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Die Klinge

Titel: Die Klinge
Autoren: Colin Forbes
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Welt in letzter Zeit immer nervöser geworden sind.«
    »Roman Arbogast und Russell Straub?«, fragte Marler.
    »Genau die. Morgen werden wir das Hotel deswegen auf dieselbe Weise verlassen, wie wir es heute schon getan haben: ganz unauffällig einer nach dem anderen. Newman wird den Bus an derselben Stelle wie gestern parken, und zwar voll getankt.«
    »Schön, dass ich das jetzt schon erfahre«, sagte Newman, der sich bisher nicht zu Wort gemeldet hatte. »Aber so leicht ist das nicht. Die Polizei ist vielleicht immer noch am Fundort von Black Jacks Leiche. Hoffentlich kommt es ihr nicht verdächtig vor, wenn zwei Tage hintereinander derselbe Wagen dort parkt.«
    »Das kriegen Sie schon hin«, sagte Tweed zuversichtlich.
    »Sie müssen es ja wissen. Wann, glauben Sie denn, dass die Arbogasts abreisen?«
    »Nicht vor dem Nachmittag, würde ich sagen. Mir ist nämlich gerade eingefallen, dass auch das morgige Mittagessen noch auf der Rechnung stand.«
    »Ist Ihnen klar, dass dieses Airolo ebenso eine Falle sein könnte wie Chiasso?«
    »Natürlich. Aber ich spüre, dass wir auf die Lösung dieses Falles zusteuern. Es ist an der Zeit, dass wir dem Mörder etwas näher auf den Pelz rücken.«

39
    Als Tweed, der die letzte Wache in Paulas Zimmer übernommen hatte, am nächsten Morgen erwachte, taten ihm Hals und Rücken weh. Die Couch war nicht sehr bequem gewesen. Er sah auf die Uhr, stellte fest, dass es schon halb zehn war, und freute sich, dass Paula immer noch tief und fest schlief. Sie hatte die ganze Nacht durchgeschlafen.
    Tweed stand auf. Durch die geschlossenen Vorhänge drang nur wenig Licht in den Raum, aber es genügte ihm, um den Umschlag zu sehen, den jemand unter der Tür hindurchgeschoben hatte. Er hatte nichts davon mitbekommen. Es war ein Umschlag des Hotels, dessen Lasche nur eingesteckt war. Er öffnete ihn und nahm einen Bogen Hotelbriefpapier heraus, auf dem nur ein einziges Wort stand - Airolo .
    Tweed steckte das Blatt in den Umschlag zurück und schob ihn in die Innentasche seines Jacketts, das er am Abend zuvor sorgfältig über die Lehne eines Stuhls gehängt hatte. Newman hatte Recht gehabt, es war also doch eine Falle. Tweed schlüpfte in seine Schuhe, zog das Jackett an und stellte sich vor den Spiegel, wo er sein Hemd zuknöpfte und das Haar in Ordnung brachte.
    Dann trat er ans Bett und rüttelte sanft an Paulas Schulter. »Guten Morgen«, sagte er leise. »Zeit zum Aufstehen.«
    »Wie spät ist es denn?« Paula war mit einem Schlag wach. Er sagte es ihr. Sie gähnte hinter vorgehaltener Hand.
»Stimmt das? Ich habe seit langem nicht mehr so gut geschlafen. Geben Sie mir bitte meinen Morgenmantel.«
    Paula duschte sich kurz und zog sich dann im Badezimmer an. Als sie wieder ins Wohnzimmer kam, bemerkte Tweed erleichtert, dass sie wieder etwas Farbe im Gesicht hatte und lebhaft wie immer wirkte. Durstig trank sie aus einer Mineralwasserflasche, während Tweed ihr seinen Plan erklärte. Sie war begeistert und wäre am liebsten sofort aufgebrochen.
    »Airolo! Das finde ich gut. Ich hatte die ganze Zeit schon das Gefühl, dass wir dorthin zurückfahren sollten. Gut, dass wir nur wenig Gepäck bei uns haben. So muss ich nur einen kleinen Koffer zu Bobs Kleinbus hinausschmuggeln. Was machen wir mit der Rechnung? In der Schweiz gilt es doch sozusagen als Kapitalverbrechen, seine Hotelrechnung nicht zu bezahlen.«
    »Ich habe alle unsere Zimmer für eine Woche gebucht und bereits im Voraus bezahlt«, sagte Tweed. »Aber ich werde später an die Rezeption gehen und warten, bis dort wenig los ist, um unsere Restaurantrechnung zu begleichen. Außerdem werde ich dem Portier erklären, dass wir später noch einmal zurückkommen und unsere Räume für den Rest der Zeit in Anspruch nehmen werden. Paula, Sie sehen ja aus, als ob Sie es kaum mehr erwarten könnten, dass wir endlich fahren.«
    »Stimmt, am liebsten würde ich auf der Stelle abreisen. Ich will diesen Geist von Airolo bannen, der mich die ganze Zeit über heimgesucht hat. Aber erst will ich frühstücken, ich habe einen Bärenhunger.«
    Unten in der menschenleeren Hotelhalle stießen sie auf Newman, der voller Tatendrang zu sein schien.
    »Ich bin gerade auf dem Weg zum Futtertrog«, sagte er zu Tweed. »Marler hat sich erboten, noch im Hotel zu bleiben. Er wird mir über sein Handy Bescheid geben, wenn die Arbogasts abreisen. Dann bringe ich den Bus zurück,
parke ihn um die Ecke und nehme den Rest von uns auf, damit wir gleich zum
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