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Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen

Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen

Titel: Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen
Autoren: Thomas Brezina
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trauten ihren Ohren nicht. Der Mann, der wie ein Eingeborener aussah, sprach ihre Sprache. Ohne Akzent! Sie schienen also wirklich erwartet worden zu sein. Aber wer war Atalpacoa?
    „Ihr kommt mit!“ befahl der Mann im Jaguargewand.
    Als die Junior-Detektive zögerten, meinte Duarte: „Tut, was er sagt. Wir haben keine andere Wahl. Los, macht schon!“
    Die Männer hielten ihre Fackeln ins Feuer und entflammten sie. Nach und nach wurde es auf der Lichtung heller. Die Krieger nahmen die Knickerbocker und den Piloten in ihre Mitte und setzten sich in Bewegung. „Sind das... Eingeborene?“ zischte Lieselotte Duarte zu. Der Mann hatte den Blick zu Boden gerichtet und schüttelte leicht den Kopf. „Nein, ich weiß nicht, wer sie sind. Die Männer sind wie Azteken gekleidet. Das war ein sehr kriegerisches, ziemlich blutrünstiges Volk, das bis vor 500 Jahren in Mexiko lebte.“
    Axel glaubte, nicht recht gehört zu haben. „Vor 500 Jahren? Wieso gibt es die dann noch immer? Und was machen sie in Brasilien?“
    Der Krieger im Jaguarfell drehte sich zu den Gefangenen um und herrschte sie an, ruhig zu sein. „Reden ist euch nicht erlaubt!“ schärfte er ihnen ein.
    „Wohin bringen Sie uns?“ fragte Axel trotzdem.
    „Ihr werdet es erfahren, wenn die Zeit dafür gekommen ist! Aber jetzt kein weiteres Wort mehr!“
    Stumm marschierten sie mit den Kriegern in die pfeilförmige Schneise und von dort in den Regenwald. Die Männer waren mit der Umgebung sehr vertraut. Sie gingen in die Richtung, in die der Pfeil zeigte, schoben das Buschwerk zur Seite und legten einen schmalen Trampelpfad frei. Er führte zu einem breiten Fluß, dessen Oberfläche von unzähligen winzigen, grünen Blättern bedeckt war. Am Ufer lagen fünf Kanus vertäut, die die Männer bestiegen.
    Die Knickerbocker und Duarte wurden voneinander getrennt. Jeder mußte in einem anderen Boot Platz nehmen. Wortlos nahmen die Krieger die Paddel zur Hand und tauchten sie ins Wasser. Wie eine Lichterprozession setzten sich die Kanus in Bewegung.
    Nach etwa zehn Minuten Fahrt hielt das letzte Kanu, in dem Dominik hockte. Zwei Männer packten ihn und hoben den Jungen in die Luft. Sie schwenkten ihn aus dem Kanu über den Fluß: Dominik schrie auf.
    Die Männer wollten ihn ins Wasser werfen und an die Tiere verfüttern! Von seinen Freunden konnte er keine Hilfe erwarten. Die anderen vier Boote waren nämlich hintereinander in der Biegung, die der Fluß machte, verschwunden. Der Junge strampelte und bettelte: „Nein, bitte nicht!“
Das Reich des Atalpacoa
    Dominik strampelte, wimmerte und flehte um Gnade. Seine Füße kamen dem Wasser immer näher und näher. „Nicht!“ kreischte der Junge so laut, daß sich seine Stimme überschlug und er keinen Ton mehr herausbrachte. Die Kämpfer zögerten nicht, sondern ließen ihn kurzerhand fallen. Dominik plumpste nach unten und... saß auf dem Trockenen. Zuerst konnte er es nicht fassen. Er saß auf einer kühlen glatten Fläche.
    Bevor die Krieger weiterpaddelten, hielten sie ihre Fackeln hoch und erhellten damit die Umgebung. Der Knickerbocker kauerte auf einer kleinen grünen Insel. Es handelte sich um ein riesiges Blatt, auf dem er sogar ausgestreckt liegen konnte. Der Rand war aufgebogen und bot Schutz vor dem Wasser.
    „Warum laßt ihr mich hier?“ krächzte der Junior-Detektiv, bevor das Kanu weiterfuhr.
    Antwort erhielt er keine.
    Dominik fühlte sich wie ein Frosch. Er krabbelte in die Mitte des Blattes, zog die Beine fest an die Brust und preßte seinen Kopf dagegen. Rund um ihn herrschte Finsternis. Er begann hemmungslos zu schluchzen.
    Weg, er wollte weit weg von hier, nach Hause in sein Bett! Er hatte alle Abenteuer satt. Dabei hatte sich die Bande diesmal nirgendwo eingemischt. Es sah vielmehr danach aus, als hätte sie jemand absichtlich in den Dschungel gelockt!
    Seinen Kumpeln erging es nicht besser. Auch Lieselotte, Axel und Poppi wurden auf riesigen Blättern ausgesetzt, die zu einer Seerosenart gehören mußten. Die Einsamkeit, die die Knickerbocker-Freunde jetzt verspürten, war schlimmer als jeder Schmerz. Sie saßen auf einem Fluß, in dem es bestimmt von gefährlichen Tieren nur so wimmelte.

Poppi erinnerte sich daran, daß es in den Nebenarmen des Amazonas viele Piranhas geben sollte, die in Schwärmen jagen und ihre Beute in kürzester Zeit bis auf das Skelett abfressen.
    Axel dachte an Krokodile, und Lieselotte ging der Schlangenalptraum durch den Kopf. Falls die Männer jeden
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