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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn
Autoren: Dane Rahlmeyer
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zuerst brauchen wir Beweise. Und die sind nach drei Jahrhunderten sicher schwer zu beschaffen. Ich werde ein paar Nachforschungen anstellen.«
    »Versprich mir, dass du vorsichtig bist, Andar.« Sie sah ihn besorgt an. »Wenn die Geistermaske etwas davon mitbekommt ...«
    »Werde ich wahrscheinlich spurlos verschwinden«, er schnippte mit den Fingern, »einfach so. Aber dazu wird es nicht kommen. Und im Augenblick gibt es dringendere Dinge. Wir stehen an der Schwelle zu einem neuen Krieg, Endriel.«
    »Ja. Ich weiß. Und das bereitet mir ganz schön Kopfzerbrechen.«
    Er lächelte über diese Untertreibung. »Aber der Kult hat einen Fehler begangen. Er hat sich vorschnell offenbart. Das ist möglicherweise der taktische Vorteil, den wir brauchen.«
    Das Portal war nur noch wenige Meter entfernt. Draußen leuchtete ein herrlicher Sommertag in der Schwebenden Stadt. Endriel sah ihre Mannschaft am Fuß der riesenhaften Marmortreppe warten. Telios und sie blieben stehen. »Aber was ist mit dir?«, fragte er. »Was wirst du jetzt tun?«
    »Darauf hoffen, dass sich mein guter Ruf bald wiederherstellt.« Sie zwinkerte ihm selbstironisch zu. »Die nächsten Tage werden meine Leute und ich uns wohl oder übel um den Gelderwerb kümmern müssen.«
    »Und wenn ihr genug Geld habt, um über die Runden zu kommen?«
    Jetzt war sie es, die kämpferisch lächelte: »Dann suche ich den Mann, den ich liebe und hole ihn zurück.«
    »Du willst auf den Saphirstern?« Telios hob zweifelnd eine Augenbraue.
    »Ich weiß, was du sagen willst«, entgegnete sie. Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie Keru, in seinen Mantel gehüllt, ungeduldig die Hände in die Hüften stemmte. Nun, er würde noch ein bisschen aushalten müssen. »Aber ich weiß, dass es möglich ist, Andar. Ich war schon dort, auf Te’Ra. Und ich werde es wieder schaffen. Oder bei dem Versuch untergehen. Oder beides. Aber keine Macht der Welt kann mich aufhalten.«
    Der Admiral lächelte. »Und ich am wenigsten, was? Alles Gute, Endriel.« Er umarmte sie fest. »Melde dich bei mir. Ich werde einige Zeit in Teriam bleiben, bevor die Dragulia wieder ablegt. Lass uns zusammen einen Tee trinken.«
    »Oder Wein aus Kiasoll. Sie lachte. »Falls du von dem Gesöff noch was übrig hast. Mach’s gut, Onkel Andar. Wir bleiben in Kontakt!« Damit löste sie sich aus der Umarmung, lächelte ihm zu und schritt dann die Treppe hinab.
    Telios blieb am Portal stehen und sah zu, wie Endriel von ihrer Mannschaft in Empfang genommen wurde. »Onkel Andar«, murmelte er amüsiert. So hatte sie ihn seit Ewigkeiten nicht mehr genannt.
    »Und, wie war’s beim Gouverneur? Erzähl!« Nelen kam ihr entgegen geflattert, ihre lilafarbenen Augen flackerten vor Aufregung.
    »Sauber und aufgeräumt«, antwortete Endriel im Plauderton. »Wir haben zusammen Tee getrunken und er hat mir seine Sammlung von Häkeldeckchen gezeigt.«
    Nelens Schultern sanken herab. »Endriel!«
    »Er hat die Geschichte geschluckt, denke ich. Zumindest fürs Erste.« Sie sah sich um. Wie bei ihrem letzten Besuch hier, paradierten auch heute wieder Weißmantel-Rekruten über den Vorhof. Jenseits der Mauern lag die Schwebende Stadt verdächtig friedlich im Schein der Sommersonne.
    »Und, dürfen wir wieder fliegen?«, fragte Xeah. Sie trug eine frisch gewaschene Robe und wirkte ausnahmsweise einmal nicht dösig, sondern ausgeruht und erfrischt.
    »Ja«, antwortete Endriel. »Von heute an sind wir wieder Unternehmer.«
    »Manche von uns mehr, manche weniger«, knurrte Keru unter dem Schatten seiner Kapuze. Sie wusste, dass er darauf brannte, die Schwebende Stadt zu verlassen und sich wieder in der Abgeschiedenheit des Maschinenraums der Korona zu verkriechen.
    »Und jetzt, Kapitän?«, fragte Miko. Auch er schien es kaum erwarten zu können, dass die Reise wieder losging, wenn auch aus anderen Gründen als Keru. Seit seinem heldenhaften Einsatz auf der Dragulia hatte Endriel eine Veränderung an dem Jungen bemerkt. Er ging nun aufrechter und konnte den Blicken anderer mit mehr Selbstsicherheit begegnen als zuvor. »Was machen wir jetzt?«
    »Gib mir erstmal die Armschiene, bitte.«
    »Gerne, Kapitän.« Der Junge zog das Artefakt aus seiner Hosentasche. Es erschien wieder als ein Stück silberfarbenen Stoffes. Endriel nahm ihm das Ding ab und streifte es über. Sie wartete eine Sekunde, bis sich das Material ihrem Arm angepasst und sich erhärtet hatte. Sie betrachtete die beiden Kristalle, die im Sonnenlicht funkelten.
    »Und
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