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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni
Autoren: Anne McCaffrey
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Zainal den bewußtlosen Aarens an der Felswand hinab, während Kris den mit Gurten gesicherten Körper dirigierte. Sie hätte mit Aarens lieber etwas anderes getan, aber damit hätte sie sich auf sein Niveau begeben. Sarah und Joe füllten einen Sack mit Lebensmitteln, Wasser und Pelzen, den Zainal, deutlich vorsichtiger, zu Bert hinaufzog. Er ließ sein Handy bei Bert zurück, damit dieser mit ihnen in Verbindung bleiben konnte. »Bestellen Sie Bert, daß er sich mit dem Herunterkommen nicht beeilen muß«, teilte Joe Zainal über ‚die Sprechanlage mit. Dabei blinzelte er Sarah mit verschwörerischer Miene zu.
    Sie beschlossen, den bewußtlosen Aarens nicht loszubinden, sondern ihn im Springer zwischen die Sitze zu legen. Sarah breitete seinen Pelz über ihn.
    »Er wird morgen ziemlich stinken, aber das ist sein Problem«, sagte sie. »Zum Abendbrot gibt es Eintopf«, fügte sie hinzu. »Aber nur für uns vier.« Dann lächelte sie, und es war ein anderes, ein wissendes Lächeln. Kris begriff sofort, erwiderte das Lächeln und nickte. »Wir könnten heute nacht zusammen Wache halten. Das wäre doch richtig gemütlich, oder?«
    »Keine schlechte Idee«, sagte Kris und suchte die Umgebung nach einem geeigneten Platz für ihre und Zainals Decken und Pelze ab. Auf jeden Fall weit genug von Aarens entfernt, um seine Klagen ignorieren zu können, wenn er wieder zu sich kam, und auch weit genug entfernt, um Joes und Sarahs Intimsphäre nicht zu stören. »Wie ich hörte, sind Catteni hervorragende Liebhaber«, fuhr Sarah im Konversationston fort. »Tatsächlich?«
    »Ja. Auf der Erde wurde darüber gesprochen. Ich kannte zwei Mädchen, die mit Catteni befreundet waren … probeweise, um festzustellen, was sie alles drauf haben«, fügte Sarah hastig hinzu. »Aha, sozusagen rein wissenschaftlich«, meinte Kris.
    »Nun, soweit ich hörte, war es nicht so sehr eine Frage des Versagens.« Sarah zwinkerte Kris zu und wartete einen Moment. Sie wünschte sich offensichtlich einen Hinweis darauf, wie Kris diese Information aufnahm. »Tatsächlich kamen sie immer recht zufrieden nach Hause. Oh, ich weiß, viele erzählten etwas von Vergewaltigung, und ich habe Patti Sues Geschichte gehört, und ich weiß auch, daß ein paar rauhe Typen ziemlich brutal zur Sache kamen. Aber Zainal ist da ganz anders. Ja, ich glaube, er ist wirklich anders, und wenn ich Joe nicht kennen würde …« Sarah lächelte ein wenig neidisch und wehmütig. Dann hellte ihre Miene sich wieder auf. »Ich will damit nur sagen, daß Sie sich nicht zu schämen brauchen, daß Sie Zainal auf Ihre Art und Weise mögen, Kris. Und ich bin mir ziemlich sicher, zu wissen, wie Sie ihn mögen.« »Hmm, ich glaube, das tue ich, Sarah. Und vielen Dank.«
    Dann, während Sarah zum Feuer zurückkehrte, um den Eintopf umzurühren, schaute Kris zu, wie Zainal sich geschickt und elegant über die Felswand abseilte. Aber sie hatte sich mittlerweile an seine Größe gewöhnt und zerbrach sich nicht mehr den Kopf darüber, was andere Leute denken mochten. Trotzdem tat ihr gut, was Sarah gesagt hatte. Zumal eine ganze Reihe Leute auf Botany Zainal und sie schon länger als Paar betrachteten. Sie verfolgte, wie er sich losband, das Seil säuberlich aufschoß und dann die Garage betrat. Er untersuchte eingehend die Startröhre, aus der die Kapsel abgefeuert worden war, sowie die anderen Kapseln, die sich noch in ihren Röhren befanden. Ventilatoren waren gestartet, als die Rakete aus der Garage abgeschossen worden war, so daß die Abgase sich verflüchtigt hatten. Zainal sog schnüffelnd die Luft ein – wahrscheinlich um festzustellen, was für ein Treibstoff benutzt worden war, dachte sie. Dann inspizierte er die restlichen Einrichtungen wie Schränke, Kontrolltafeln und weitere Ausrüstungsteile. Er setzte sich auf den schräg abfallenden Stummelflügel des letzten Flugzeugs und holte ein Stück Rindenpapier und seinen Graphitstift aus einer Oberschenkeltasche. Kris setzte sich neben ihn, während er begann, das Innere der Garage zu zeichnen. »Macht Bert oben das gleiche?«
    »Oben?« fragte Zainal geistesabwesend. Als sie zur Decke deutete, grinste er verstehend. »Ja. Es ist für Sarge. Es gehört zum Bericht.«
    Kris schaute Zainal gerne bei der Arbeit zu, bewunderte die Art und Weise, wie seine Finger über das Papier glitten, groß, aber nicht unbeholfen. Sie stellte sich vor, wie sie über ihren Körper wandern würden, wenn sie in dieser Nacht gemeinsam Wache hielten, und
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