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Die Kälte Des Feuers

Die Kälte Des Feuers

Titel: Die Kälte Des Feuers
Autoren: Dean R. Koontz
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Hitzevorhängen kommen konnten; der Camaro wirbelte dichte Staubwolken auf und raste gefährlich nahe am Straßenrand entlang, neben dem die erhöhte Straße etwa sechzig Zentimeter tief zum Wüstenboden abfiel.
    Selbst ein vorsichtiges Bremsmanöver konnte dazu führen, daß der Wagen einige Zoll weit nach links rutschte und sich überschlug. Jim wagte es nur, etwas weniger Gas zu geben, so daß der Camaro allmählich langsamer wurde.
    Der Fahrer des Roadking reagierte, verringerte ebenfalls die Geschwindigkeit und wich nicht von Jims Seite. Wie in Zeitlupe drängte ihn das Wohnmobil nach links, Zentimeter um Zentimeter, und zwang Jim, immer mehr zum Sockelrand auszuweichen.
    Der Camaro war kleiner und nicht annähernd so schwer wie der Roadking. Er gab dem zunehmenden Druck nach, obgleich Jim versuchte, ihn auf dem Seitenstreifen zu halten. Das linke Vorderrad erreichte den Rand zuerst, und der Wagen neigte sich zur Seite. Ironheart trat auf die Bremse, aber es war bereits zu spät. Noch während er den Fuß aufs Pedal rammte, drehte das linke Rad leer durch. Der Camaro kippte.
    Jim hatte die Angewohnheit, sich immer anzuschnallen, und der Gurt hielt ihn fest. Er verlor seine Sonnenbrille, prallte jedoch nicht mit dem Kopf an den Fensterholm und brach sich auch nicht das Brustbein am Lenkrad. Dünne Risse entstanden in der Windschutzscheibe, wie das Werk einer am-phetaminsüchtigen Spinne. Ironheart kniff die Augen zu und spürte, wie ihm Glassplitter über Wangen und Stirn strichen. Der Wagen überschlug sich erneut, begann mit einer dritten Rolle und fiel aufs Dach zurück.
    Jim hing mit dem Kopf nach unten im Gurt, war aber nicht verletzt, nur desorientiert. Er hustete, als weißer Staub durch die zerbrochene Windschutzscheibe wallte.
    Sie kommen bestimmt, um mich zu erledigen.
    Hastig versuchte er, den Gurt zu lösen, fand die Taste, sank einige Zentimeter weit nach unten und fühlte die Schrotflinte unter sich. Er konnte wirklich von Glück sagen, daß sich die Waffe nicht entladen hatte, als der Camaro über den Rand des hohen Seitenstreifens gestürzt war.
    Sie kommen, um mich zu erledigen.
    Es dauerte einige Sekunden, bis er den Türgriff entdeckte, der sich nun über ihm befand. Er zog an ihm und hörte ein Klicken. Zuerst klemmte die Tür, dann schwang sie mit einem metallenen Knarren und Quietschen auf.
    Jim kroch nach draußen auf den Boden der Wüste und hatte das Gefühl, in einer surrealistischen, von Dali geschaffenen Welt mit verzerrten Perspektiven gefangen zu sein. Er biß die Zähne zusammen und bemühte sich, nicht mehr zu husten. Er mußte mucksmäuschenstill sein, wenn er überleben wollte.
    Ironheart war nicht annähernd so schnell und unauffällig wie die kleinen Eidechsen, die vor ihm davonhuschten, als er geduckt zum nächsten Arroyo eilte. Kurz darauf erreichte er den Rand des natürlichen Abwasserkanals und stellte fest, daß er nur gut einen Meter tief war. Er ließ sich hineinfallen, und seine Füße verursachten ein dumpfes Pochen, als sie den harten Boden berührten.
    Er hockte in der kleinen Mulde, hob langsam den Kopf, spähte über den Wüstenboden und blickte in Richtung Camaro. Die weiße Staubwolke hatte sich noch nicht ganz gelegt. Der Roadking hatte gewendet und hielt jetzt auf einer Höhe mit dem Wrack des Wagens.
    Die Tür öffnete sich, und ein Mann trat auf die Straße. Ein zweiter - offenbar war er auf der anderen Seite ausgestiegen - kam mit langen Schritten hinter der breiten Kühlerhaube des Wohnmobils hervor und gesellte sich dem ersten hinzu. Jim sah auf den ersten Blick, daß er es nicht mit freundlichen Rentnern zu tun hatte. Die Fremden schienen gut dreißig und so hart zu sein wie der ausgedörrte Wüstenboden. Einer von ihnen hatte sein dunkles Haar nach hinten gekämmt und in jenem Stil zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, den Kinder und Jugendliche als >Türknauf< bezeichneten. Bei dem anderen beobachtete Jim stacheliges Haar, doch nur im Bereich des Scheitels. Die Seiten des Kopfes waren kahlgeschoren, und dadurch wirkte der Mann wie einer der Typen aus den alten Mad-Max-Filmen. Beide trugen ärmellose T-Shirts, Jeans, Cowboyhüte und Revolver. Vorsichtig gingen sie zum Camaro und näherten sich ihm von zwei verschiedenen Seiten.
    Jim wich in den Arroyo zurück, wandte sich nach rechts - nach Westen - und lief geduckt durch den niedrigen Kanal. Er warf einen Blick über die Schulter, um festzustellen, ob er Spuren hinterließ, doch in dem granithart
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