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Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Titel: Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe
Autoren: Thomas Brezina
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gelöst und ist dann durch die entstandenen Löcher ausgetreten. Dadurch wurden mehrere kleine Seen in der Nähe der Pipeline vergiftet. Viele Fische sind gestorben, und mehrere Flüsse sind stark verschmutzt worden. Es ist keinem aufgefallen in dieser Wildnis ... nur den Indianern und Waldläufern. Sie haben auch bald herausgefunden, was dahintersteckte. Es war deine Pipeline”, sagte Simon.
    “Und deshalb sind einige der Rot ... äh ... der Indianer zu mir gekommen und haben von mir wissen wollen, was ich vorhabe!” grinste Bob Anderson.
    “Ja, und du hast behauptet, daß die Pipeline nur gereinigt werden mußte. Doch Bob ... du hast wieder und wieder Meerwasser raufgepumpt. Wozu? Wo ist es jetzt?” drängte Simon. “Die Indianer denken, daß eine Naturkatastrophe bevorsteht und daß du damit zu tun hast!”
    “So, das traust du mir also zu, Simon?” zischte Bob. “Aber es war schon immer so. Keiner in der Familie hat etwas von mir gehalten. Alle dachten, ich wäre ein Schwachkopf und sehe nur gut aus. Doch du ... du warst immer der tolle Kerl. Gut in der Schule, überall beliebt... ja, ich war nur der dämliche große Bruder. Aber das hat sich geändert. Ich habe es geändert. An dem Tag, an dem du dein Diplom gefeiert hast und völlig betrunken warst ... da habe ich den Indianer niedergeschlagen und dir die Geschichte angehängt!”
    “Was?” Simon wollte sich erheben, aber die Schmerzen in seinen Zehen waren zu schlimm.
    “Ja, mein Plan hat auch geklappt. Ich war dich endlich los. Seit dem Tod unserer Eltern hatte ich Geld, soviel Geld, daß ich nicht wußte, wie ich es ausgeben sollte. Aber erst nach Jahren ist es mir gelungen, etwas zu tun, was mich über alle anderen erhebt. Daß ich das will, zeigt, daß in mir ein Genie steckt. Ich habe eine großartige Entdeckung gemacht!”
    Immer mehr kam in Axel der Verdacht auf, daß der Mann verrückt war. Seine Stimme, seine Augen, alles wies darauf hin. Der Knickerbocker beschloß, die Polizei zu verständigen. Wenn Mister Anderson tatsächlich gute Absichten verfolgte, warum bedrohte er dann die Männer mit einer Pistole?
    Axel schlich den Gang entlang und zog die nächste Tür auf. Es schien sich um das Büro von Mister Andersons Sekretärin zu handeln. Er lief zum Schreibtisch und betrachtete das Telefon. Würde Mister Anderson bemerken, daß er telefonierte? Manchmal gab es im Zimmer des Chefs eine Anzeige, die erkennen ließ, daß die Sekretärin auf einer anderen Leitung ein Gespräch hatte.
    “Und wenn schon! Mister Anderson ist zur Zeit zu sehr mit seinem Bruder und den Indianern beschäftigt”, dachte Axel. Er hob den Hörer ab und wollte wählen - aber welche Nummer hatte die kanadische Polizei? Er wußte es nicht.
    Mit zitternden Fingern kramte Axel nach einem Telefonbuch. Doch er fand nur die handgeschriebene Telefonkartei der Sekretärin. Axel blätterte sie hastig durch und entdeckte gleich zu Beginn eine Karte, auf der groß “BOB ANDERSON, HOME” stand. Das war die Nummer des Hauses, in dem sich seine Kumpel gerade aufhielten. Noch besser. Er würde sie anrufen.
    Als es abermals klingelte, hob Becky diesmal selbst ab. Sie war wieder einigermaßen auf den Beinen und sah ungeduldig der Rückkehr ihres Vaters entgegen. Auch die drei Juniordetektive konnten das Eintreffen Mister Andersons kaum erwarten. Sie mußten ihm von Axels Verschwinden berichten, und befürchteten, daß Simon etwas damit zu tun hatte.
    “Lieselotte, es ist Axel, schnell!” rief Becky aus dem Wohnzimmer. Das Oberhaupt der Knickerbocker-Bande eilte mit großen Sprüngen zum Telefon und riß den Hörer ans Ohr.
    “Axel, wo bist du? Alles okay?” fragte Lieselotte besorgt.
    “Lilo, hör zu ... ich bin in der Zentrale der Ölförderanlage”, begann der Junge. Da wurde die Leitung unterbrochen. Lilo war verdutzt. Weshalb hatte Axel aufgelegt?
    “Was ist los?” wollte Becky wissen. Lilo erzählte es ihr, und Becky begann sofort zu wählen. “Vielleicht ist Daddy auch dort!” meinte sie.
    Aber ihr Vater meldete sich nicht.
    Nachdem sie wieder aufgelegt hatte, vergingen mehrere Minuten, dann schrillte das Telefon wieder.
    “Hello? Axel?” fragte Becky aufgeregt.
    “Ja, gib mir Lilo ... schnell!”
    Becky drückte dem Mädchen den Hörer in die Hand. “Lieselotte, keine Fragen! Ich bin in der Ölförderanlage ... Simon dreht durch. Er bedroht Beckys Vater. Keine Polizei, sonst legt er ihn um! Bitte, kommt ... kommt schnell ... aber kommt nicht durch das
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