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Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla

Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla

Titel: Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla
Autoren: Thomas Brezina
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mit dem Bein tatsächlich in der Versenkung hängengeblieben. Er zerrte und riß, aber er kam nicht frei. Drohend hob er die Faust und schrie: „Ihr kommt trotzdem nicht davon!“
    Axel packte grinsend das Buch und schob es wieder zurück. Die Bücherwand begann wieder zu rollen, und der Doktor ängstlich zu wimmern. Deshalb stoppte der Junge das grausame Spiel. „Wir haben Sie in der Hand! Kapiert?“ sagte Lieselotte. „Axel, falls er irgend etwas tut, laß sofort die Wand fahren“, trug sie ihrem Kumpel auf. Das zweite Bücherregal befand sich nämlich höchstens zehn Zentimeter von Dr. Mato entfernt.
    Lieselotte kletterte an Axel vorbei und versuchte, nun selbst die Geheimtür zu öffnen. Es gelang ihr sofort. In der Panik hatten die Jungen nämlich auf der falschen Seite gedrückt. Die drei Knickerbocker kletterten in das geheime Stockwerk und schlossen die Tür. Von innen konnten sie sogar abschließen. Der Arzt war gefangen. Das Bücherregal verstellte nämlich Tür und Fenster der Bibliothek.
    Die drei gelangten durch die Falltür zurück auf den Gang, befreiten Senor Sebastian und Senora Isabella und standen daneben, als die beiden die Polizei holten.
    Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft konnten die KnickerbockerFreunde ruhig und ohne Angst im Castillo schlafen. Das taten sie auch. Und zwar ausgiebig. Erst als die Sonne schon fast wieder unterging, erhoben sie sich.
    Senora Isabella hatte eine große Paella gemacht, ein spanisches Gericht aus Reis, Geflügel, Muscheln, Garnelen, Paprikaschoten, Erbsen, Tomaten, Oliven und Zwiebeln. Sie garte die Paella auf der Terrasse, die die Freunde schon kannten, in einer großen Pfanne über einem Kohlenfeuer. Außer ihr, Senor Sebastian und der Bande war auch Klara von der Tierschutzorganisation „Tigerzahn“ anwesend.
    „Wieso... wieso... hat Dr. Mato gelebt? Und was wollte er überhaupt?“ fragte Lieselotte nach dem Essen.
    „Dr. Mato hat mir gestern nacht gesagt, daß er mein Halbbruder ist“, berichtete Senor Sebastian. „Mein Vater war zweimal verheiratet. Alfons ist das Kind aus seiner ersten Ehe. Mein Vater hat seine Frau verlassen, als Alfons noch nicht einmal auf der Welt war. Alfons hat das alles erst vor zwei Jahren von seiner Mutter erfahren. Aber er hatte keine Beweise, denn seine Mutter starb wenige Tage später. Deshalb hat er beschlossen, auf jeden Fall zu seinem Erbe zu kommen. Er wußte, daß es um viel, sehr viel Geld ging. Deshalb hat er sich bei uns als Arzt eingeschlichen und schnell das Vertrauen meiner Frau gewonnen.“
    Senora Isabella war das unangenehm. „Er war sehr höflich und nett, und du warst soviel unterwegs“, meinte sie entschuldigend. Mit einem spöttischen Seitenblick auf Lilo sagte Axel: „Er hat manches Frauenherz zum Schmelzen gebracht!“
    „Auf jeden Fall bin ich sehr mißtrauisch und habe mein Geld nicht auf der Bank, sondern in Verstecken“, gestand Senor Sebastian. „Es stimmt, daß ich den Großteil meines Vermögens der Tierschutzorganisation schenken möchte. Isabella ist damit einverstanden. Aber als Alfons davon erfuhr, drehte er durch. Er sah sich um das Geld betrogen und beschloß, mich fertig zu machen. Wie er das angestellt hat, ist euch bekannt!“
    Lieselotte wußte noch mehr. „Wir sind komplette Idioten“, schimpfte sie mit sich selbst. „Wir haben ihm vertraut. Er hat mit seinem Komplizen im Park bestimmt ausgemacht, daß er uns beseitigen will - in der Stierkampfarena. Und wir sind daneben gestanden. Der Schuß hinter den Ställen hat nicht ihm gegolten, sondern den Stieren, damit sie losrennen.“
    Senor Sebastian nickte. So war es gewesen. Zum Glück saßen beide Gauner bereits hinter Gittern. „Alfons ist dann in der Nacht gekommen und hat Isabella und mich mit seinem Helfer überwältigt. Er hat mich gezwungen, das Versteck des Geldes zu verraten. Er hatte keine Zeit mehr. Der Boden wurde ihm zu heiß. Ich mußte es ihm sagen, da er drohte, Isabella umzubringen. Dabei hatte er das ohnehin vor. Er wollte, daß wir in der Folterkammer umkommen und es so aussieht, als hätte ich das getan.“
    „Hat er Sie damals auch dorthin gebracht, vor zwei Tagen?“ fragte Axel. Senor Sebastian nickte. „Isabella wurde von seinem Komplizen betäubt und ich von ihm niedergeschlagen, als ich zu euch kommen wollte.“
    Poppi meldete sich zu Wort: „Und das Geld liegt im Gehege von Jose!“
    „Nein!“ Sebastian schüttelte den Kopf. „Das Geld liegt in einem Tresor in meinem Arbeitszimmer, der eine
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