Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe

Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe

Titel: Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe
Autoren: Thomas Brezina
Vom Netzwerk:
antwortete Lieselotte. „In der Früh werde ich ihnen gleich erzählen, was los ist.“
    „Danke... du bist super!“ sagte Inga, und ihre Stimme klang herzlich und froh.

 
     
Der Raubzug
    Es hatte einen Grund, daß die Knickerbocker-Bande Ende Juni nach Norddänemark gekommen war.
    Onkel Jens und Inga bewohnten ein kleines Holzhaus in Fyrekit, einem Dorf in Jütland, in dem alle drei Jahre zur Sommersonnenwende ein Wikingerfest stattfindet. Poppis Onkel hatte gemeint, daß seine Nichte und ihre Freunde es unbedingt einmal miterleben sollten. Deshalb hatte er die vier Freunde eingeladen, und Axel, Lilo, Poppi und Dominik hatten begeistert ihr Kommen zugesagt.
    Onkel Jens war der Bruder von Poppis Vater, und wie dieser Wissenschaftler und Forscher. Er war ein ehrgeiziger Mann, der Tag und Nacht mit seinen Projekten und Experimenten beschäftigt war.
    Für Inga blieb wenig Zeit, und seine Frau hatte ihn schon vor längerer Zeit verlassen.
    Am Morgen nach der Begegnung mit der Hand aus der Tiefe schlossen die Knickerbocker und Inga Frieden. Das Mädchen war darüber sehr erleichtert.
    „Heute ist der Raubzug!“ kündigte Inga beim Frühstück an.
    „Ein Raubzug - wie soll ich das verstehen?“ wollte Dominik wissen.
    „Zu Beginn des Festes verkleiden sich alle Kinder aus Fyrekit als Wikinger und ziehen von Haus zu Haus. Sie klopfen an und fordern Beute. Die Hausbesitzer müssen dann Schokolade, Bonbons oder kleine Geschenke in ihren Beutesack werfen“, erzählte Poppis Cousine.
    „Klingt nicht schlecht!“ grinste Axel, der wild auf Süßigkeiten war.
    „Und wenn jemand nichts hergibt?“ erkundigte sich Lilo.
    „Dann dürfen wir demjenigen einen Streich spielen. Wir kleben zum Beispiel Zeitungspapier auf die Fensterscheiben, daß es drinnen finster wird. Oder wir wickeln das Haus mit Klopapier ein. Oder wir vernageln die Tür, so daß die Leute nicht mehr raus können“, antwortete Inga mit einem verschmitzten Funkeln in den Augen.
    „He, das klingt echt cool! Ich bin zwar kein Kleinkind mehr, aber das macht bestimmt Spaß!“ stellte Axel fest.
    Inga holte aus einem Abstellraum eine Kiste, in der sie alte Klamotten, Säcke und mehrere Wikingerhelme aus Plastik aufbewahrte - Überbleibsel von vergangenen Wikingerfesten.
    Schnell bastelten sich die Knickerbocker Kostüme, klebten sich Wollbärte auf und begannen wilde Grimassen zu üben. Axel und Dominik bauten alte Rührschüsseln zu Helmen um und führten diese stolz den Mädchen vor. Poppi und Lilo bogen sich vor Lachen. Die Jungen sahen zu komisch aus!
    Endlich waren die fünf Wikinger fertig. Als sie sich im Spiegel betrachteten, fielen ihnen fast die aufgeklebten Bärte ab.
    „Unsere Feinde wären vor Lachen gestorben! Wir hätten jeden Kampf gewonnen!“ kicherte Dominik.
    Inga schlug vor, sich aufzuteilen. Lilo und Dominik kamen mit ihr; Axel und Poppi zeigte sie Häuser, die sie auf eigene Faust „plündern“ sollten. „Wenn wir zu fünft bei einem Haus auftauchen, fällt für jeden einzelnen zu wenig ab!“ erklärte sie.
    Der Raubzug wurde ein voller Erfolg. Nach einer Stunde war der Sack von Lilo und Dominik voll und schwer.
    Dominik hatte sein Schauspieltalent bewiesen und eine urkomische Schau abgezogen. Er schnitt beeindruckende Gesichter, kämpfte mit unsichtbaren Gegnern, gab unverständliches Zeug von sich und stieß Kampfschreie aus, die mehrere Hunde zum Jaulen brachten.
    „Ich habe gar nicht gewußt, daß Plündern müde macht!“ sagte Lieselotte nach einer Weile.
    Sie beschlossen, noch fünf Familien heimzusuchen und dann umzukehren.
    Das nächste Haus lag in einem romantischen Garten mit blühenden Blumen und Obstbäumen. Es gab keinen Zaun, und ein weißer Kiesweg führte zum Eingang.
    Inga klopfte an die hellgelb gestrichene Tür, die erst nach ein paar Minuten geöffnet wurde.
    Ein Mädchen mit langem, gewelltem blondem Haar steckte den Kopf heraus. Als sie die „Wikinger“ sah, verzog sie das Gesicht. Es war ihr anzusehen, daß sie den Raubzug für kindisch hielt. Sie drehte sich um und rief etwas ins Haus.
    Lilo kam die dänische Sprache wie eine Halskrankheit vor.
    Dominik gebärdete sich besonders wild und drängte sich an dem Mädchen vorbei, das ihn allerdings sogleich zurückstieß. Hastig strich es sich eine lange Haarsträhne hinters Ohr und rief ungeduldig nach seiner Mutter.
    Eine ungefähr 50jährige Frau erschien und wischte sich die Hände an der Schürze ab.
    Lilo streifte sie nur mit einem Blick: dann
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher