wurde größer, seine Haare wurden blond, seine Augen nahmen einen Grauton an. Wut verzerrte sein Gesicht zu einer Grimasse, und Hass strahlte aus, die Abscheu eines wutentbrannten Kriegers. Die Priester starrten ihn schockiert an, die Menge schrie, und dann streckte der Mann beide Hände nach vorn.
    Eine Wand zerstörerischer Magie schoss hervor, traf die Reihe der Priester mit brutaler Kraft und zerriss sie in Stücke. Als Nächstes wurden die Wachen an den Wänden ergriffen und nach hinten geworfen. Auf den Tribünen schrien die Zuschauer panikerfüllt auf und trampelten über andere hinweg, um die Ausgänge zu erreichen. Chaos breitete sich aus, während der neue Krieger auf dem Altar gurrte und herauszufinden versuchte, wie er das Opfer besteigen konnte.
    Leon riss das Tuch von seinem Tablett und enthüllte das Schwert, das dort statt der Käsestücke lag, die er eigentlich hätte tragen sollen. Die Diener neben ihm waren bereits geflohen, und das war auch gut so. Er hätte sich von niemandem davon abhalten lassen, in die Halle zu laufen und auf den Altar zuzueilen.
    Er war in fantastischer Form, aber trotzdem war er siebenundvierzig Jahre alt und kein Gegner für all die Wachen, die sein Krieger nicht getötet hatte. Ein paar von ihnen wirkten, als wäre sie nur betäubt. Aber es war Ril gelungen, alle Priester zu töten. Ohne sie konnten keine weiteren Sylphen beschworen werden, was bedeutete, dass das Königreich von Yed keine weiteren Krieger bekam – was ebenfalls nicht Teil der Mission gewesen war, aber Leon war seit jeher ein Opportunist, und Solie hatte zugegeben, dass sie nicht mehr wollte, dass Yed eine Bedrohung darstellte.
    Leon erreichte das Podium und den Altar, auf dem der neue Krieger sich bemühte, die Fesseln des blonden Mädchens durchzubeißen, ohne sie zu verletzen. Für einen Moment fragte Leon sich, wie dumm dieses Wesen eigentlich war. Anscheinend war ihm nicht eingefallen, eine menschliche Form anzunehmen. Er bestand immer noch aus Rauch und Blitzen und war unfähig, das Mädchen auch nur zu berühren.
    Für den Moment ignorierte Leon ihn. Sein eigener Krieger lag zusammengesunken am Rande des Podiums. Eine Hand hing auf dem Boden.
    »Ril«, keuchte Leon und kniete sich neben ihn. »Steh auf.«
    Ril stöhnte nur. Er war ein Krieger, aber vor sechs Jahren war er in einem Kampf schwer verletzt worden und hatte nur dank der Anstrengungen einer Heilersylphe namens Luck überlebt. Deshalb war seine Fähigkeit, seine eigene Macht einzusetzen, sehr eingeschränkt. Und noch weniger kam er damit zurecht, wie eingeschränkt er war. Leon hätte ihn niemals mitgenommen, aber Ril hatte ihm keine Wahl gelassen, auch wenn der Krieger nicht in Leons Nähe hätte bleiben müssen, um sich von seiner Energie zu nähren. Leon hatte zugestimmt, um ihm seinen Stolz zu
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