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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer
Autoren: P. B. Kerr
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schlage bloß nicht Commodus vor«, sagte Mr   Gaunt, »denn der war noch schlimmer als Nero.«
    »Also gut, kein römischer Kaiser«, gab John nach. »Dann eben was anderes. Etwas, das ein bisschen hündischer klingt. Zum Beispiel Elvis.«
    »Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest«, erwiderte Mr   Gaunt hartnäckig, »ist keiner unserer beiden Hunde besonders hündisch, wie du es ausdrückst. Du hast selbst gesagt, dass Rottweiler von Polizeibehörden und dem Militär bevorzugt werden. Manche Leute haben einen Hund, der die Zeitung aus dem Briefkasten holt. Ich habe zwei Hunde, die am Samstagmorgen zur Bäckerei laufen und eine Tüte Brötchen holen können, ohne ein einziges zu fressen. Das hätte sogar Elvis nicht fertig gebracht. Und wie hündisch ist es, sich selbst zum Tierarzt zu bringen, wenn man sich krank fühlt? Oder eine Parkuhr zu füttern? Ich würde gern sehen, wie Kaiser Nero versucht, eine Münze in eine Parkuhr zu stecken! Außerdem«, fügte er beim Zusammenfalten der Zeitung hinzu, »ist es dafür schon ein bisschen zu spät. Jetzt sind es erwachseneHunde. Ihr ganzes Leben haben wir sie Alan und Neil genannt. Glaubst du wirklich, sie können plötzlich auf andere Namen hören? Schließlich ist ein Hund kein alberner Popstar oder Filmschauspieler. Solche Leute können sich an einen merkwürdigen neuen Namen wie Dido oder Sting gewöhnen. Aber ein Hund passt sich seinem Namen an wie kein anderes Tier.« Mr   Gaunt sah seine Tochter an. »Findest du nicht auch, Philippa?«
    Philippa nickte nachdenklich. »Es stimmt, dass sie keine besonders hündischen Hunde sind. Deswegen glaube ich, wir könnten ihnen behutsam erklären, dass jeder von ihnen einen neuen Namen bekommt. Mal sehen, wie sie darauf reagieren. Ein Hund, der schlau genug ist, den Unterschied zwischen CNN und dem Kinderkanal zu erkennen, ist sicher auch intelligent genug, sich an einen neuen Namen zu gewöhnen.«
    »Aber ich verstehe einfach nicht, warum ihre jetzigen Namen nicht gut genug sein sollen. Alan und Neil sind keltische Namen. Alan bedeutet ›der Hübsche‹, und Neil bedeutet ›Sieger ‹. Ich verstehe wirklich nicht, was an zwei Hunden auszusetzen ist, deren Namen Hübscher und Sieger bedeuten.«
    »Ich halte es für eine ausgezeichnete Idee, Liebling«, stimmte Mrs   Gaunt zu. »Selbst mit viel Phantasie lässt sich Alan nicht als hübsch bezeichnen. Und Neil hat in seinem Leben noch keinen einzigen Wettkampf gewonnen.« Sie lächelte zufrieden, als sei die Angelegenheit damit beschlossene Sache. »Also – wie werden wir sie nennen? Ich muss zugeben, mir gefällt der Name Elvis. Alan ist der größere der beiden und hat einen Riesenappetit. Er ist ein Elvis, wie er im Buche steht.«
    Mr   Gaunt warf seiner Frau einen strengen, fragenden Blick zu, so als würde er ganz und gar nicht mit ihr übereinstimmen. »Layla«, sagte er ruhig. »Das ist nicht lustig.«
    »Und Neil sollten wir Winston nennen«, schlug Philippa vor. »Nach Winston Churchill. Er ist der bissigere der beiden, und mit seinem Doppelkinn und seinem bösen Knurren wirkt er genau wie Winston Churchill.«
    »Und Zigarren mag er auch«, warf John ein. »Immer wenn jemand im Haus eine Zigarre raucht, kommt Neil angerannt und schnüffelt in der Luft herum, als würde er den Geruch lieben.«
    »Das stimmt«, sagte Philippa. »Genau das tut er.«
    »Dann bleibt nur noch die Frage: Wer bringt es ihnen bei?«, fragte John.
    »Das musst du tun, Mum«, sagte Philippa. »Auf dich hören sie immer. Alle hören auf dich. Sogar Dad.«
    Das stimmte. Alan und Neil gehorchten Mrs   Gaunt stets, ohne zu zögern.
    »Ich bin immer noch nicht einverstanden«, beharrte Mr   Gaunt.
    »Also gut, dann stimmen wir ab«, schlug John vor. »Alle, die dafür sind, dass die Hunde neue Namen bekommen, heben die Hand.«
    Als sich drei Hände erhoben, gab Mr   Gaunt sich seufzend geschlagen. »Macht, was ihr wollt. Aber ich wette, Alan und Neil werden es nicht schlucken.«
    »Das werden wir ja sehen«, sagte Mrs   Gaunt. »Wir hätten schon viel früher daran denken sollen. Die Kinder habenRecht.« Sie steckte die Finger in den Mund und stieß einen ohrenbetäubenden Pfiff aus, der jeden Cowboy vor Neid hätte erblassen lassen.
    Wenige Sekunden später erschienen die beiden Hunde in der Küche und blieben aufmerksam vor Mrs   Gaunt stehen, als würden sie auf ihre Anweisungen warten.
    »Jetzt hört mir mal gut zu, Jungs«, sagte sie. »Wir haben beschlossen, euch neue,
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