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Die Knickerbocker Bande - 40 - Die Maske mit glühenden Augen

Die Knickerbocker Bande - 40 - Die Maske mit glühenden Augen

Titel: Die Knickerbocker Bande - 40 - Die Maske mit glühenden Augen
Autoren: Thomas Brezina
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nahm Lilo die Maske aus dem Licht, und die Punkte erloschen. Auf den Holzplanken waren zwei kleine schwarze Flecken zu sehen.
    “Die Strahlen müssen glühend heiß sein!” wunderte sich Lilo.
    Draußen knackte ein Zweig.
    Die Mädchen fuhren erschrocken zusammen. Der Unbekannte war wieder da! Er wollte seine Maske, von der sie nun wußten. Hatte er sie beobachtet?
    “Onkel Willbert!” brüllten die Knickerbocker wie aus einem Munde. “Hilfe, Onkel Willbert!”
    Während sie auf ihn warteten, versteckte Lieselotte die Maske in ihrem Rucksack.
    Die Tür flog auf, und der Onkel raste herein. “Was ist geschehen?” schrie er.
    “Es war ... wieder jemand ... jemand ... am Fenster!” jammerte Poppi. Lilo war in diesem Augenblick sehr froh, daß ihre Freundin so ängstlich war. Das Bild, das Poppi bot, erweichte den gestrengen Onkel im Handumdrehen.
    Heldenhaft verkündete er: “Ich schlafe heute bei euch! Wenn dieser Wüstling sich noch einmal blicken läßt, kann er etwas erleben!”
    Lilo und Poppi atmeten erleichtert auf. Erwachsene konnten manchmal recht nützlich sein. Es beruhigte sie, daß Onkel Willi nun über sie wachen würde.
    In dieser Nacht unternahm der Unbekannte mit dem Blasrohr keinen Versuch mehr, an die Maske heranzukommen. Er fand keinen Schlaf und überlegte fieberhaft, wie er sie den Kindern abknöpfen konnte, ohne großes Aufsehen zu erregen. Es gefiel ihm gar nicht, daß die Gören die Wirkung der Augen entdeckt hatten. Mußte er sie zum Schweigen bringen?

Schmutzige Geschäfte
     
     
    Wie ein strahlend weißer Zahn ragte die Millionenvilla von Carlos Vincente aus dem gelbgrauen Sand der Wüste im Norden Hermosillos. Sie hatte 27 Zimmer, vier Türme und einen unterirdischen Lagerraum mit meterdicken Betonmauern.
    Rund um das Gebäude war ein prachtvoller Garten mit blühenden Büschen, Palmen, Blumen, Teichen und Wasserfällen angelegt worden, dessen Bewässerung allein Tausende Dollar am Tag verschlang.
    Wasser war im Bundesstaat Sonora Mangelware, und deshalb hatte Carlos Vincente dreißig Brunnen bohren lassen. Aus fast kilometertiefen Löchern wurde Wasser nach oben gepumpt, um die Pflanzen gießen und den riesigen, die Umrisse des Landes nachzeichnenden Swimmingpool jeden dritten Tag frisch füllen zu können.
    Geld spielte für Vincente keine Rolle. Er hatte so viel davon, daß er wie Dagobert Duck darin hätte baden können, wenn ihm der Sinn danach gewesen wäre.
    Wie er sein gigantisches Vermögen erworben hatte, konnte man allerdings nicht als sauber bezeichnen. Carlos Vincente war der Boß der größten Grabräuberbande Mexikos. Bei allen großen Forschungsprojekten arbeiteten seine Leute mit und stahlen, was sie in die Finger bekamen.
    An diesem Morgen hing Carlos Vincente in einem extrabreiten Korbsessel auf seiner Terrasse und streckte seinen enormen Kugelbauch in die Luft.
    Als er über seinem Kopf ein Brummen hörte, nickte er zufrieden. Auf der Landebahn, die zum Anwesen gehörte, setzte wenige Minuten später ein kleines Flugzeug auf.
    Der Pilot stieg aus und zog einen gefesselten Mann aus der Passagierkabine. Er trieb ihn vor sich her auf die Villa zu.
    “Guten Morgen, Doktor Randa! Ich freue mich, daß Sie meiner Einladung gefolgt sind!” begrüßte der Millionär den Gefangenen.
    Der Mann war ungefähr vierzig Jahre alt. Sein blondes Haar stand ihm in wirren Büscheln vom Kopf. Es war ihm anzusehen, daß er aus dem Bett geholt worden war und keine Zeit zum Waschen oder Rasieren gehabt hatte.
    “Was wollen Sie von mir? Sagen Sie Ihrem Gorilla, daß er mir die Handschellen abnehmen soll! Was erlauben Sie sich eigentlich?” tobte der Entführte. Sein braungebranntes Gesicht war von Angst gezeichnet.
    “Bitte, nehmen Sie Platz! Seien Sie mein Gast und frühstücken Sie mit mir!” lächelte Carlos. Hemd und Hose drohten zu platzen, als er sich erhob. Obwohl er sich ständig neue Sachen schneidern ließ, paßte ihm nie etwas. Er nahm unablässig zu.
    Gierig begann der Boß der Räuberbande nach den Köstlichkeiten zu greifen, die die Diener auf dem Tisch aufgebaut hatten. Er aß mit den Fingern und liebte es, wenn das Fett an ihnen herabtropfte.
    Mit einer schnellen Kopfbewegung gab er dem Piloten zu verstehen, daß er den Doktor von den Handschellen befreien sollte. Hier in der Wüste konnte er sich ohnehin nicht davonmachen.
    “Ich möchte endlich wissen, was Sie von mir wollen!” keuchte Randa.
    “Ich will die Maske haben!” verkündete Carlos schmatzend und
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