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Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla

Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla

Titel: Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla
Autoren: Thomas Brezina
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klaren Kopf zu behalten. In dieser Nacht gelang es aber auch ihr nur schwer. Sie wurde das Gefühl nicht los, daß rund um sie überall Angreifer lauerten. Plötzlich fiel dem Superhirn etwas ein: „Wo ist eigentlich Senor Sebastian? Er hat vorhin auf dem Gang gerufen, jetzt ist er verschwunden.“
    Die vier hielten erschrocken den Atem an und versuchten abermals, verräterische Geräusche aufzufangen. „Hallo... Senor Sebastian!“ rief Dominik zaghaft.
    Die Antwort war ein langer, hoher Schrei. Er riß ab, und danach herrschte wieder Stille. Dominik hatte die Schreierin erkannt. „Das war Senora Isabella... sicher, ich habe sie erkannt. Aber wo ist sie? Was hat sie? Ich glaube, es hält ihr jetzt jemand den Mund zu. Der Schrei wurde erstickt!“
    Lieselotte räusperte sich, holte tief Luft und rief so laut sie es im Augenblick schaffte: „Senora Isabella! Wo sind Sie? Sagen Sie es uns!“ Schaurig hallten ihre Worte durch die dunklen Gänge und Säle des Schlosses.
    „Hilfe... Hilfe!... Im Keller!“ Die Stimme der Senora klang angsterfüllt, gequält und gequetscht. „Wo ist der Keller?“ fragte Dominik leise. „Na, wo schon?“ fauchte Lilo. „Unter dem Dach natürlich, wo ein Keller immer ist!“ Dominik stampfte wütend mit dem Fuß auf. „Du brauchst dich gar nicht so aufzuspielen, Frau Supergut! Du denkst, du hättest die Weisheit mit dem Löffel gegessen, aber du irrst!“
    Selbst in dieser angespannten Lage mußte Lilo über die komplizierte Ausdrucksweise ihres Kumpels für Sekunden schmunzeln. „Der Keller befindet sich natürlich unter dem Erdgeschoß!“ meinte sie etwas spöttisch. „Allerdings hat uns Senor Sebastian diesen Teil des Castillos nie gezeigt. Wir müssen den Abgang erst suchen.“
    Allein der Gedanke daran ließ Poppi erschaudern. „Ich... ich will nicht!“ stieß sie leise hervor. „Dann mußt du im Zimmer auf uns warten“, antwortete Lieselotte. „Senora Isabella braucht Hilfe. Wir können sie nicht im Stich lassen.“
    Nein, allein in dem Zimmer, in dem es auch bereits geisterte, würde Poppi niemals bleiben. Da kam sie lieber mit.
    Die Knickerbocker holten ihre Taschenlampen und knipsten sie an. Axel und Dominik leuchteten nach vorn. Die Mädchen ließen die Lichtkegel ihrer Lampen über die Wände und die Decke streifen, damit ihnen auch bestimmt nichts entging. Drohte viel

leicht ein neuer Angriff von oben? Gab es hier tatsächlich Gespenster oder übernatürliche Erscheinungen?
    Stufe für Stufe stiegen die vier Abenteurer nach unten. Endlich hatten sie die weitläufige Halle erreicht, die zwei Stockwerke hoch war. Von ihr führten sieben Türen weg. „Bei fünfen weiß ich, wohin sie gehen“, murmelte Lieselotte. „Hinter zwei Türen habe ich noch nie gesehen.“ Das Mädchen gab den anderen einen Wink, mitzukommen. Es lief zu einer schwarzen Holztür, drückte die schmiedeeiserne Klinke nach unten und zog sie zu sich. Dahinter befand sich... eine Mauer.
    „Wie bitte?“ keuchte Axel aufgeregt und klopfte mit den Fingerknöcheln gegen die kalten Ziegel. Lieselotte war darüber nicht sehr erstaunt. „Ist dir noch nicht aufgefallen, daß in diesem Schloß einige Türen einfach nur auf die Mauer geklebt sind? Es gibt auch Treppenhäuser, die plötzlich enden. Ich habe sogar schon Gänge entdeckt, die im Kreis führen. Du gehst und gehst und kommst dort wieder an, wo du losmarschiert bist.“
    „Hilfeeeee!“ schallte die verzweifelte Stimme der Senora wieder durch die Nacht. Es blieb keine Zeit, über die seltsamen Türen und Gänge nachzudenken. „Ich bin sicher, daß sich der Kellerabgang hinter dieser Tür versteckt!“ meinte Dominik. Er öffnete sie und leuchtete mit der Taschenlampe in ein gewundenes Stiegenhaus. „Hallo... Senora Isabella?“ rief er nach unten.
    „Kommt... schnell!“ meldete sich die Frau und klang dabei näher und lauter als vorhin. „Super, Dominik“, lobte Lieselotte ihren Knickerbocker-Freund. Sie blickte in die Tiefe, nickte den anderen zu und marschierte voran. Wie ein Bohrer drehte sich die Wendeltreppe nach unten. An den Wänden konnten die JuniorDetektive erkennen, daß das Stiegenhaus direkt in den Fels gehauen und zweifellos nicht verputzt worden war. Aus dem Gestein tropfte an mehreren Stellen das Wasser und machte die Stufen glitschig.
    „Was... gibt’s dort unten?“ meldete sich Poppi zaghaft. „Wissen wir nicht. Wir sind keine Hellseher!“ knurrte Lieselotte gereizt. „Wie ist Senora Isabella in den Keller
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