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Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Titel: Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe
Autoren: Thomas Brezina
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die Pipeline einsteigen. Er hatte nur das Gewicht der Abdeckung unterschätzt.
    “Dominik? Wo bleibst du?” riefen Lilo und Poppi, die schon einen großen Vorsprung hatten. Mit schnellen Schritten hetzte der Junge durch das mächtige Rohr, das so hoch war, daß er sich kaum bücken mußte.
    Jedes Geräusch schien noch Sekunden später nach beiden Seiten zu hallen und wie sonst das Erdöl von dem Rohr weitergeleitet zu werden.
    Mit Entsetzen mußte Dominik feststellen, daß ihn ein seltsames Gefühl beschlich. Die dicken Stahlwände der Pipeline schienen sich zu verschieben. Sie kamen auf ihn zu, und er hatte den Eindruck, daß sie ihn fast berührten. Aber auch von oben und von unten schien sich die Röhre zu verengen. Immer wieder schloß der Junge die Augen. Was war nur los?
    Dominik wurde schwindlig. “Lilo ... Lilo ... ich ... ich ...!” rief er.
    Genervt drehte sich das Superhirn um und schrie: “Wenn du lieber zu Hause im Bettchen liegen möchtest, dann dreh um und rausch ab! Wir müssen schnellstens zu Axel. Er braucht uns!”
    Die Worte trafen Dominik wie schallende Ohrfeigen, und er biß die Zähne zusammen.
    Immer weiter drangen die drei Juniordetektive in die Pipeline vor. Der Geruch von Öl und dem Salz des Meerwassers hatte ihre Nasen wie ein Wachspfropfen verschlossen.
    Seit Axels Anruf waren schon 70 Minuten vergangen - eine lange Zeit, in der sich in der Ölförderanlage einiges ereignet haben konnte. Lieselotte machte sich große Sorgen und hatte Angst um ihren Kumpel. Sie hatte den Blick starr nach vorne gerichtet.
    Daher übersah sie das dünne, nach Schwefel stinkende Rinnsal, das ihnen auf dem Boden der Röhre entgegenkroch und immer breiter wurde.
    “Schneller, Tempo!” trieb das Mädchen seine Knickerbocker-Kumpel an und begann zu rennen. Laut dröhnte das Trampeln ihrer Schuhe durch die Pipeline.

Im Tank
     
     
    Im Zeitlupentempo hatte Axel den Hörer nach dem Gespräch mit Lieselotte wieder auf die Gabel gelegt.
    “Guter Junge!” lobte ihn Mister Anderson. “Ich glaube, so kann ich wirklich alle Mitwisser für immer spurlos verschwinden lassen.”
    Er drückte Axel die Pistole an den Kopf und schleifte ihn zu seinem Büro zurück, wo die Indianer und Simon noch immer an die Wand gedrängt standen oder kauerten. Sie wußten, daß Bob Anderson Axel ohne mit der Wimper zu zucken umgebracht hätte, wenn einer von ihnen zu fliehen versucht hätte.
    “Wir warten jetzt nur noch, bis unsere jungen Freunde in die Pipeline eingedrungen sind, und dann beginne ich mit meiner Vorführung”, kündigte er an.
    Eine Stunde später meldete der Computer, der auf dem Schreibtisch stand, daß sich tatsächlich drei Menschen in der Pipeline befanden.
    “Wir können zur Tat schreiten!” sagte Mister Anderson zufrieden und scheuchte die Indianer, seinen hinkenden Bruder und Axel aus dem Büro ins Freie. Er brachte sie zu einem der riesigen Tanks.
    Sie stiegen eine lange Wendeltreppe an der Außenwand hinauf. Durch eine kleine Metalltür betraten sie den Tank.
    Nun standen sie auf einer etwa zwei Meter breiten Plattform, die sich die gesamte Innenseite des Tanks entlangzog, der mit einer dunklen Flüssigkeit gefüllt war. Jede Bewegung Übertrag sich auf die seltsam stinkende Suppe und ließ an der spiegelnden Oberfläche kleine Wellen und Ringe entstehen.
    Mister Anderson pflanzte sich vor seinen Opfern auf. “Wie alle wissen, besteht das gesamte Gebiet hier aus porösem Gestein, das von unterirdischen Hohlräumen durchsetzt ist. Auch in den Bergen sind überall Höhlen und Gänge, in denen sich im Frühling das Wasser sammelt und zu Tal rinnt. Von den Tausenden alten Goldminen will ich gar nicht reden. Geologische Gutachten haben ergeben, daß die Goldvorkommen nach wie vor sehr groß sind. Ja, es gibt hier noch Tonnen von Gold, doch es lagert tief im Gestein, an Orten, zu denen man mit üblichen Mitteln nicht vordringt. Ich habe diese Erdölbohranlage gekauft und alle Hindernisse überwunden.
    Die Vorbesitzer hatten viele tiefe Löcher gebohrt und waren dabei auf die unterirdischen Hohlräume gestoßen, die ich erwähnt habe. Da sie Öl wollten, war das eine Katastrophe für sie. Für mich war es ein großes Glück. Ich habe nämlich einen Stoff entwickeln lassen, der, in Meerwasser gelöst, eine unglaublich gefräßige Säure ergibt, die Gestein zersetzt, Gold aber unangetastet läßt. Ich habe diese Säure in einer alten Chemiefabrik erzeugen und hierhertransportieren lassen. Dann habe ich das
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