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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses
Autoren: Linda Ladd
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Gefängnis sitzen.
    Bud sagte: »Er war tot, als ich hier ankam.«
    »Bud, das wird nicht funktionieren. Charlie weiß, dass du hergekommen bist. Ortega weiß es. Wie konntest du das tun?«
    »Ich war es nicht.«
    Black war direkt auf die Leiche zugegangen. Er ging vor Costin in die Knie, berührte ihn aber nicht. »Claire, sieh dir das an.«
    Ich gesellte mich zu ihm, starrte die Leiche an und erkannte, dass Bud es tatsächlich nicht getan hatte. Costins Ohrläppchen waren beide verschwunden, sorgfältig abgeschnitten, das Blut an den Schnittkanten geronnen. Erleichterung überkam mich.
    »Die Ohrläppchen abzuschneiden ist das Zeichen der Rangos«, sagte Black zu mir. »Das ist ihr Mord, keine Frage.«
    Black wartete, ob ich ihm widersprach, aber ich nickte bloß. Ich wusste bereits, wessen Visitenkarte das war. Ortega hatte mir erzählt, was die Rangos ihren Opfern antaten, als ich auf der Wache Esteban Rangos’ Akte durchgesehen hatte. Als ich nichts erwiderte, hob Black beide Hände, als wollte er mich abwehren. »Ich hatte damit nicht das Geringste zu tun«, sagte er. »Ich schwöre es bei Gott. Ich habe nicht mit José gesprochen, seit wir bei ihm zu Hause waren.«
    Ich glaubte ihm natürlich. »Das weiß ich. Sie haben erfahren, dass Costin Esteban getötet hat, deswegen haben sie ihn umgelegt. Ortega hat gesagt, Vasquez hätte ihnen berichtet, dass Costin derjenige war, der seinen Mund verstümmelt hatte, als sie zu ihm ins Krankenhaus kamen.«
    »Woher wussten sie, wo sie ihn finden?«
    Das war eine gute Frage, ich zuckte mit den Achseln.
    Black beantwortete sie selbst. »Egal, José hat seine Mittel und Wege.«
    Ich nickte, das war sicher richtig, aber ich war so froh, dass Costin tot war, und so verdammt erleichtert, dass Bud es nicht getan hatte, dass mir ziemlich egal war, wer die Verantwortung dafür trug. So lange Bud nicht in einer stinkigen Gefängniszelle vor sich hin modern musste, weil er dieses Dreckstück erledigt hatte. Das war alles, was mich kümmerte.
    Bud starrte die Leiche an und ich hatte das Gefühl, er wäre ein bisschen verwirrt. »Ich wollte ihn umbringen. Ich hätte ihn umgebracht. Ich konnte nicht aufhören, daran zu denken; ich konnte nicht aufhören daran zu denken, was er Bri angetan hat.«
    Ich legte meine Hand auf seine Schulter. »Aber du hast es nicht getan, Gott sei Dank. Und du hättest es wahrscheinlich auch nicht tun können, nicht mehr, als du es in Springfield hättest tun können.«
    »Ich wollte ihn umbringen. Ich wollte ihn erschießen.«
    Ich musste Bud aus diesem Nebel rausholen, und zwar schnell, denn ich musste Ortega anrufen und dieses Verbrechen sofort melden. Aber das hieß nicht, dass Bud hier bleiben und in die Sache verwickelt werden musste.
    »Du musst hier weg, Bud. Sofort. Ich verständige die Kollegen in Miami, und die werden in Hollywood anrufen, und du bist nicht vernehmungsfähig. Es ist besser, wenn sie nicht wissen, dass du je hier warst.«
    Black nickte. Er sagte: »Lass uns gehen, Bud, du holst deinen Wagen und fährst zum Flughafen. Mein Flugzeug ist hier, es wartet auf uns, aufgetankt und abflugbereit. Steig ein und bleib außer Sicht.«
    »Ihr versteht nicht. Ich wollte ihn umbringen.« Bud schaute verloren und entgeistert, Arm und Bein waren verbunden, seine Augen waren blutunterlaufen. Er hatte nicht geschlafen, keiner von uns hatte das. Wir funktionierten alle nur noch mit Wut und Adrenalin. Unter seiner Windjacke trug Bud die Kleidung der Nacht zuvor. Briannas Blut verkrustet auf seinen Turnschuhen.
    »Du musst dich zusammenreißen, Bud. Jetzt sofort. Tu, was wir sagen. Brianna braucht dich. Sie ist jetzt aus dem OP und du bist nicht da. Wie wird sie das finden?«
    »Oh, mein Gott, die arme Bri.«
    Tränen stiegen in Buds Augen auf, sie schimmerten in der Morgendämmerung. Seine Züge verzerrten sich vor Schmerz und er schluchzte, vollkommen benommen, todtraurig und erschöpft. »Ihr habt gesehen, was er ihr angetan hat. Ihr wisst, wie sie gelitten hat. Ich kann es nicht aus dem Kopf bekommen. Ich kann nicht aufhören, daran zu denken …«
    Black nahm Buds Arm und zog ihn in den Stand. »Okay, Bud. Lass uns gehen. Ich fahre dich in deinem Wagen zum Flughafen. Claire kann sich um diese Sache kümmern, bis Ortega und die Behörden vor Ort übernehmen. Du brauchst Schlaf, das ist alles. Ich habe etwas im Flugzeug, das dir hilft, dich zu entspannen und zu schlafen.«
    Wie ein Schlafwandler ging Bud gehorsam zur Tür und wartete dort, den
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