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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn
Autoren: Dane Rahlmeyer
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seinem Fell und weinte, während er ihr mit der Pranke über das Haar strich. »Es tut mir leid«, brummte er. Aber sie glaubte ihm nicht.
    »Schneller, Xeah!«, drängte Miko. Er stand neben der Draxyll und blickte ständig durch die Kuppel. »Sie sind fast hier!«
    »Ich tue, was ich kann«, murmelte sie und trat das Schubpedal voll durch. Die Korona war schon längst von dem Nexusberg geflohen und wie ein blindlings abgeschossener Pfeil in die Nacht gerast. Die Schatten waren schnell, aber nicht schnell genug. Sie gaben ein paar halbherzige Schüsse auf die Korona ab, aber bis auf einen harmlosen Treffer in die rechte Landekufe gingen alle daneben.
    Nelen nahm erleichtert zur Kenntnis, dass das schwarze Schiff anscheinend das Interesse an ihnen verloren hatte. Dann flatterte sie los, um nach Endriel zu sehen.
    Kai stand am offenen Nexus-Portal und sah zu, wie die Korona davon rauschte. Er spürte einen Stich in seinem Herzen. Endriel ... Der kühle Wind, der auf Te’Ra wehte, ließ den Saum seines Mantels tanzen. Warum hast du es mir nicht vorher gesagt? Und wie blind bin ich gewesen, dass ich es nicht gesehen habe? Er war besessen gewesen, das wurde ihm jetzt klar. Besessen von seinem Versprechen, von seiner Mission.
    Er atmete tief durch. Tränen rannen kalt über seine Wangen. Aber er lächelte. Er wusste, sie würden sich wiedersehen. Er wusste, irgendwie würde sie das Passwort knacken (wenn sie sich an seine Geschichte erinnerte, würde sie es tun) und sie würde einen Weg finden, nach Te’Ra zurückzukehren. Es war nur eine Frage der Zeit. Solange würde er hier überleben können. Nun, da das Leben auf dem Saphirstern wieder erwacht war, gab es Nahrung für ihn. Hoffnung.
    Doch zuerst stand ihm der Weg nach Shannashai bevor.
    Vier blaue Flammen kreischten, als sich der Schatten des schwarzen Schiffs über den Dschungel legte. Kai erkannte in der hell erleuchteten Brückenkuppel über dem Bug die Silhouetten mehrerer Personen. Bald war das Schiff nahe genug, dass er dort eine Frau ausmachte. Sie war groß und blass, ihr glattes, rotes Haar erinnerte ihn an Liyen. Sie lächelte und er sah, wie sich ihre Lippen lautlos bewegten, während sie ihren Leuten Befehle gab.
    So einfach mache ich es euch nicht , dachte er und lächelte seinerseits. Kommt ruhig. Ich habe noch eine Überraschung für euch!
    Dann wandte er sich ab und rannte zurück zu Yu Nans Zeitlosem Sarkophag.
    »Da ist er!«, rief Elinn aus, als die Rul’Kshura wie ein Adler aus dem Himmel stürzte und auf dem Landefeld vor dem gigantischen Nexus aufsetzte. »Da ist Novus! Lasst ihn nicht entkommen!«
    Sie sah den Menschen als winzigen Fleck, der vor ihnen davon lief, auf die andere Seite des Portals, auf den Saphirstern. Aber der Nexus blieb noch immer aktiv. »Schickt den Abfangtrupp raus!«, befahl sie mit einer seltsamen Mischung aus Strenge und Begeisterung. Aus dem Augenwinkel sah sie im Geisterkubus der Hauptkonsole ihre zwölf schwarz gekleideten Krieger mit schussbereiten Sonnenaugen von einer Rampe unterhalb des Schiffes springen und auf das Portal zu hetzten. Die meisten von ihnen waren Skria, also atemberaubend schnell. Novus konnte ihnen nicht entkommen, diesmal nicht.
    Bemüht, ihre Atmung unter Kontrolle zu bekommen, beobachtete Elinn das Abbild im Kubus. Der Beginn der Neuen Ordnung war nur wenige Sekunden entfernt. Sie schrieben Geschichte mit jedem Atemzug. Das Ziel, für das sie all die Jahrhunderte gekämpft hatten, war zum Greifen nah.
    Die schwarzen Krieger waren nur noch knapp zehn Schritte von dem Portal entfernt – nur noch fünf Schritte – zwei – einen ...
    Sie prallten wie fehlgeleitete Geschosse gegen eine Wand aus schwarzglänzendem Metall, die den Ausblick auf den Saphirstern plötzlich blockierte.
    »Nein!«, schrie Elinn. Sie sah zu, wie ihre Krieger sich aufrappelten, gegen die Barriere feuerten, doch es war nutzlos. »Nein!«, schrie sie erneut, doch es änderte die Situation nicht, auch nicht, als sie den Piloten von seiner Konsole schlug und die geballte Kraft der Bordgeschütze auf die Wand richtete. »Nein!«
    » Selbstzerstörung aktiviert «, donnerte eine künstliche Stimme über den Nexus-Berg. » Verkürzter Countdown läuft: drei – zwei – eins ... «
    Elinn riss die Augen auf.
    Die Explosion, welche den Berg samt dem Portal und der Rul’Kshura zerriss, war selbst vom Weltraum aus zu sehen. Glühende Felsbrocken regneten auf den Regenwald hernieder, sie ließen die Bäume in Flammen aufgehen
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