Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Intrige

Die Intrige

Titel: Die Intrige
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
Junge«, erklärte Ethan, »er ist so etwas wie mein Schutzengel. In Kalifornien hat er mir zweimal das Leben gerettet. Mein Onkel hat ein paar Kerle hergeschickt, die mich umbringen sollen, und jetzt ist er wie aus dem Nichts aufgetaucht und hat mich schon wieder gerettet.«
    Ning lächelte leicht.
    Â»Ryan ist alles andere als ein Engel«, fand sie.
    Jetzt sah Ethan wirklich verwundert aus. »Du kennst Ryan?«
    Â»Ja«, gab Ning zu, sah sich im Zimmer um und entdeckte einen Rollstuhl. »Ich kann dir das jetzt nicht näher erklären, aber es besteht die Gefahr, dass die Kerle erkennen, dass das nicht du bist, und zurückkommen, um noch einmal nachzusehen.«
    Â»Wer bist du?«, wollte Ethan wissen. »Ich habe das Gefühl, in einem Albtraum festzustecken, aus dem ich nicht aufwachen kann.«
    Â»Das Gefühl kenne ich«, bekannte Ning und löste die Bremse vom Rollstuhl. »Du bist hier nur zur Beobachtung, nicht wahr? Du wirst mir doch nicht sterben, wenn ich dich hier hinausbringe?«
    Â»Hinaus wohin?«
    Â»Gute Frage«, gab Ning zu und brachte den Rollstuhl zum Bett. »Aber es ist auf jeden Fall besser, wenn du nicht hier bist, wenn Kuban dich suchen kommt.«
    Â»Und du tauchst auch einfach so aus dem Nichts auf«, meinte Ethan, als Ning ihm vom Bett in den Rollstuhl half. »Bist du auch ein Engel?«

35
    Die Entscheidung, sich für Ethan auszugeben, hatte Ryan impulsiv getroffen. Zum Teil war es Mut gewesen, aber auch seine Schuldgefühle spielten dabei eine Rolle, weil er sich Vorwürfe machte wegen dem, was Ethan durchgemacht hatte.
    Der Minivan raste durch die um 3 Uhr morgens leeren Straßen und hielt irgendwo in der Nähe des Sharjah-Flughafens an. Es war ein heruntergekommenes Bürogebäude. Ryan versuchte, seine Furcht zu verbergen, als Kuban, der große Kerl und der Fahrer ihn zwei Stockwerke nach oben und einen langen Gang entlangführten, vorbei an Türen mit Firmennamen.
    Das Schild an der Suite 2019 besagte China Pacific Holdings . Ryan vermutete, dass es sich um eine der vielen kleinen Gesellschaften handelte, mit denen der Aramov-Clan seine illegalen Aktivitäten tarnte. Kuban tippte einen Code in eine fiepende Alarmanlage und drückte auf ein paar Lichtschalter, um die Neonbeleuchtung einzuschalten.
    Die Teppichfliesen waren lose und es gab nicht viele Möbel, nur sechs identische Schreibtische mit zerschrammten Rollcontainern darunter, eine Kochnische und ein Industrieregal mit Aktenordnern. Fünf Schreibtische waren leer, doch auf dem am Fenster standen ein alter Mac-Rechner sowie ein Telefon und ein Faxgerät.
    Â»Wir können das hier jetzt auf die harte oder auf die sanfte Tour machen«, verkündete Kuban. »Das liegt ganz bei dir. Du hast die Passwörter deines Onkels geklaut und ihm sein Geld gestohlen. Jetzt holst du es zurück.«
    Wenn man verhört wird, ist die erste Regel, dass man das Tempo zu bestimmen versucht, daher schwieg Ryan erst einmal. Er überlegte, ob er Kuban sagen sollte, dass er nicht Ethan war, aber auch wenn sich dieser mit ein paar Anrufen davon überzeugen konnte, dass er die Wahrheit sagte, war es doch sehr wahrscheinlich, dass ihn ein Verbrecher wie Kuban lieber umbringen würde, als einen möglichen Zeugen am Leben zu lassen.
    Â»Bist du taub?«, fuhr Kuban ihn an, während der Fahrer ihn zu einem Bürostuhl stieß und ihn damit vor den Mac schob. »Antworte gefälligst, wenn ich mit dir rede.«
    Auf dem Bildschirm tauchte das Apple-Logo auf, und Ryan schaukelte nur auf dem Stuhl hin und her, während der Rechner hochfuhr.
    Â»Es ist schon recht mutig, sich mit Leonid Aramov anzulegen«, sagte Kuban, »das muss ich zugeben.«
    Ryan schwieg, bis der Mac-Desktop auftauchte. Kuban stieß eine Maus zu ihm herüber.
    Â»Wenn ich nicht in drei Sekunden etwas zu sehen bekomme, wird das hier sehr hässlich werden«, versprach er und hieb zur Unterstreichung seiner Worte mit der Handfläche auf den Tisch.
    Ryan nahm die Maus und öffnete den Safari-Browser.
    Â»Was soll ich denn machen?«
    Â»Du weißt ganz genau, was du machen sollst«, schrie Kuban. »Das meiste Geld war auf den Konten der Industrial Trust. Also fang damit an.«
    Ryan ließ sich Zeit damit, nach der Industrial Trust Bank zu googeln. Dann klickte er auf einen Link zu einer Bank auf den Bahamas, die einen ganz ähnlichen Namen hatte. Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher