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Die Königin von Zamba

Titel: Die Königin von Zamba
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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seine Gefangenen König Eqrar übergeben oder Chuen und Batruni das Scheitern seiner Mission melden? Auf jeden Fall würde das die Sache mit Alexandra erheblich erleichtern.
    Aber nein! Jetzt, da er den Erfolg so greifbar nahe vor sich hatte, würde er sich ihn nicht mehr nehmen lassen!
    »Okay«, sagte er. »Wie wär’s, wenn wir die Sache über die Bühne bringen, sobald ich von dort zurückkomme, wohin ich mit der Königin gehen werde?«
    »Nein! Bevor Ihr weggeht. Heute Abend.«
    Damit war auch dieser Fluchtweg versperrt. »In Ordnung. Wann immer Ihr wollt.«
    Hasté setzte ein müdes Lächeln auf. »Ich hatte immer gehofft, dass die Hochzeit meiner Nichte ein rauschendes Fest würde. Ich hätte zum Beispiel in den alten astrologischen Archiven nachsehen müssen, um den günstigsten Hochzeitstermin auszurechnen. Aber Fouri besteht darauf, dass die Zeremonie sofort stattfindet. Daher werde ich nicht einmal Zeit haben, die Horoskope auszurechnen.« Er warf einen Blick auf die Zeitkerze. »Es ist Zeit zum Abendessen. Was meint Ihr, sollen wir es jetzt sofort erledigen, sobald wir und unsere Freunde sich für die Zeremonie umgekleidet haben? Und dann gehen wir gemeinsam zum Abendessen.«
    Diese dramatische Entwicklung der Ereignisse brachte Hasselborg natürlich noch mehr in die Klemme, falls es ihm nicht noch gelang, direkt nach dem Abendessen unter irgendeinem Vorwand in die Dunkelheit zu entwischen. Andererseits, überlegte er, machte es an diesem Punkt des Geschehens auch nichts mehr aus, wenn Fouri herausfand, dass er ein Erding war.
    »Sehr gut«, sagte er mit einem süßen Lächeln, »aber leider muss ich so zur Trauung gehen, wie ich bin, da meine ganze Garderobe drüben in Eqrars Palast liegt.«
    Er betrat ein Gemach, das Hasté ihm zuwies, wusch und rasierte sich, machte ein kurzes Nickerchen und begab sich auf einen Rundgang durch den Palast. Als erstes klopfte er an Julnars Tür.
    »Ja, bitte?«
    »Königin Julnar? Hier ist der so genannte Kavir bad-Ma’lum.«
    »Was wollen Sie von mir, Sie abscheuliches Ekel?« Sie öffnete die Tür.
    »Ich dachte mir, Sie hätten vielleicht Lust, bei der Hochzeit dabeizusein.«
    »Hochzeit? Wer? Wo? Wann? Wie entzückend! Mit Vergnügen!«
    »Wie es aussieht, werden Hastés Nichte Fouri und ich in ungefähr einer Viertelstunde in der Privatkapelle Seiner Hochwürden getraut.«
    »Was? Sie? Aber wie geht das denn, wo Sie doch Terr …«
    »Psst! Da kann ich nichts dran ändern, aber ich möchte auch nicht, dass es gleich der ganze Palast weiß. Also, was ist nun? Haben Sie Lust oder nicht?«
    »Keine Frage, ob ich Lust habe! Aber – aber …«
    »Aber was?« hakte Hasselborg nach.
    »Ich kann ja wohl schlecht zu Ihrer Trauung kommen, während Sie gleichzeitig meinen Mann in dieser ekligen kleinen Zelle eingesperrt halten, oder? Das wäre nicht loyal von mir.«
    »Tut mir leid, aber …«
    »Ich dachte mir, Sie könnten ihn wenigstens für die Dauer der Zeremonie rauslassen. Tony ist ein guter Kerl, und ich bin sicher, dass er sich benehmen wird.«
    »Ich will mal sehen.«
    Er stieg hinunter in Fallons Zelle. Der einstige König saß gemütlich an seinem Tisch und spielte krishnanische Dame mit Ferzao.
    »Hören Sie, Tony, ich heirate in ein paar Minuten Hastés Nichte, und Ihre – eh – Frau hat gesagt, sie würde gerne dabeisein, wenn ich Sie auch mitkommen lasse. Hätten Sie Lust?«
    »Und wie wir Lust haben!« antwortete Fallon mit solcher Begeisterung, dass Hasselborg ihn alarmiert anschaute.
    »Aber schlagen Sie sich jeden Fluchtgedanken gleich aus dem Kopf, Sportsfreund!« sagte er mit warnender Stimme. »Ich werde Sie gut bewachen lassen.«
    »Oh, wir werden Ihnen bestimmt keinen Ärger machen. Großes Ehrenwort.«
    »Okay! Ferzao, du und Ghum, ihr lasst König Antané heraus und bringt ihn in ein paar Minuten in die Privatkapelle des Hohenpriesters. Und dass ihr mir gut auf den Burschen aufpasst!«
    Alsdann begab er sich selbst in die Kapelle, wo Hasté, Fouri, Chuen, Fouris Zofe und Julnar ihn bereits erwarteten. Der verzehrende Blick, mit dem seine Zukünftige ihn verschlang, erinnerte ihn unwillkürlich an jene terranischen Spinnenweibchen, die ihre Männchen zu fressen pflegten. Fouri, so hatte er inzwischen beschlossen, war nichts weiter als ein gesundes, normales, recht beeindruckendes Mädchen mit einer Superfigur, deren Vorzüge durch das krishnanische Oben-ohne-Abendkleid erst so recht zur Geltung kamen.
    »Wir gehen die ganze Zeremonie vorab einmal
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