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Die Knickerbocker Bande 21- Frankensteins Wolkenkratzer

Die Knickerbocker Bande 21- Frankensteins Wolkenkratzer

Titel: Die Knickerbocker Bande 21- Frankensteins Wolkenkratzer
Autoren: Thomas Brezina
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die beim Frankenstein-Monster und seiner Leichenhemd-Freundin eintraf. Sie mußte sich nicht einmal die Mühe machen, die beiden zu belauschen. Ihr Blick fiel auf die linke Hand der Frau, und damit war alles klar.

 
     
Ein verhängnisvoller Kuß?
    Auf dem Handrücken prangte eine tätowierte Vogelspinne. Lilo gab den anderen ein Zeichen, in Deckung zu gehen. „Das ist eine Frau aus dem unterirdischen Operationssaal“, wisperte sie Poppi, Axel und Dominik zu.
    „Wie kommt die hierher, und was macht sie da?“ wollte Axel wissen. Aber auf diese Frage wußte auch das Superhirn keine Antwort.
    „Auf jeden Fall darf sie uns nicht sehen. Wir müssen ihr aus dem Weg gehen, sie aber trotzdem im Auge behalten“, trug sie ihren Kumpeln auf. Zum Glück war das Getümmel auf dem Fest für ein so schwieriges Unterfangen groß genug.
    Ein als Vampir verkleideter Butler hielt außerdem ein silbernes Tablett bereit, auf dem zahlreiche Masken mit dünnen Stäbchen lagen, wie sie die Gastgeberin benutzte. Sie waren für jene Gäste, die die Kostümierung vergessen hatten.
    Die Knickerbocker besorgten sich die größten Masken, die sie finden konnten, und beobachteten durch die Augenschlitze Lilly und Herman Munster. „Sie zupft ihn am Jackenärmel... und streicht ihm mit den Fingern sanft über das Kinn“, meldete Dominik. „Ich glaube, sie will ihn dazu bringen, etwas zu machen“, meinte Poppi.
    „Achtung, sie verlassen... äh... das Wohnzimmer“, sagte Axel halblaut. Die vier Freunde drängten sich zwischen den plaudernden Menschen durch und versuchten, die beiden Verdächtigen nicht aus den Augen zu verlieren. Dabei mußten sie darauf achten, nicht in deren Blickwinkel zu geraten.
    Lilly und Herman, wie die Junior-Detektive den Mann und die Frau der Einfachheit halber nannten, durchschritten die riesigen Räume der Villa, die durch hohe Flügeltüren miteinander verbunden waren. Lilly hatte sich bei dem Monster eingehängt und schmiegte sich an seine wuchtige Schulter.
    Die beiden traten auf einen Gang, und Lilly zog den Mann hinter sich auf eine weiße Tür mit goldenen Beschlägen zu. Sie öffnete sie. Das Monster zögerte, aber die Frau ließ ihm keine Chance. Sie zerrte an seiner Hand, und schleppte ihn in den dahinter liegenden Raum. Die Tür wurde geschlossen.
    Die Knickerbocker-Bande hatte das alles von der Bibliothek aus beobachtet. Dort standen mehrere wuchtige Lederstühle, hinter denen sie sich versteckt hatten.
    Im Gänsemarsch huschten sie nun zu der weißen Tür und öffneten sie so leise wie möglich. Dahinter führte eine Treppe in den Keller. Es brannte Licht, und in der Ferne war das aufgeregte Geplapper und alberne Gekicher von Lilly zu hören.
    Lieselotte zögerte nicht und tappte auf Zehenspitzen nach unten. Axel, Dominik und Poppi folgten ihr dicht auf den Fersen.
    Am Ende der Treppe begann rechts ein langer Gang, von dem zahlreiche Räume wegführten. Lieselotte blinzelte zaghaft um die Ecke und erkannte am Ende des Ganges die beiden verkleideten Menschen. Sie hatten gerade die letzte Tür erreicht und blieben dort stehen.
    Lilly legte ihre schlanken Arme auf Hermans Schultern. Wie in einem Liebesfilm bog sie den Kopf nach hinten und bot ihm die Lippen zum Kuß dar. Das Monster nahm die Aufforderung gerne an und senkte seinen eckigen Kopf.
    Da öffnete sich hinter ihm eine Tür, und Lilly drängte ihn darauf zu. Eng umschlungen verschwanden die beiden in dem Raum dahinter. Lilo bildete sich ein, ein leichtes Aufstöhnen und ein Plumpsen zu hören. Danach herrschte für mehrere Sekunden Stille.
    Gleich darauf betrat Lilly wieder den Gang und richtete ihr Leichenhemd. Sie machte mit dem Finger eine lockende Bewegung, worauf Herman Munster erschien und ihr den Arm zum Einhängen reichte.
    „Zurück“, zischte Lieselotte, und die Bande hastete lautlos die Treppe hinauf. Axel war als erster oben und riß die Tür neben dem Stiegenaufgang auf. Sie führte in eine Toilette, in der auch ein Elefant bequem Platz gehabt hätte. Die vier Junior-Detektive schlüpften hinein und sperrten ab.
    Sie hörten, wie die zwei Verdächtigen plaudernd den Keller verließen und im Partygetümmel untertauchten.
    „Da unten ist was geschehen“, sagte Lieselotte und schilderte ihren Kumpeln, was sie beobachtet hatte. Axel grinste, „Na und, die haben sich eben geküßt. Was ist dabei?“
    Lilo verdrehte die Augen. „Die haben sich nicht nur geküßt. Er hat aufgestöhnt und ist... ich bin ziemlich sicher...
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