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Die Knickerbocker Bande 21- Frankensteins Wolkenkratzer

Die Knickerbocker Bande 21- Frankensteins Wolkenkratzer

Titel: Die Knickerbocker Bande 21- Frankensteins Wolkenkratzer
Autoren: Thomas Brezina
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gegen die Tür zu schlagen.
    „Hilfe... Hilfe, wir sind hier drinnen!“ brüllte das Mädchen und mußte gleich darauf husten. Das Einatmen der eiskalten Luft tat Lilo nicht gut.
    „Spar dir deine Kraft“, bremste sie Axel. „Gloria Esterman hat gerade vorhin gesagt, daß ihr gesamtes Personal bereits auf Hawaii ist. Hier unten arbeitet niemand, und es kommt auch keiner her. In der Küche und in den anderen Wirtschaftsräumen hat doch absolute Stille geherrscht. Wir werden erst gefunden werden, wenn Gloria Esterman von ihrem Trip zurückkehrt. Und zwar steif und festgefroren.“
    Lilo versetzte ihrem Kumpel einen Stoß und schimpfte: „Halt die Schnauze, oder gibst du auf?“ Axel preßte die Lippen zusammen und schwieg. Es erschien wirklich alles hoffnungslos, das konnte Lilo nicht bestreiten.
    Eine grauenhafte Mutlosigkeit packte sie. Die Kälte machte sich in ihrem Kopf breit und legte die sonst so flinken Grübelzellen lahm.
    „He, wir dürfen nicht aufhören, uns zu bewegen“, erinnerte Axel. „Los, springen, trampeln, laufen! Los! Weitermachen!“ Gehorsam setzten sich die anderen in Bewegung. Die Kälte setzte ihnen arg zu. Wie mit spitzen, langen Nadeln bohrte sie sich unablässig in die Körper der vier Freunde.
    Das Atmen schmerzte, und die Nasenlöcher froren ein. Als Poppi an ihrer Nasenspitze reiben wollte, zuckte ein stechender Schmerz durch ihren Kopf, und Blut tropfte auf den Boden.
    „Wir müssen etwas machen!“ rief Lieselotte. „Uns muß etwas einfallen.“ Axel wollte sie anschnauzen, ließ es dann aber bleiben. Natürlich mußten sie etwas unternehmen, aber was? Sie waren eingeschlossen, und es befand sich niemand in ihrer Nähe, der ihnen hätte helfen können. Auch die lautesten Schreie würden sicherlich nicht aus dem Eisschrank bis hinauf zu der turbulenten Party dringen. Schon allein die Musik war so laut, daß sie niemand hören würde.
    Dominik packte plötzlich eine verzweifelte Wut. Er riß ein gefrorenes Schinkenbein vom Haken und begann, mit aller Kraft auf die Tür einzuschlagen. Die Folge waren einige winzige Dellen im Blech und ein schmerzerfülltes Aufstöhnen des Jungen. Das Schinkenbein war an seinen Händen festgefroren, und als er es hatte fallen lassen, war ein Stück seiner Haut mit abgegangen.
    „Ich will raus!“ heulte Dominik auf. „Ich will raus. Denkt doch nach... ihr Klugscheißer! Ihr seid doch sonst immer so gescheit! Jetzt zeigt, was ihr könnt!“
    Lilo und Axel beachteten ihn gar nicht. Es war klar, daß einer durchdrehen würde. Sie sahen keinen Sinn darin, Dominik zu beruhigen. Er würde hoffentlich selbst wieder zu Sinnen kommen.

 
     
Poppi, du bist spitze!
    Sie trampelten, sie stampften, sie klopften mit den Händen auf ihre Oberarme, sie massierten ihre Muskeln und setzten alles daran, sich ein wenig warm zu halten. Aber nach und nach schwanden ihre Kräfte. Sie froren schrecklich und wurden unendlich müde.
    Poppi weinte vor Erschöpfung, und damit die anderen ihre Tränen nicht sahen, legte sie den Kopf in den Nacken und starrte hinauf zur Decke des Kühlraumes. Drei große Lampen waren dort befestigt. Sie bestanden aus harten, sehr stabil wirkenden Kunststoffschalen mit kältebeständigen Glühbirnen.
    „Kurzschluß... wir müssen einen Kurzschluß machen!“ dachte Poppi. „Vielleicht fällt im ganzen Haus das Licht aus und die Sicherungskästen befinden sich hier unten im Keller. Dann muß jemand herunter kommen.“
    Sie trat zu Lieselotte und schilderte ihr aufgeregt und mit zitternder Stimme, was ihr eingefallen war: „Wenn es uns gelingt, eine der Lampen kurzzuschließen, dann geschieht garantiert etwas. Ich habe das einmal in einem Krimi gesehen. Da hat ein Detektiv eine Lampe mit einem Metallkleiderbügel kurzgeschlossen und dadurch einen Stromausfall verursacht. Wir müssen es versuchen!“
    Lieselotte leuchtete die Idee zwar nicht ein, aber da es die einzige war, machte sie sich mit Axel sofort an die Arbeit. Der Junge stemmte Poppi in die Höhe, die einen Metallhaken von der Stange holte. Danach opferte Lieselotte einen breiten Streifen ihres Ahnfraugewandes, damit ihr Kumpel eine Schweinshaxe umwickeln und, ohne verwundet zu werden, anfassen konnte.
    Nun kam das Schwierigste. Axel legte den Haken auf das breite obere Ende des Tierbeins, wo der Knochen zum Vorschein kam. Er versuchte, die Spitze des Metalls in das Fleisch zu bohren, aber es war zu hart gefroren. Der Junge mußte also versuchen, den Haken mit der Schweinshaxe
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