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Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen

Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen

Titel: Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen
Autoren: Thomas Brezina
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er mit den Gaunern unter einer Decke stecken?“ Der Junge überlegte. „Er ist seit fünfundzwanzig Jahren in den Diensten unserer Familie. Ich kann mir nicht denken, daß sich jemand so lange verstellen kann.“
    ,»Kannst du ihn irgendwie verständigen, daß du dich hier befindest?“ fragte das Mädchen. Shotoku nickte und griff zum Telefon. Er drückte vier Tasten, dann drei, dann fünf und zum Abschluß noch einmal zwei. „Jetzt meldet ihm sein Standortgerät, wo ich mich befinde. Er wird in Kürze hier eintreffen!“
    Die Knickerbocker-Bande verabschiedete sich von Shotoku und wünschte ihm viel Glück. Sie waren auf das Ergebnis seines Spieles gespannt, wußten aber, daß sie ihm hier nicht helfen konnten. Ganz im Gegenteil. Es war besser, sich zu verteilen und auf diese Weise die Verfolger zu verwirren.
    Beim Hinausgehen aus dem Firmenhochhaus zeigte Lilo auch Dominik das Bild und erklärte ihm ihren Verdacht. Der Junge nickte, hatte aber im Moment auch keine Antwort bereit.

Es paßt etwas nicht zusammen!
     
     
    Im Appartement wurde die Bande bereits ungeduldig von Shotokus Onkel erwartet. Er wollte auf der Stelle erfahren, wo sein Neffe geblieben war und was die blutverkrusteten Wunden der Knickerbocker zu bedeuten hatten. „Zu wild getobt im Bad!“ schwindelte Lieselotte. „Viel zu wild!“ Herr Yoritomo schimpfte über die schlechten Manieren der vier Freunde und daß sie für seinen Neffen kein guter Umgang wären. Axel, Lilo, Poppi und Dominik senkten schuldbewußt den Kopf.
    „Und wo steckt Shotoku jetzt?“ wollte der Japaner wissen. Die vier zuckten mit den Schultern. „Er hat uns nicht gesagt, wohin er noch wollte!“ Das verschmitzte Lächeln war aus dem Gesicht des Mannes verschwunden. Er schien unruhig, was kein Wunder war. Schließlich war er für Shotoku verantwortlich. ,,Der Bengel kann etwas erleben. Er soll nicht glauben, daß er sich in seinem Alter schon als Boß aufspielen darf! Das hat noch Zeit!“ brummte Yoritomo. Er trug an diesem Tag einen seidenen Mantel mit weiten Ärmeln, der fast bis zum Boden reichte. Verzweifelt rang er die Hände, streckte sie in Richtung Himmel und jammerte: „Wieso muß ich so gestraft werden?“ Dabei rutschten die Mantelärmel zurück und gaben den Bück auf seine Arme frei.
    Axel machte einen Schritt zurück. „W... w... was ist das?“ fragte er mit bebender Stimme. Er deutete auf die bunten Tätowierungen, die die Haut des Mannes bedeckten. Es schien kaum ein Fleck auf den Unterarmen und den Oberarmen frei zu sein. „Ich trage ein Kunstwerk auf mir!“ erklärte der Onkel stolz. Er öffnete den Mantel, unter dem er eine seidene Hose trug, und präsentierte stolz seinen Oberkörper, auf dem ein eintätowierter Karpfen prangte. Rund um ihn strahlten Blumen, Blüten, Blätter und Ornamente. „Es hat fast ein Jahr gedauert, bis diese Tätowierung fertig war. Einer der größten Künstler des Landes hat sie mir verpaßt.“
    Dominik hatte in einem seiner Japanbücher etwas gelesen. „Diese Tätowierungen waren doch eine Art Erkennungszeichen von Verbrecherbanden, nicht wahr?“
    Zur großen Überraschung der vier Junior-Detektive gab der Japaner das zu. „Auch ich habe einer angehört, als ich noch sehr jung war. Ich wollte mich damals gegen meinen Vater, den verehrten und angesehenen Masujiro Nintao, durchsetzen. Ihm beweisen, daß auch in mir etwas steckte. Wenn es auch der falsche Weg war, was ich bald erkannt habe.“
    Axel wollte mehr wissen. „Das heißt, es gibt viele Leute mit diesen Tätowierungen?“ Der Onkel bejahte. „Tausende! Allein die Organisation, der ich angehörte, hatte 2.700 Mitglieder. Alle waren am ganzen Körper tätowiert!“ Das war es nicht, was Axel hören wollte. Er nahm seine Baseballkappe vom Kopf und knetete sie. Dabei hatte er geglaubt, die blonde Japanerin entlarvt zu haben. Schließlich besaß auch sie tätowierte Unterarme. Aber eigentlich war der Gedanke dumm von ihm gewesen. Sie war eine Frau, und vor ihm stand ein Mann. Im Augenblick und nach all den Schrecken, die sie überstanden hatten, war er jedenfalls wild darauf, den wahren Täter zu entlarven. Es mußte ein eiskalter Killer sein, wenn er vorgehabt hatte, Shotoku und ihn zu töten. So ein Mensch durfte nicht frei herumlaufen.
    An diesem Abend hatte der Koch eine köstliche Mahlzeit vorbereitet, die hauptsächlich aus frischen Früchten bestand. Keiner der vier Freunde hatte vorher geahnt, was man alles aus Obst machen konnte. Sogar würzige
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