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Die Kanonen von Dambanor II

Die Kanonen von Dambanor II

Titel: Die Kanonen von Dambanor II
Autoren: Alfred Bekker
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ehrlich um spirituelle Erkenntnis bemüht.«
    »Ich respektiere, was Sie tun. Sie glauben nicht an die Mondgötter, aber dennoch achte ich Ihre Überzeugungen. Sie sind jedenfalls kein Materialist.«
    »Ich würde gerne die Farbe der Götter sehen, Prediger.«
    »Die Fähigkeit dazu ist unterschiedlich ausgeprägt. Ich weiß nicht, wie stark sie bei euch Säugetierabkömmlingen ist.«
    »Schwächer als bei euch. Darum führe mich dorthin, wo die Farben am stärksten sind. So stark, dass deine Hände immer noch strahlen …«
    »Ich weiß nicht, Außenweltler.«
    »Steht nicht im Buch der Sieben Mondgötter geschrieben, dass es auf den Glauben und die Erleuchtung ankommt – und nicht auf die Gestalt des Individuums?«
    »Das ist richtig. Aber es heißt auch: Erleuchtet sind die Kinder Ghers – und alle anderen sind den Mondgöttern ärgerlich.«
    »In den Geboten der Weisheit steht, dass niemandem die Erleuchtung vorenthalten werden soll.«
    Der blinde Prediger vollführte mit seinem Echsenkopf eine ruckartige Bewegung. Wiederholt schnellte die Zunge heraus und wischte über das Maul. Bruder Athanasius hielt das für ein gutes Zeichen. Sein Gheroor-Gegenüber schien tatsächlich über diesen Einwand nachzudenken.
    Schließlich stimmte der Prediger zu. »Ich führe Sie dorthin, wo die Farben der Götter am hellsten leuchten.«
    Der Prediger geleitete Bruder Athanasius durch einen in die Tiefe führenden Antigrav-Schacht in eine andere Ebene des Quaders. Dort waren die Messwerte fünfdimensionaler Emissionen deutlich erhöht. Schließlich gelangten sie zu einem würfelförmigen Aggregat, das an einer Seite geöffnet worden war.
    »Es sind nicht die Augen, die die Farbe der Götter wahrnehmen. Sonst könnte ich sie nicht sehen. Es muss die Seele selbst sein. Es gleißt so stark, dass ich es kaum ertragen kann … Aber es ist auch ein wundervoller Schauer des Geistes.«
    »Sie waren oft hier unten?«
    »Nur zweimal. Ich öffnete die Klappe und tauchte meine Hände in die Strahlung, sodass sie das Zeichen des Göttlichen tragen. Das ganze Heiligtum und auch die Umgebung wird von dieser Farbe erfüllt. Das ist der Grund, weshalb ich mit meiner Seele zu sehen vermag und keine Schwierigkeit habe, mich zu orientieren.«
    Und ich sehe nicht das Geringste von diesem Höllenfeuer. Jedenfalls nicht, wenn ich nur meine eigenen Sinne benutze und nicht einen Scanner, der entsprechend eingestellt ist. Athanasius untersuchte das Aggregat mithilfe eines Analysegerätes. Eine unbekannte Art der Energieerzeugung spielte sich vor seinen Augen ab – unbekannt und gefährlich. Aber das ist ein Starkstromkabel für einen unbedarften Schimpansen auch, der damit herumspielt. Und so ähnlich scheint sich wohl mein Status zu dem der geheimnisvollen Erbauer dieses Quaders zu verhalten.
    Jedenfalls glaubte Athanasius nicht daran, dass die Msssarrr etwas mit der Konstruktion der Quader zu tun hatten.
    Wir werden das alles abschalten müssen, wenn wir kein Inferno riskieren wollen …
     
     
    Es gelang schließlich, in das System so weit einzudringen, dass man es abzuschalten vermochte. Jeder Schritt war dabei voller Risiko. Was geschah, wenn man eine falsche Schaltung unternahm, hatten die Kshagir-Wissenschaftler an Bord des ersten Quaders gezeigt.
    Endlich verlosch das unsichtbare Feuer.
    Der Energiestatus sank auf null.
    Es stellte sich heraus, dass auf eine unbekannte Weise Energie an die Monde übertragen worden war. Die Vermutung kam auf, dass sich dort möglicherweise unterirdische Anlagen befanden, doch die Ortungsergebnisse konnten das nicht bestätigen. Sie zeigten lediglich im Innern der Monde einen sehr ungewöhnlichen Metallkern, dessen äußere Hülle eine Struktur aufwies, die der Legierung des Quaders ähnelte. Dass dieser Kern hohl sein könnte, hielt man aufgrund der Messdaten für unwahrscheinlich.
    Ein derartiger Kern steckte in der Nähe des Kaps der Schädelfelsen auch im Boden des Ozeans, womit die Absturzstelle des Siebten Mondes eindeutig identifiziert war.
    Spezialisten der galaktischen Abwehr übernahmen die weiteren Untersuchungen. Den Xabong wurde signalisiert, dass sie sich in Zukunft von Dambanor II fernzuhalten hätten. Um das zu unterstreichen, bekam Commander Leslie den Befehl, sich mit der STERNENFAUST im Orbit des ersten Planeten zu zeigen.
    Die Besiedlung Neu Xabongas machte dort geradezu atemberaubende Fortschritte, was angesichts der unerwartet mobilen Architektur dieses Volks nicht mehr verwundern
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