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Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen

Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen

Titel: Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen
Autoren: Thomas Brezina
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ertönte, und... das Mädchen erwachte. Lilo hatte einen Alptraum gehabt. In Wirklichkeit war Poppi zu ihr gekommen und hatte sich an sie geku- schelt. Einen Arm hatte sie schutzsuchend um Lilo gelegt. Jammernd rieb sich das jüngste Mitglied der Bande die schmerzende Stelle. „Auaaaa! Wieso hast du das gemacht?“ beschwerte sich Poppi. „Entschuldigung... ich... ich habe dich für eine Schlange gehalten!“ stammelte das Superhirn. Auch Dominik war zu seinen Freunden zurückgekehrt. „Im Flugzeug ist es so heiß, wir haben keine Luft gekriegt!“ erzählte Poppi leise.
    „Duarte, was... was tut sich?“ fragte Lilo den Piloten. Sie erhielt keine Antwort. Der Mann war eingeschlafen. Er lag mit dem Kopf auf dem Baumstamm und atmete schwer.
    Die vier Knickerbocker-Freunde faßten einander an den Händen und hielten die Luft an. Sie lauschten und versuchten herauszufinden, ob sich rund um sie etwas Verdächtiges tat. Waren die unbekannten Ganoven, die den Absturz wahrscheinlich verursacht hatten, bereits in der Nähe?
    Das Feuer prasselte und knisterte. Aus dem dichten Grün des Dschungels drangen vereinzelte Vogelschreie. In den Baumkronen knackten da und dort Zweige, weil vielleicht ein Faultier seine Wanderung im Zeitlupentempo fortsetzte.
    „Ko... kommen wir je von hier weg?“ fragte Poppi leise. „Jaja, bestimmt, das spüre ich!“ log Lieselotte. „Ich habe solchen Durst, ich halte es nicht mehr aus!“ keuchte Axel. „Glaubt ihr, ich darf mir Wasser aus der Flasche nehmen?“ Dominik war nicht einverstanden. „Du mußt Duarte fragen. Außerdem will ich dann auch etwas trinken!“
    „Quatsch, wir trinken jetzt einfach!“ keuchte Axel, dessen Zunge an seinem Gaumen klebte. Er rappelte sich auf und knipste seine Taschenlampe an. Langsam und zögernd begann er zum Flugzeug zu stolpern, wo der Pilot die Wasserflasche und die Tasche mit Konservendosen aufbewahrte.
    Kaum hatte er einige Schritte gemacht, setzte rund um ihn ein heftiges Rascheln ein. Axel blieb wie angewurzelt stehen und leuchtete das Buschwerk am Rande der Lichtung ab. Dort bewegte sich doch etwas! Der Lichtkreis glitt über die Blätter und Äste, fiel aber weder auf ein Tier noch auf ein menschliches Wesen. Der Junge atmete einige Male tief durch und setzte seinen Weg fort.
    Augenblicklich begann wieder die Bewegung in den Büschen. Als er wieder stehenblieb, verstummten auch die Geräusche. Axel war krank vor Angst. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Sein Magen schmerzte, und seine Arme schienen keine Muskeln mehr zu haben. Wer lauerte im Gebüsch? Ein Raubtier, das sich an ihn heranpirschte, oder ein Mensch? Der Junge hatte das Gefühl, von mindestens hundert Augen beobachtet zu werden.
    „Nein, nur zurück zu den anderen!“ Er mußte alle Kraftreserven aufbieten, um sich umzudrehen. Geschockt zuckte er zusammen. Seine drei Freunde und Duarte waren nicht mehr allein. Etwa ein Dutzend Männer, die nur mit Arm- und Schulterpanzern aus Leder und Lendenschurzen bekleidet waren und hohe Federkronen trugen, hatten sie umstellt. Jede der Gestalten hielt ein Blasrohr auf die Knickerbocker-Freunde gerichtet. In der anderen Hand hatten sie Fackeln, die aber nicht entzündet waren. Die Männer mußten sich hinter Axels Rücken an seine Kumpel herangeschlichen und sie umringt haben. Der Junge kämpfte mit sich. Sollte er sich auch in die Hände dieser Männer begeben oder vielleicht die Flucht ergreifen und später versuchen, seine Freunde zu befreien?
    Die Entscheidung wurde ihm abgenommen. Hinter den Büschen, in denen er das Rascheln gehört hatte, waren ebenfalls Krieger aufgetaucht, die lange Lanzen auf ihn richteten und Axel zum Lagerfeuer zurückdrängten. Der flackernde Lichtschein ließ die harten, versteinerten Gesichtszüge der Männer noch bedrohlicher und undurchschaubarer erscheinen. Wer waren und was wollten sie? Hatten sie etwas mit dem Flugzeugabsturz zu tun?
    Aus der Gruppe der Männer trat ein Krieger hervor, der in ein Jaguarfell gehüllt war und auf dessen Kopf ein hoher Kopfschmuck aus Knochen, einem Jaguarkopf und langen, wehenden schwarzen Federn thronte. Er musterte die vier Knickerbocker von den verdreckten Turnschuhen bis zu den zerstrubbelten Haaren. Ängstlich drängten sie sich zusammen und versuchten, sich so klein wie möglich zu machen.
    „Willkommen im Namen von Atalpacoa! Er begrüßt euch in seinem Reich und erwartet euch morgen zur Stunde der untergehenden Sonne!“
    Axel, Lilo, Poppi und Dominik
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