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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer
Autoren: P. B. Kerr
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sagte John. »Oder lieber doch nicht. Mein Verstand kann das gerade nicht fassen.«
    »Ich meine damit, dass er nicht tot sein kann, weil er hier drin nicht wirklich lebt. Wir müssen ihn hier rausholen und aufwärmen. Dann können wir uns ein besseres Bild von seinem Gesundheitszustand machen.«
    Plötzlich fing der Krug an zu zittern. Erschrocken wandten die Zwillinge sich Akhenatens Geist zu, um zu sehen, ob er die Ursache dafür war. Doch er rührte sich nicht. Gleich darauf strömte ein warmer Windzug in den Steinkrug.
    »Der Bär schnüffelt am Krug!«, schrie John. »Er denkt, hier drin gibt es was zu fressen!«
    Wieder strömte warme Luft in den Krug. Mit ihren scharfen Augen sah Philippa, dass sich eine der Haarspitzen von Nimrods gefrorenen Locken nach unten bog und zu einem Wassertropfen wurde.
    »Er schmilzt!«, rief sie und stand hastig auf. Sie starrte in das Gesicht ihres Onkels, und es schien ihr, als zöge sich eine seiner Pupillen ein ganz kleines bisschen zusammen. »Er lebt! Er lebt!«
    John sah prüfend auf das Außenthermometer an seinem Astronautenanzug. »Er schmilzt, weil die Temperatur hier drinnen steigt«, sagte er. »Sieh doch! Der Atem des Bären wärmt das Innere des Krugs.«
    Nervös drehte er sich zu Akhenaten um und sah, dass auch der Dschinn-Geist des Pharaos zu schmelzen begann. Er schmolz sogar noch schneller als Nimrod, denn Gespenster, selbst die Dschinn-Gespenster aus Ägypten, können Kälte besser verkraften als jeder normale Dschinn. Es gab keinen Zweifel: Akhenatens mandelförmige Augen öffneten sich langsam, als erwache er aus einem langen Tiefschlaf.
    »Es bleibt uns keine Zeit mehr, Nimrod in den Kälteanzug zu stecken«, sagte John. »Wir müssen den Krug sofort verlassen, bevor Akhenaten wieder lebendig wird.«
    »Aber was ist mit dem Eisbären?«, fragte Philippa. »Er könnte uns angreifen.«
    »Wir müssen das Risiko eingehen. Ich weiß nicht, was wir sonst tun können. Hoffen wir, dass der Rauch von unserer Umwandlung ihn so lange verwirrt, bis uns etwas eingefallen ist.« John nahm erst Nimrod und dann Philippa an der Hand. »Bist du so weit?«
    »Ich bin so weit.«
    »Los!«
    »FABELHAFTIGANTISCH-«
    »ABECEDERISCH!«
    »WUNDERLICHERICH!«
     
    Wenige Sekunden später lagen sie draußen im Schnee – nur ein paar Meter von dem Eisbären entfernt, der immer noch gierig die Schnauze in den Steinkrug steckte. Offensichtlich war er davon überzeugt, in dem Gefäß etwas Leckeres zu finden.
    Mr   Rakshasas und Groanin waren spurlos verschwunden.
    Die Hitze, die durch die vereinten Dschinn-Kräfte der Zwillinge und ihrer Rückverwandlung entstanden war, reichte aus, um Nimrod noch etwas mehr aufzutauen. Er stieß ein unfreiwilliges Stöhnen aus, woraufhin der Bär sich umdrehte und Nimrod und die Kinder entdeckte.
    »O nein!«, rief John erschrocken und stand auf. Es war deutlich zu sehen, dass der Eisbär sie gleich angreifen würde. John blieb nicht viel Zeit, um sich etwas einfallen zu lassen.
    Der riesige Eisbär hatte noch nie einen Menschen oder gar einen Dschinn gefressen, doch er war nicht abgeneigt, den unbekannten Braten zu kosten. Die pechschwarze Nase schnüffelnd in die Luft gestreckt, trabte er brüllend auf die drei Dschinn zu.
    John hatte keine Zeit mehr zum Nachdenken. Ihm fiel der Tag ein, als Nimrod die Zwillinge in die Wüste gebracht hatte, um ihre Fokuswörter auszuprobieren. Und er erinnerte sich an das Erste, was er mit seinem neuen Kraftwort erschaffen hatte. Ein Picknick.
    »ABECEDERISCH!«
    Sofort tauchte ein üppiges Picknick mit Decke und Korb vor dem angreifenden Eisbären auf. Und es war kein gewöhnliches Picknick. Es war ein wirklich gewaltiges Picknick für einen schwergewichtigen Bären: Schinken, gegrillter Truthahn, kalter Lammbraten, ein ganzer gekochter Lachs, mehrere Dutzend Sandwiches, zwei riesengroße Puddinge, ein Käsekuchen und vier große Flaschen Limonade. John war nicht sicher, ob Eisbären Limonade tranken. Aber es schien keinen großen Unterschied zu machen. Der Eisbär blieb abrupt stehen und konntesein Glück kaum fassen. Er schnüffelte an einem der Schinken, leckte sich die Schnauze und machte sich über das Festmahl her.
    »Br-br-br-bravo«, krächzte Nimrod.
    »Uff«, sagte Philippa erleichtert. »Das war knapp.«
    »Der-der-der Krug«, sagte Nimrod mit laut klappernden Zähnen. »L-l-legt den D-d-deckel auf den K-k-krug.«
    Während der Bär selig fraß und den drei Dschinn kaum Beachtung schenkte, lief John
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