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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn
Autoren: Dane Rahlmeyer
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heldenhaft – nicht wahr, Kapitän?«
    Endriel nickte amüsiert. »Allerdings.«
    »Siehst du?« Der Junge wandte sich mit stolzer Miene der Yadi auf seiner Schulter zu.
    Nelen seufzte. »Ich hab ja auch nichts anderes gesagt!«
    »Beeilt euch!«, knurrte Keru ihnen zu.
    »Versprochen!«, gab Endriel zurück. Dann waren sie verschwunden. Man hörte ihre Schritte auf der Wendeltreppe und bald darauf, wie die Außentür geöffnet und die Gangway ausgefahren wurde. Xeah, Miko, Nelen und Keru beobachteten von der Brücke aus, wie die beiden Menschen mit dem wuchtigen Sarkophag in ihrer Mitte auf das viel zu große Nexus-Portal zuhielten. Es war noch immer verschlossen.
    »Wenigstens haben wir einen Fensterplatz«, sagte Miko. Xeah sah zu dem Jungen auf und lächelte.
    »Ja, aber wieso nur habe ich dieses dumpfe Gefühl, dass irgend etwas schiefgehen wird?«, fragte Nelen.
    Keru verschränkte die Arme. »Erfahrung«, brummte er.
    »Also gut.« Endriel umfasste den Tragegriff an der Kopfseite des Zeitlosen Sarkophags. »Bringen wir diesen Sha Yang nach Hause!« Angeführt von Kai, trug sie das Artefakt vorsichtig, Schritt für Schritt, über die Gangway nach draußen. Die Luft war warm und erfüllt vom Geruch dichter Vegetation. Endriel sah unsicher zu den glatten Wänden auf, die zu beiden Seiten aufragten. Angesichts ihrer gewaltigen Größe, kam sie sich vor wie eine Mikrobe.
    Sie konnte sich ein ungläubiges Lachen nicht verkneifen, als sie auf den riesigen Nexus zuschritten. Sie stellte sich vor, wie vor fast tausend Jahren die ersten Drachenschiffe durch dieses Portal gekommen waren und das Leben nach Kenlyn gebracht hatte. Vor ihrem inneren Auge sah Endriel die Völkerscharen, die den Nexus passierten, auf der Flucht vor Rokor, bei sich ihre Familien, wenige Habseligkeiten und ihr Vieh.
    Sie und Kai folgten stumm einer Reihe von Lichtkugeln, die wie ein Pfad aus Irrlichtern den Weg wiesen. Tu es endlich! Nimm all deinen Mut zusammen und bring es hinter dich! »Kai ...«
    Er blickte über die Schulter. »Ja?«
    »Da ist etwas, das ich dir schon die ganze Zeit sagen wollte, aber irgendwie ...« Sie lachte nervös. »Verdammt noch mal, ich komm mir vor wie ein Kind! Ich habe schon mit Leuten wie Shu-Xan dem Narbengesicht an einem Tisch gesessen und mit keiner Wimper gezuckt, und jetzt ...«
    Er runzelte die Stirn. »Und jetzt?«
    Sie atmete tief durch. »Kai, ich –!«
    »Wir haben Besuch!« Kerus Brüllen schnitt ihr das Wort ab. Beide wirbelten herum. Der Skria stand auf der Gangway und starrte in ihre Richtung.
    »Verdammt, Keru!«, begann Endriel, »Dein Timing ...!«
    Er ignorierte sie. »Ein Schiff des Kults – es hat die Xarai angegriffen! Ich weiß nicht, wie lange sie durchhält!«
    Mit weit aufgerissenen Augen sah Endriel am Schiff vorbei und erkannte das Lichtgewitter, das in nicht allzu weiter Ferne über dem Dschungel tobte. »Scheiße«, flüsterte sie.
    Kai fluchte. »Ich wusste, dass diese Dreckskerle nicht so leicht aufgeben!«
    »Aber wie zum Henker haben sie ...?«
    Obwohl er sie nicht gehört hatte, lieferte Keru die Erklärung: »Einer ihrer Leute auf der Dragulia hat einen Peilsender auf dem Schiff versteckt! Macht hin!«
    Endriel sah Kai an. Er nickte stumm. Mit dem Sarkophag zwischen sich, rannten sie auf den verschlossenen Nexus zu, der ihr dunkles Abbild reflektierte. Als sie nah genug waren, die makellose Oberfläche zu berühren, bedeutete Kai Endriel, das Artefakt abzustellen. Dann hob er seine Armschiene und schloss die Augen. »Das Passwort«, murmelte er, darauf konzentriert, sich zu erinnern. »Verdammt, wie lautet das Passwort?«
    Endriel hörte, wie die Antriebe der Korona wieder hochfuhren und faltete nervös ihre Hände. Wird das jemals ein Ende haben? Werden sie uns solange jagen, bis sie uns endlich zur Strecke gebracht haben?
    Auf einmal schien hinter ihnen die Sonne mit aller Macht aufzugehen. Gleißendes Licht flutete über den Landeplatz und spiegelte sich im Nexus. Reflexartig bedeckten Kai und Endriel die Augen mit den Händen und wandten sich ab. Eine Sekunde später folgte ein ohrenbetäubender Donnerschlag; eine Druckwelle ließ die Korona erbeben und warf die beiden Menschen fast von den Beinen.
    Dann war es vorbei.
    Endriel sah auf. Nur eines der beiden Drachenschiffe hatte die Schlacht überstanden und raste nun auf sie zu. Als in der nächsten Sekunde sein Schild deaktiviert wurde, schien es, als würde das Schiff mit der Dunkelheit verschmelzen.
    Schatten!
    Ihr
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