Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn
Autoren: Dane Rahlmeyer
Vom Netzwerk:
hetzte der Skria auf allen Vieren fort von der Korona und schoss wie ein grauweißer Blitz auf das Portal zu.
    »Bleib bei mir«, flüsterte sie und strich über seine kühle Wange. »Vergiss Yu Nan! Vergiss deine Mission! Bitte! Tu es für mich!«
    Er schloss die Augen. »Ich kann nicht ...«
    »Es reicht!« Plötzlich stand Keru hinter ihnen. Er packte Endriels Hüfte und klemmte sie wie ein Gepäckstück unter seinen Arm. »Keru!«, schrie sie und trommelte mit den Fäusten gegen seine Brust. »Lass mich runter!«
    »Bist du wahnsinnig?«, knurrte der Skria. Er wandte sich mit seiner Last ab, Richtung Nexus und brummte dann zu sich selbst: »Dumme Frage eigentlich.« Er sah über die Schulter zu Kai, der mit gequältem Blick neben dem Sarkophag stehen blieb. »Tut mir leid, dass ich eure kleine Romanze unterbreche, aber die Schatten werden gleich hier sein. Was ist mit Ihnen, Novus? Kommen Sie mit, oder möchten Sie lieber sterben?«
    »Kai!«, rief Endriel. »Keru, wenn du mich nicht sofort loslässt ...!«
    »Ich bleibe hier«, erklärte Kai Novus leise.
    »Ihre Entscheidung«, brummte Keru. Dann machte er Anstalten, mit Endriel unter seinem Arm nach Kenlyn zurückzukehren. Es waren nur vier kleine Schritte ...
    »Nein!«, schrie Endriel. So wild sie auch um sich schlug und fluchte, sie konnte dem Schraubzwingengriff des Skria nicht entkommen, konnte nichts tun um zu verhindern, dass Kai aus ihrem Leben gerissen wurde. Sie streckte hilflos die Hand nach ihm aus. » Kai! «
    Er zögerte einen Moment, hielt die Augen geschlossen. Dann öffnete er sie wieder und rannte ihnen nach. »Es wird kein Abschied für immer!«, versprach er Endriel, als er Keru eingeholt hatte. Er löste die silberne Armschiene von seinem Unterarm. Das Metall schien sich plötzlich so leicht abstreifen zu lassen wie ein Stück Stoff. Er gab Endriel das Artefakt und sah ihr tief in die Augen. »Es gibt andere Portale – Yu Nans Eidolon wird dir alles erklären! Du brauchst mich nur abzuholen!« Er küsste sie wieder auf die Lippen, dann hatte Keru den gewaltigen Nexus durchschritten. Kai blieb davor stehen wie vor einer unsichtbaren Barriere.
    »Kai!«, flehte Endriel. Ihre Hand drückte die Armschiene wie eine Papierrolle. »Ich liebe dich!«, rief sie und hörte ein verächtliches »Hrrrhmm...« von Keru. »Wir sehen uns wieder, Kai!« versprach sie. Tränen liefen über ihre Wangen.
    Er winkte ihr nach, weinte und lächelte. »Ich warte auf der anderen Seite auf dich, Endriel – also lass mich nicht hängen!«
    Endriel weinte unverhohlen in Kerus Armen, während Kai weiter und weiter hinter ihnen zurückblieb.
    Mittlerweile hatte das Schiff der Schatten den Berg fast erreicht und bereitete bereits das Landemanöver vor. Die Korona dagegen, mit Xeah am Steuer, schwebte mit ausgefahrener Gangway auf die beiden zu. Plötzlich riss Endriel die Augen auf. Ein Gedanke durchzuckte sie siedend heiß. »Kai – wie aktiviere ich die Armschiene?«
    Er berührte sein Ohr um zu zeigen, dass er nicht verstanden hatte. Er rief etwas zurück, aber es wurde vom Kreischen der Schiffsantriebe zerfetzt. Die Korona schwebte nur zwei Meter von Keru entfernt. Er streckte bereits die freie Hand aus, um den Rand der Gangway zu umklammern.
    »Die Armschiene!«, schrie Endriel, dass es ihr fast die Stimmbänder zerriss. »Wie aktiviere ich sie?«
    »Denk an ... Passwort ... !«, kam Kais Antwort zerstückelt durch den Lärm. »...wort lautet ...« Er wiederholte es, doch die Worte erreichten sie nicht mehr.
    »Was?«, schrie sie. »Keru, dreh um! Bitte! Dreh um!«
    »Vergiss es!« Er schmiss sie über die Gangway ins Schiffsinnere. Sie landete unsanft auf den Dielen, rappelte sich auf, die weich gewordene Armschiene in der Hand. Sie wollte an dem Skria vorbei flüchten, doch er hatte bereits die Außentür zugezogen und verriegelt. »Xeah!«, brüllte er quer durch das Schiff. »Höchstgeschwindigkeit!«
    »Nein!« Endriel schlug auf seine Brust ein. »Lass mich –!«
    Da schlug er sie ins Gesicht – nicht fest und ohne Einsatz seiner Krallen, doch es genügte, Endriel verstummen zu lassen. Wortlos starrte sie zu ihm auf.
    »Ich habe deinem Vater ein Versprechen gegeben«, knurrte er. »Ich lasse nicht zu, dass du dich umbringst!«
    Sie strafte ihn mit eiskaltem Blick. »Ich hasse dich«, flüsterte sie. »Ich hasse dich!« Dann begann sie zu weinen. Sie ließ sich fallen und umarmte den Skria, wobei sie nur seine Hüften erreichte. Sie vergrub ihr Gesicht in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher