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Die Knickerbocker Bande - 15 - Das Zombie-Schwert des Sultan

Die Knickerbocker Bande - 15 - Das Zombie-Schwert des Sultan

Titel: Die Knickerbocker Bande - 15 - Das Zombie-Schwert des Sultan
Autoren: Thomas Brezina
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durch die Tür, wurde die Brücke wieder eingefahren.
    Unsanft beförderte der Mann die drei in einen düsteren, fensterlosen Raum, der nur von einer schwachen Glühbirne erhellt wurde. Auf dem Boden lagen mehrere schmutzige Matratzen, und in einer Ecke erwarteten sie auf einem niederen Tischchen ein Krug Wasser und helle Fladenbrote.
    Mit einem Schlag waren auch Dominik und Poppi wieder wach. Gierig stürzten sie sich auf das Wasser, und im Nu war der Krug geleert. Auf ihr heftiges Verlangen, brachte Stahlgebiß den dreien einen zweiten. Nachdem sie endlich ihren Durst gestillt hatten, ließen sich die beiden jüngeren Knickerbocker auf die Matratzen sinken und waren augenblicklich eingeschlafen. Lilo hatte sich vorgenommen wachzubleiben und auf ihren Kumpel Axel zu warten, doch sie schaffte es nicht. Bald schlief auch sie tief und traumlos.
    Axels „Gefängnis“ sah ganz anders aus als das seiner Freunde. Er wurde in einen prachtvoll ausgestatten, hellen, orientalischen Raum geführt. An einem Ende befand sich ein breites Himmelbett, in dem eine halbe Fußballmannschaft bequem Platz gehabt hätte. Daneben waren niedere, achteckige Tischchen mit Wasserpfeifen, Lederhocker und Felle angeordnet.
    „Bitte, Jussuf, lege deine Kleider ab“, forderten ihn die beiden Flugzeugentführer höflich auf. „Was sind deine Wünsche?“
    Axel wußte nicht, wie ihm geschah. Das war wie im Märchen. Aber wie kam er zu dieser Ehre und wo blieben seine Freunde?
    Ein Diener brachte ihm einen langen, weichen Mantel, den er gegen seine verdreckten Jeans und das zerrissene T-Shirt tauschte. Danach wurden ihm Tee, Milch, Limo und Wasser gereicht. Dazu kleine türkische Leckerbissen: Kebab-Spieße mit gegrillten Hammelfleisch-Stücken, Huhn mit Walnüssen, Schafkäse, fette, stark nach Knoblauch riechende Gemüseeintöpfe und sehr süße Mehlspeisen.
    „Ali und Mustafa, ihr seid ein Idiotenpack“, hörte Axel in einiger Entfernung jemanden schimpfen. „Wozu habt ihr die Maschine entführen müssen?“ Es war die Stimme eines Mannes, der sehr erregt schien. „Ich hätte den Jungen selbst holen sollen, so wie ich es vorgehabt habe. Wozu habe ich meine Pläne geändert?“
    „Wir wollten Jussuf erst in Istanbul entführen. Aber von einem Vertrauten haben wir erfahren, daß die Gegenseite auch zu einem Schlag ausholen und früher zuschlagen wird“, verteidigte sich der Anführer der Terroristen.
    „Die Bombe... das waren sie. Bestimmt!“
    „Na gut“, knurrte der Mann, „Hauptsache, wir haben ihn endlich. Nun benötigen wir nur noch den Ring, dann kann er sich an die Arbeit machen.“
    „Wir müssen ihn darauf vorbereiten“, mischte sich der zweite Flugzeugentführer ein. „Aber das ist kein Problem. Wir haben Vetter in Kappadokien, die alles gerichtet haben.“
    „Macht eure Arbeit gut, sonst lernt ihr meinen Zorn kennen“, drohte der Mann.
    Die beiden Ganoven versicherten ihm, daß alles klappen würde, und entfernten sich.
    Eigentlich wollte Axel noch darüber nachdenken, was das alles zu bedeuten hatte. Aber er schaffte es nicht mehr. Kaum hatte er sich auf das seidenbezogene Bett gelegt, war er auch schon eingeschlafen. Der nächste Tag sollte ihm viele Erklärungen bringen...

Der Kalif von Aziziman
     
     
    Ein greller Lichtstreifen fiel in den abgedunkelten Raum und streifte Lieselottes Gesicht. Das Mädchen schoß in die Höhe und blinzelte geblendet zur Tür.
    „Wer... wer ist da?“ stammelte es verschlafen. Wortlos schob sich eine kleine, rundliche Gestalt in das Verlies und zischte: „Psssst!“ Bevor die Tür wieder geschlossen wurde, erkannte Lilo, daß der Besucher in einem weiten, schlotternden Overall steckte und eine ballonartige Kappe auf dem Kopf trug.
    „Jussuf?“ fragte eine Frauenstimme leise.
    „Wer sind Sie?“ wollte Lieselotte wissen. Die Frau im Overall stieß sie brutal zur Seite und beugte sich über den schlafenden Dominik. Sie zündete ein Feuerzeug an und hielt die Flamme genau vor sein Gesicht.
    Erschrocken schlug der Junge die Augen auf und schrie. Die Frau drückte ihm die Hand auf den Mund und wiederholte barsch und fordernd: „Jussuf? Jussuf?“
    „Jussuf ist nicht da“, versuchte ihr Lilo zu erklären. „Jussuf ist in Istanbul. Mein Freund Axel sieht ihm nur ähnlich, aber er ist nicht Jussuf!“
    Die Frau kümmerte sich nicht um Lieselottes Worte und leuchtete hastig mit der Feuerzeugflamme den Raum ab. Als sie sich selbst vergewissert hatte, daß sich außer den drei
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