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Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie

Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie

Titel: Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie
Autoren: Thomas Brezins
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schrie Lieselotte. „Nein!!!“ Ihre Schreie hallten schaurig durch die Säulen und verklangen im Wind. Das Mädchen drehte sich um und deutete Poppi fortzubleiben. „Geh nicht weiter. Nicht!“ keuchte Lilo. „Dominik, sucht Axels Mutter. Sie soll kommen. Schnell!“
    „Was ist denn los?“ wollten die beiden jüngeren Mitglieder der Knickerbocker-Bande wissen. Lieselotte hatte sich so vor sie gestellt, daß die zwei nicht an ihr vorbeisehen konnten. Dominik stieß das Mädchen kurzerhand zur Seite und machte ein paar Schritte nach vorne. Er ließ sich doch von Lilo nicht vorschreiben, was er sehen durfte und was nicht.
    „Nein!“ stieß er hervor. Danach brachte er kein Wort mehr heraus. Seine Kehle war wie abgeschnürt. Vor ihm lag ein riesiger Stein, um den feiner Sand und Staub wirbelten. Rundherum lagen Splitter und Brocken, die beim Aufprall des Felsen abgesprungen waren. Dazwischen, auf dem Boden, erkannte der Junge Axels grün-blau gestreiftes Hemd. Sein Freund war nach hinten gefallen und lag mit erhobenen Händen auf dem Steinboden. Er hatte die Augen geschlossen und den Mund weit offen. Axel bewegte sich nicht. Langsam senkte sich der Staub und bildete eine feine, weiße Schicht auf dem leblosen Körper des Jungen.
    Nicht einmal zehn Meter von Lieselotte entfernt knarrte und quietschte es. Erschrocken drehte das Mädchen den Kopf und erkannte eine lange, dünne Leiter aus Holz. An ihrem oberen Ende war eine weitere Leiter mit Stricken befestigt worden. Insgesamt zählte Lilo zehn Leitern, die lebensgefährlich zu einer langen Leiter verbunden worden waren, die bis zum oberen Ende der Säule reichte. Das Mädchen traute seinen Augen nicht, als es sah, wer heruntergeklettert kam.
    „Professor Karlof!“ flüsterte Lieselotte. Als der Wissenschaftler einen Meter vom Boden entfernt war, sprang er herab. Er wirbelte herum und starrte mit eisigem Blick zu den drei Knickerbocker-Freunden.
    „Hier ist kein Spielplatz! Verschwindet!“ schrie er sie an. Seine Stimme klang scharf und schneidend. „Dieser Ort war früher heilig. Hier wird nicht geschrien!“
    Lilo verlor die Nerven und kreischte: „Sie... Sie schreien doch selbst. Außerdem haben Sie einen Stein auf Axel geworfen. Sie... Sie Mörder!“
    Plötzlich wich die Kälte und Starrheit aus dem Gesicht von Professor Karlof, und der Wissenschaftler rannte mit riesigen Schritten an Lilo vorbei zu dem Felsbrocken. Er beugte sich über Axel und hielt die Hand vor dessen Nasenlöcher.
    In diesem Augenblick kam auch Axels Mutter durch das Säulengewirr. „Was... was ist hier los?“ fragte sie entsetzt, als sie die gespenstische Stille bemerkte. Da erblickte sie ihren Sohn auf dem Boden. „Axel!“ keuchte sie und rannte zu ihm. „Keine Sorge, Frau Klingmeier, er lebt!“ sagte Professor Karlof. Seine Stimme klang wieder hart und sachlich. Der Vorfall schien ihn nicht sehr zu berühren. „Mein Junge, mein Junge“, stammelte Frau Klingmeier immer wieder und strich über sein Gesicht und sein Haar.
    Jetzt erst wagte sich Lilo ein paar Meter näher. Vorhin hatte sie den Eindruck gehabt, der Stein wäre auf Axels Beine gefallen und hätte sie zerquetscht. Nun aber erkannte sie zu ihrer großen Erleichterung, daß Axel unverletzt war. Er mußte gestolpert und gefallen sein, bevor der Stein aufgeprallt war. Der Felsbrocken war allerdings höchstens einen halben Meter neben ihm aufgekommen.
    Axel schlug die Augen auf und richtete sich stöhnend auf. „Mein Junge... wie geht es dir?“ fragte ihn seine Mutter und drückte Axel zärtlich an sich. „Mein Kopf, jammerte der Knickerbocker, „mein Kopf... Die Mumie... Sie war... war wieder da. Sie hat den Stein... Stein geworfen. Ich sollte... sterben!“
    Professor Karlof warf Axel einen vernichtenden Blick zu. „Unsinn! Ich war ebenfalls auf den Säulen, um zu sehen, ob da oben Hieroglyphen zu finden sind, die wichtige Botschaften über diesen Tempel enthalten. Doch ich habe niemand anderen gesehen.“
    Frau Klingmeier blickte nach oben. „Professor, Sie sind immer sehr in Ihre Arbeit vertieft. Sie könnten den Täter auch überhört und übersehen haben“, wagte sie zu behaupten. Der Professor starrte sie stumm und vorwurfsvoll an. Lilo hob den Kopf und überlegte: „Ein Mensch muß ziemlich schwindelfrei sein, wenn er dort oben über die schmalen steinernen Stege läuft, die noch dazu tiefe Risse haben.“
    „Viele ägyptische Tempel sind vom Verfall bedroht, da das Trampeln der Touristen-Beine sie
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