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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer
Autoren: P. B. Kerr
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zwei Meter in die Höhe schleuderte und auf dem Dach landen ließ.
    »Vater, hör auf!«, schrie der Junge und hielt Effendi fest, der vor Angst zitterte und jaulte. »Du bist ja übergeschnappt. Bitte hör auf, sonst wirst du noch getötet!«
    In Wahrheit war es für Hussein Hussaout nicht gefährlicher, auf der bebenden Erde zu stehen, als für seinen Sohn und den Hund, sich am Boden festzuklammern. Doch der Junge hatte das Gefühl, dass sein Vater sich irgendwie respektlos verhielt, sodass die Erdgeister in der guten Laune und der scheinbaren Sorglosigkeit des Vaters einen Mangel an gebührendem Respekt sehen und deswegen alle drei töten könnten.
    Und dann ließen die unterirdischen Beben genauso plötzlich wieder nach, wie sie begonnen hatten. Das beängstigende Rumoren hörte auf, der Staub und der Sand legten sich wieder, und die gleißende Stille kehrte zurück, als würde die Natur den Atem anhalten und abwarten, was als Nächstes geschah.
    Alles war wieder ruhig – bis auf Hussein Hussaout.
    »Ist das nicht wunderbar?«, rief er. Erst jetzt, nachdem der Boden endlich aufgehört hatte zu beben, sank er in die Knie und faltete die Hände lächelnd wie zum Gebet.
    Baksheesh drehte sich zu dem umgestürzten Geländewagen um und schüttelte den Kopf. »Sieht so aus, als müssten wir zur Straße gehen und Hilfe holen«, sagte er. »Ich verstehe nicht, was daran so wunderbar sein soll.«
    »Aber es ist wunderbar«, beharrte sein Vater und hielt ein Stück Stein in die Höhe, das nicht viel kleiner als eine CD war. »Sieh her. Ich habe es sofort entdeckt, als die Erde anfing sichzu bewegen. Seit Tausenden von Jahren haben Wind und Sand die Schätze des Pharaos bewacht. Aber immer mal wieder bebt die Erde und bringt Verborgenes ans Tageslicht.«
    Für Baksheesh sah das Steinstück nicht wie ein Schatz aus, und fast jeder andere hätte das rechteckige Stück aus glattem grauem Basalt voller Einkerbungen sicher ignoriert. Doch Hussein hatte es sofort als das erkannt, was es war: eine ägyptische Stele.
    »Es ist eine Steintafel mit Hieroglyphen aus der achtzehnten Dynastie«, erklärte der Vater. »Wenn das der Stein ist, für den ich ihn halte, dann haben wir den Schlüssel zu einem Geheimnis gefunden, das seit Tausenden von Jahren ungelöst ist! Das könnte der größte Tag unseres Lebens werden! So eine Chance gibt es nur einmal im Leben. Das ist so wunderbar daran, mein Sohn. Das ist der Grund, warum ich so glücklich bin!«

Hundenamen

    r und Mrs   Edward Gaunt lebten in New York. Sie wohnten in der East 77 th Street Nummer 7, einem alten Stadthaus mit sieben Stockwerken. Sie hatten zwei Kinder, John und Philippa, die zwar Zwillinge von zwölf Jahren waren, sich jedoch zu ihrer eigenen Befriedigung so wenig ähnelten, wie man es sich bei Zwillingen nur vorstellen kann. Die meisten Leute konnten kaum glauben, dass sie wirklich Zwillinge sein sollten, so verschieden waren sie. John, der um zehn Minuten Ältere, war groß und dünn. Er hatte glattes braunes Haar und trug am liebsten Schwarz. Philippa war kleiner als er, hatte lockiges rotes Haar und trug eine Hornbrille, wodurch sie intelligenter wirkte als ihr Bruder. Ihre Lieblingsfarbe war Rosa. Beide hatten ein wenig Mitleid mit eineiigen Zwillingen und schätzten sich glücklich, diesem Schicksal entronnen zu sein. Auch wenn es ihnen auf die Nerven ging, wenn die Leute immer wieder hervorhoben, wie wenig ähnlich sie einander sahen, so als wäre das bisher noch niemandem aufgefallen – in ihren Köpfen sah es ganz anders aus. John und Philippa dachten fast immer dasselbe. Wenn der Lehrer in der Schule eine Frage stellte, hoben sie jedes Mal gleichzeitig die Hand. Wenn sie sich eine Quizshow imFernsehen anschauten, antworteten sie wie aus einem Mund. Und gegen die beiden zusammen in Memory zu gewinnen war praktisch unmöglich.
    Ihr Vater Mr   Gaunt war ein Investmentbanker, was bedeutet, dass er reich war. Mrs   Gaunt oder Layla, wie sie von allen genannt wurde, war eine wunderschöne Frau. Sie wirkte bei vielen Wohltätigkeitsveranstaltungen mit und war dort sehr gefragt, denn alles, womit sie sich befasste, hatte Erfolg. Sie gab viele Dinnerpartys, und ihre Unterhaltung war so prickelnd wie ein Glas Champagner; zudem war sie glamourös, was bedeutet, dass sie klug und schön zugleich war, und das ganz ungemein.
    Es bestand jedoch kein Zweifel daran, dass Mr und Mrs   Gaunt ein ungleiches Paar abgaben – sie waren ungefähr so verschieden wie ihre
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