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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer
Autoren: P. B. Kerr
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lächelten.
    »Warum nicht?«, sagten sie einstimmig.
    Und auch wenn es Wolodja unmöglich scheinen musste, genoss Groanin in der letzten Stunde auf der Polarstation das beste Bad, das er je genommen hatte. Dann flogen alle auf die Insel Srednij und von dort aus zurück nach Hause.

Epilog in Quogue

    urück in London, erfuhren sie, dass man die siebzig vermissten Dschinn des Akhenaten, die in den Zeitungen nur die »Siebzig von Bloomsbury« genannt wurden, zurück nach Ägypten gebracht hatte – sehr zur Freude der Dschinn, die nach mehreren tausend Jahren nun doch großes Heimweh nach ihrem Heimatland und den Pyramiden verspürten.
    In der Zwischenzeit hatte sich eine Hitzewelle über der Stadt ausgebreitet, was den Zwillingen nur recht war. Bei über dreißig Grad im Schatten war es in London fast so heiß wie in Kairo. In der kurzen Zeit, die John und Philippa noch vor ihrer Rückreise nach New York blieb, konnten sie die wüstenähnlichen Temperaturen nutzen, um von dem erfahrenen Nimrod weiter in die Künste der Dschinn eingeführt zu werden. Sie lernten, wie man drei Wünsche rückgängig macht, wie man außerhalb des Körpers reist und wie man andere Dschinn erkennt. Sie erfuhren noch mehr über die Geschichte der Dschinn und sehr viel über die Regeln von Bagdad, die Mr   Rakshasas ihnen beibrachte. Außerdem lernten sie, wie man
Astragali
spielt.
    »Jeder Dschinn, der etwas auf sich hält, spielt
Astragali
«, erklärteNimrod. »Es ist ein altes Würfelspiel, das vor zwei- oder dreitausend Jahren erfunden wurde, um die Wirkung des Glücks so gering wie möglich zu halten. Man würfelt mit sieben Würfeln und reicht sie dem nächsten Spieler verdeckt weiter, wobei eine höhere Zahl als die vorige geboten werden muss. Wird ein Gebot angezweifelt, verliert entweder der Bieter oder der Empfänger einen Wunsch – das hängt davon ab, ob das Gebot wahr oder gelogen war. Die Kunstfertigkeit, dieses wahre oder gelogene Gebot abzugeben, verringert die Wirkung des Glücks. Heutzutage wird es nur noch von Dschinn gespielt, aber es gab eine Zeit, als sich sogar die Römer mit
Astragali
befassten. Soweit ich weiß, gibt es das Spiel in Deutschland unter dem Namen ›Notlüge‹.«
    Die Zwillinge waren von dem Spiel begeistert. Sie entwickelten besonders subtile Strategien für ihre Gebote und zeigten so viel Talent, dass Nimrod ihnen nahe legte, am nächsten
Astragali -Turnier
in den Vereinigten Staaten teilzunehmen. Dieses fand später im Jahr in Chicago statt – ihrem Ruf nach die glückloseste Stadt Amerikas.
    »Die Teilnahme am Junior-Turnier wäre eine großartige Chance für euch, andere Dschinn in eurem Alter kennen zu lernen und gegen sie anzutreten. Außerdem könntet ihr dort den Großen Blauen Dschinn von Babylon in seiner Eigenschaft als höchster Schiedsrichter sehen.«
    »Wirst du hinfahren?«, fragte John.
    »Ich habe noch keines der Turniere versäumt.«
    »Dann würden wir gern mitmachen«, entschieden die Zwillinge.
    »In diesem Fall rate ich euch, fleißig zu trainieren«, sagte Nimrod. »Es ist der einzige Ort, an dem sich alle sechs Stämme der Dschinn unter völlig neutralen Bedingungen begegnen. Der Wettkampf ist natürlich sehr hart.«
     
    Viel zu früh war es Zeit für sie, mit British Airways nach Hause zurückzufliegen. So vieles war seit ihrer Abreise aus New York geschehen. Dennoch gab Nimrod ihnen den Rat, ihren Eltern die Einzelheiten zu verschweigen.
    »Erzählt ihnen, dass ihr in Ägypten wart und viel Spaß hattet«, sagte Nimrod, als Groanin sie zum Flughafen Heathrow brachte. »Spaß ist immer gut. Eltern mögen es, wenn ihre Kinder Spaß haben. Das wird geradezu von ihnen erwartet. Aber ins Britische Museum einzubrechen und Abenteuer am Polarkreis zu erleben, die beinahe tödlich ausgegangen wären, ist eine ganz andere Geschichte. Eltern wollen nicht hören, dass ihre Kinder fast von einem Eisbären aufgefressen wurden. Eure Mutter wird natürlich einiges ahnen. Auch wenn sie ihrer eigenen Dschinn-Kraft abgeschworen hat, spürt sie ganz sicher die Veränderung in der Homöostase, nachdem die vermissten Dschinn des Akhenaten nun auf der Seite des Glücks arbeiten. Das ist euch beiden zu verdanken. Erzählt euren Eltern einfach, ihr hättet viele Museen besucht. Das stimmt ja auch. Und dass ihr viele interessante Dinge wie zum Beispiel die Pyramiden gesehen habt. Auch das entspricht der Wahrheit. Irdische Väter hören gern etwas über Museen und wie interessant sie waren. Und
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