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Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch

Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch

Titel: Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch
Autoren: Thomas Brezina
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mit ihm gespielt. Vor einigen Jahren hat er sich dann dieses Hausboot bauen lassen und ist an den Neusiedler See gezogen.“
    „Jaja“, meinte Lieselotte. „Aber was tut er? Woran arbeitet er?“
    Poppi wußte es nicht und meinte gähnend: „Vor ein paar Wochen ist er zu uns gekommen und hat mich eingeladen, die Ferien mit ihm zu verbringen. Das wollte ich schon, aber klarerweise habe ich verlangt, daß ihr auch dabei sein könnt! Und jetzt will ich schlafen. Die Fragestunde kann morgen weitergehen.“
    Von der Zimmerseite, wo Axel und Dominik lagen, kam bereits leises Schnarchen. Poppi kuschelte sich nun in ihren Schlafsack, und das gleichmäßige Trommeln der Regentropfen schläferte sie schnell ein. Lieselotte lag noch eine Weile wach. Sie hatte ein merkwürdiges Gefühl.
    „Ich glaube, ich habe Axel unrecht getan“, dachte sie. „Diesen seltsamen Mann hat er wahrscheinlich wirklich gesehen. Aber wer kann das sein? Vielleicht doch der Kollege, von dem der Professor erzählt hat? Und was ist ein Millionenstorch?“
    Weiter kam Lilo mit ihren Überlegungen nicht. Die Augen fielen ihr zu, und dann war auch sie eingeschlafen.
    Ungefähr zur selben Zeit, im Hinterzimmer eines Gasthauses in der Nähe von Purbach, wurde vier Lastwagenfahrern ein ungewöhnlicher Auftrag erteilt. Die kräftigen Männer staunten nicht schlecht. Normalerweise waren sie mit dem Transport von Waren beschäftigt. Ein Auto hatten sie noch nie zerquetschen sollen. Doch für Geld würden sie das schon tun. Sie waren nämlich sehr knapp bei Kasse .

In der Klemme
    Am nächsten Tag hatte der Regen aufgehört. Es war aber ziemlich kühl und bewölkt.
    „Das ideale Wetter für einen Ballonstart“, freute sich Professor Witzmann beim Frühstück und drängte zum Aufbruch.
    Es war kurz vor zehn Uhr, als die vier Knickerbocker das Auto des Wissenschaftlers erreichten. Er hatte es beim Wegweiser an der Landstraße geparkt.
    „Das glaub’ ich nicht!“ stieß Axel hervor. „Dieser rollende Eimer muß ja aus dem vorigen Jahrhundert stammen. Der besteht ja nur mehr aus Rost, der von ein bißchen Lack zusammengehalten wird!“
    „Keine beleidigenden Worte über meine Rosinante!“ rief der Professor. „Sonst kann es leicht geschehen, daß sie es sich unterwegs überlegt und streikt. Dann läßt sie uns zu Fuß gehen!“
    „Nein, nur das nicht!“ lachte Dominik und streichelte die Motorhaube. „Gute Rosinante, ich habe neue Schuhe und schreckliche Blasen an den Fersen - mit anderen Worten: null Lust auf Laufen!“
    „Wohin fahren wir jetzt, Onkel Sixtus?“ erkundigte sich Poppi.
    „Auf eine große Wiese in der Nähe von Purbach!“ erklärte ihr der Professor. Unter lautem Geknatter setzte er Rosinante in Gang.
    Die Federn waren schon ziemlich platt, und von Stoßdämpfern hatte dieser Wagen nie etwas gehört.
    Wann immer Rosinantes Reifen in ein Schlagloch rumpelten, wurden die Knickerbocker in die Höhe geschleudert und schlugen mit den Köpfen gegen das Dach.
    Onkel Sixtus war das längst gewöhnt.
    „Leichte Schläge auf den Kopf erhöhen die Denkfähigkeit“, kicherte er. „Und jetzt bitte alles festhalten, wir nähern uns einem Bahnübergang. Bei der Fahrt über die Geleise könntet ihr tüchtig durchgeschüttelt werden!“
    Da ertönte hinter ihnen lautes Hupen. Axel drehte sich um und sah durch das Rückfenster.
    „Onkel Sixtus“, rief er, „hinter uns fahren zwei Lastwagen! Zwei riesige Lastwagen! ... Nebeneinander! Sie versperren die ganze Straße und hupen!“
    Mit einem Mal war die Fröhlichkeit aus dem Gesicht des Professors verschwunden. Entsetzt riß er die Augen auf.
    „Vorsicht! Vor uns!“ schrie Lilo in diesem Moment. Von der anderen Seite des Bahnüberganges kamen ihnen nämlich zwei riesige Kastenwagen entgegen. Diese Laster fuhren ebenfalls nebeneinander, und es gab keine Möglichkeit, an ihnen vorbeizukommen. Beide Fahrer ließen ihre tiefen, dröhnenden Hupen erklingen.
    „Die hinteren Lastwagen kommen immer näher!“ meldete Axel aufgeregt. „Drück auf die Tube, Onkel Sixtus!“
    „Die Kastenwagen vor uns wollen uns anscheinend rammen! Sie rasen direkt auf uns zu!“ kreischte Poppi. Das Mädchen geriet in Panik und sprang auf der Rückbank hin und her. „Hinaus! Ich muß hinaus! Die Lastwagen . sie wollen uns überrollen!“ schrie es und versuchte über Dominik zur Autotür zu klettern und sie zu öffnen.
    Der Junge hatte alle Mühe, seine Freundin zurückzuhalten. „Laß das, Poppi! Bist du
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