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Die Kreuzweg-Legende

Die Kreuzweg-Legende

Titel: Die Kreuzweg-Legende
Autoren: Jason Dark
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Suko mit einem beinahe friedlichen Gesichtsausdruck an.
    Er war wirklich erlöst worden…
    Durch die Nase holte der Inspektor Luft. Sekundenlang war er nicht fähig, etwas zu tun, dann drehte er die Finger zur Seite, die noch seine Beretta hielten.
    Er nahm Kasimir die Silberkugel-Beretta ab. Suko drückte sich wieder hoch und spürte den Luftzug.
    Er warf sich zur Seite.
    Es war blitzschnelle Reaktion gewesen. Dank seines Kampftrainings und seiner Reflexe hatte er so handeln können, und der gemeine Schlag streifte ihn nur.
    Am unteren Teil des Ohrs und am Hals rasierte die flache aber scharfe Seite des Steins, den der letzte Zombie in der Hand gehalten hatte, um Suko zu töten.
    Der Inspektor prallte auf, den Schmerz ignorierte er, dafür warf er sich herum und erkannte, daß der letzte Zombie mit der Schimmelhaut ebenfalls das Gleichgewicht nicht hatte halten können und zu Boden gefallen war. Jetzt stemmte sich die Wiedergängerin wieder ab.
    »Verdammte Brut!« schrie der Chinese und schoß.
    Blaß war das Mündungsfeuer, und der Schädel der weiblichen Untoten schien zu explodieren.
    Suko schaute nicht hin, er wollte das Grauen nicht mehr sehen, von dem man ihm in den letzten Minuten mehr als genug präsentiert hatte. Er stand nur auf und spürte erst jetzt den Schmerz zwischen Ohr und Hals. Als er mit der Hand dorthin tastete, wurden seine Finger klebrig. Blut rann aus der Wunde, aber er würde diese Kleinigkeit schon überleben. Als viel schlimmer empfand er den Tod des Wojteks. Und den Reiter hatte er bisher noch nicht zu Gesicht bekommen. Suko dachte wieder an den Hufschlag, den er auf dem Hinweg vernommen hatte.
    Diesmal ließ er sich nicht beirren und ging davon aus, daß der Reiter einen anderen Weg genommen und das Dorf inzwischen erreicht hatte. Was sollte er also noch hier?
    Ihn drängte es, ebenfalls zu gehen aber er war sich nicht sicher, ob er alle Zombies erledigt hatte. Deshalb durchsuchte er die Ruine. Fast eine Stunde benötigte er dafür. Auf Zombies stieß er nicht mehr. Suko machte sich auf den Rückweg. Mit dem Versprechen, daß Kasimir ein ordentliches Begräbnis bekommen würde…
    ***
    Ich hatte schreckliche Furcht, als ich hinter der silbernen Banane herrannte, denn ich erinnerte mich wieder an den Pfarrer, der, von der Degenklinge getroffen, sich auf so schlimme Art und Weise verändert hatte. Wenn der Reiter jetzt zustach und Martha traf, würde ihr das gleiche Schicksal bevorstehen. Hoffentlich passierte das nicht. Die Waffe war schnell, dennoch kamen mir die nächsten Sekunden vor, als würde ich einen Zeitlupenfilm erleben. Ich hatte die Banane sehr gut und auch zielsicher geschleudert. Sie würde den Baumast kaum verfehlen, und auch der Reiter schien den Bumerang noch nicht entdeckt zu haben.
    Bis der »Blitz« da war.
    Dann überschlugen sich die Ereignisse.
    Der unheimliche Reiter brüllte wütend auf, gleichzeitig vernahmen er und ich das Splittern, mit dem der Ast brach, als die Waffe wie eine Sense gegen ihn gehackt war.
    Der Ast fiel, das Mädchen taumelte zurück, aber der ehemalige Landgraf hielt nach wie vor das Ende des Stricks fest und hatte auch seinen Degen gezogen.
    »Martha!« brüllte ich.
    Mehr verstand sie ja nicht, nur ihren Namen. Ich wollte auch gleichzeitig die Aufmerksamkeit des Reiters auf mich lenken, als ich auf ihn zustürmte.
    Das Kreuz hing außen vor meiner Brust. In seinem Namen wollte ich ihn erledigen.
    Und auch die Beretta hatte ich gezogen.
    Ein Fluch wurde mir entgegengeschickt. Der Reiter bewegte sich hektisch. Da er das Strickende noch festhielt und die Schlinge auch um Marthas Kopf hing, wurde auch sie in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem harten Ruck gelang es ihr nicht mehr, sich auf den Beinen zu halten.
    Sie wurde umgerissen. Dennoch verfiel sie nicht in Panik und tat etwas, das mir gefiel.
    Martha versuchte, ihre Finger zwischen Strick und Hals zu schieben, um den Strick zu lockern und sich die Schlinge dann über den Kopf streifen zu können.
    Es waren verzweifelte Bemühungen. Zudem fiel es ihr nicht leicht, denn die Schlinge saß verflucht fest. Sie schrie dabei und warf sich von einer Seite auf die andere.
    Der Reiter griff sie nicht an. Er wäre mir auch genau vor die Mündung gelaufen, denn ich war für ihn wichtiger.
    Er schickte seinen Gaul.
    Schon einmal war das Pferd auf mich zugesprengt. Da hatte nur der Landgraf auf seinem Rücken gesessen. Jetzt kam es ohne Reiter. Für einen Moment erinnerte es mich an die Reittiere der
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