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Die Knickerbocker Bande 02 - Ein Ufo namens Amadeus

Titel: Die Knickerbocker Bande 02 - Ein Ufo namens Amadeus
Autoren: Thomas Brezina
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die gehamsterten Vorräte loszuwerden.
    Die beiden Mädchen schlüpften wieder in die Betten. Sie waren froh, daß sich der Spuk als harmlos aufgeklärt hatte.
    In dieser Nacht schienen die richtigen Geister das Haus von Pauline Pomassl zu verschonen. Entweder waren ihnen zu viele Menschen im Haus. Oder sie waren anderswo beschäftigt ...
    Am nächsten Morgen, pünktlich um 7 Uhr, klingelte es bei Pauline Pomassl. Ein junger Mann in einem Jeans Overall holte Dominik ab.
    Im Wagen überreichte der Chauffeur dem Junior Schauspieler zwei Blätter Papier. Es war der Text der Szenen, die heute gedreht werden sollten. Viel hatte Dominik zum Glück nicht zu sagen. Seine Sätze lauteten: „Sehr wohl, Herr Graf, wie Sie befehlen“ und „Ganz wie
    Sie meinen, Herr Graf“. Das hatte er sich sofort gemerkt. Alle anderen Anweisungen würde ihm der Regisseur geben.
    Dominik staunte etwas, als ihn der Bus zu einer Kirche brachte.
    „Spielt die Szene da drinnen?“ erkundigte er sich beim Fahrer.
    „Nein, nicht in der Peterskirche, sondern daneben auf dem Petersfriedhof.“
    Dominik hatte ein mulmiges Gefühl, als er aus dem Wagen stieg. Hoch über ihm ragte der Mönchsberg mit der Festung Hohensalzburg auf. Durch einen steinernen Bogen betrat er den l 500 Jahre alten Friedhof. Grabsteine waren hier kaum zu sehen. Dafür Hunderte schmiedeeiserne Kreuze, zwischen denen noch der Frühnebel lag.
    Auf dem Weg zum Drehort hatte der Fahrer eine kleine Sensation für Dominik bereit: „Du spielst hier übrigens mit Gregory Widderlos, dem weltberühmten Star aus Hollywood. Es wird streng geheim gehalten, daß er sich in Salzburg aufhält. Die Dreharbeiten sollen nicht gestört werden.“ Dominik freute sich enorm auf die Begegnung mit dem großen Schauspieler.
    Aber zuerst mußte er noch zur Kostümbildnerin. Er bekam eine schäbige, ausgefranste, kurze Hose und ein zerschlissenes Hemd verpaßt. Der Maskenbildner schmierte ihm dann jede Menge künstlichen Schmutz ins Gesicht, auf die Arme und auf die Beine.
    Wozu bin ich heute in der Früh zeitiger aufgestanden und habe geduscht, dachte Dominik grimmig.
    „Tag, junger Freund.“ Ein großer, schlanker Mann mit einer schwarzen Stoppelfrisur hatte sich neben dem Schminkstuhl aufgebaut und blickte auf Dominik herab. Der Mund des Mannes war zu einem säuerlichen Grinsen verzogen. Er sah aus, als hätte er gerade eine Flasche Essig geleert.
    „Ich bin Tim Treeday, der Regisseur. Du machst, was ich dir sage, dann haben wir keine Probleme.“
    Dominik nickte stumm.
    Blöder, aufgeblasener, eingebildeter Quadrat Dodel, dachte er wütend.
    Eine freundliche Assistentin namens Uschi holte ihn aus dem Wohnwagen ab, der als Schminkraum diente. Sie brachte ihn zu einem Grab, auf dem sieben Kreuze standen. Dominik betrachtete verwundert die Namenstafeln. Auf allen war derselbe Familienname eingraviert: „Stumpföger“! Alle Verstorbenen waren Frauen und im Abstand von zwei bis drei Jahren hintereinander verschieden.
    „Das sind die sieben Frauen eines gewissen Herrn Stumpföger gewesen“, erklärte ihm Uschi. „Angeblich soll er alle zu Tode gekitzelt haben. Aber nix Genaues weiß man nicht!“
    Dominik schauderte. „Sind die Kreuze echt oder nur für den Film aufgestellt?“ wollte er wissen.
    „Natürlich echt!“ lautete Uschis Antwort. „Sie spielen im Film aber mit.“
    „Oh my God ... das ist also der Gnom ... der spielt die Jungen mit die Ziegen.“ Eine laute, tiefe Stimme mit amerikanischem Akzent riß Dominik aus seinen Gedanken. Er schaute auf und sah einen schlanken, eleganten Mann. Seine Haare waren fein säuberlich auf dem Kopf sortiert, und er trug einen Anzug aus dem vorigen Jahrhundert. Die Zigarette in seinem Mund war aber eindeutig aus diesem Jahr.
    „Sagt dem boy, er soll keinen mistake ... keine Fehler machen. Ich kann das nicht stehen aus ...“, radebrechte der Mann, ohne Dominik auch nur eines Blickes zu würdigen. Er kam dem Jungen bekannt vor. War das vielleicht Gregory Widderlos?
    Dominik erkundigte sich bei Uschi, und diese nickte. Er war es höchstpersönlich.
    Den habe ich mir ganz anders vorgestellt, dachte der Junge. Eigentlich sollte er „Widerlich“ heißen! Dieser Name würde bedeutend besser zu ihm passen.
    Zum Glück war Dominik aber nicht zimperlich, sondern ziemlich hart im Nehmen. Nur so hielt er den unsympathischen Schauspieler aus Hollywood aus. Übrigens machte Dominik keinen einzigen Fehler. Mister Widderlos vergaß dafür aber ungefähr
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