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Die Intrige

Die Intrige

Titel: Die Intrige
Autoren: Robert Muchamore
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und Ryan stieg über seinen bewusstlosen Gegner hinweg aus der Tür.
    Draußen machte er Kubans Jacke auf und entnahm ihr eine dicke Brieftasche. Dann entdeckte er die Pistole. Er steckte sie in die Jeans und sah reichlich verdächtig aus, als er mit einer offen sichtbaren Beule von der Waffe, leuchtend roten Augen und blutigen Händen das Büro verließ.
    Er lief durch den Gang zur nächsten Treppe, bevor er sein kaputtes BlackBerry aus der Tasche zog, um Ning anzurufen. Doch bei ihr erklang nur ein Besetzt-Zeichen.
    Im Erdgeschoss gelangte Ryan durch eine Drehtür auf einen Parkplatz. Es war mitten in der Nacht. Auf den über zweihundert Parkplätzen standen keine fünf Autos und keines davon war der Minivan, in dem er hierher gebracht worden war.
    Ryan war sich halb sicher, dass er in Kubans praller Brieftasche einen Autoschlüssel gesehen hatte. Er fand ihn und nahm ihn heraus. Auf dem Anhänger war ein Volkswagen-Logo. Er drückte auf den Türöffner und ging auf einen silbernen Passat mit dem Schild einer Leihwagenfirma hinter der Windschutzscheibe zu.
    Zu seiner Zufriedenheit piepte es und die Blinklichter leuchteten auf. Bei CHERUB hatte Ryan die Grundlagen des Autofahrens gelernt, aber er musste noch einen einwöchigen Fahrkurs absolvieren und fühlte sich nicht ganz wohl, als er sich hinterm Steuer des großen Wagens niederließ, wo er ein paar Minuten brauchte, um die Spiegel einzustellen und sich mit dem Armaturenbrett vertraut zu machen.
    Als ein komisches Zirpen ertönte, nachdem er den Starter gedrückt hatte, dachte er schon, er hätte etwas falsch gemacht. Erst nach ein paar Sekunden wurde ihm klar, dass sein kaputtes Telefon eine verzerrte Version seines Klingeltones abzuspielen versuchte.
    Als er es hervornahm und ans Ohr hielt, hörte er Ning am anderen Ende.
    Â»Ist alles in Ordnung?«, stieß sie hervor.
    Â»Ich habe schon schönere Nächte erlebt, aber nachdem ich Kuban verprügelt habe, fühle ich mich schon besser«, gab Ryan zurück. »Wo bist du? Wo ist Ethan?«
    Â»Ethan sitzt hier bei mir in einem Rollstuhl«, sagte Ning. »Ich wollte ihn nicht im Krankenhaus lassen, falls den Kerlen auffällt, dass du bluffst, und sie zurückkommen. Ich bin mit ihm einen halben Kilometer vom Krankenhaus weggerannt und stehe jetzt auf einem Parkplatz hinter einem Gebäude, in dem Klimaanlagen verkauft werden. Ich habe gerade mit Amy gesprochen. Sie sagt, es sei zu gefährlich, ein Taxi zu nehmen, also versucht sie, jemanden bei der britischen Botschaft zu organisieren, der uns abholt.«
    Â»Ich habe ein Auto«, verkündete Ryan und warf einen Blick auf die Mittelkonsole. »Das hat zwar kein Navi, aber hier liegt eine Karte unter dem Sitz. Ich fahre ein paar Kilometer weiter, um von hier wegzukommen. Schick mir deinen Standort per SMS , dann finde ich euch schon.«

36
    Ryan schaffte es, sich in den fast leeren Straßen von Dubai zurechtzufinden und Ning und Ethan abzuholen.
    Â»Zwei Engel!«, rief Ethan, als sie ihm auf den Rücksitz des Passat halfen. Aber die Beruhigungsmittel bekamen gleich darauf die Oberhand, und er war eingeschlafen, noch bevor Ryan auch nur vom Parkplatz gefahren war.
    Erst um zehn Uhr am nächsten Morgen wachte er wieder auf. Er hatte das Gefühl, in einem Hotelzimmer zu liegen, doch der Raum gehörte zu einer Villa. Er trug immer noch die Pyjamahose aus dem Krankenhaus, und um seinen Oberarm war ein neuer Verband, wo ihm der Tropf herausgerissen war.
    Er ging ins angrenzende Bad, um zu pinkeln. Dann sah er in einem Wohnzimmer, das sich über zwei Stockwerke erstreckte, Ning, die auf einem schwarzen Ledersessel saß und auf ihrem Laptop Hausaufgaben erledigte.
    Â»Dein Knöchel ist ja gar nicht mehr so dick geschwollen«, stellte sie fest, drehte sich dann um und rief: »Ryan!«
    Â»He, Kumpel!«, rief Ryan, der heraneilte. Er war barfuß, trug feuchte Badehosen und ein T-Shirt. »Willst du Frühstück?«
    Â»Ich will wissen, was los ist«, verlangte Ethan. »Wenn du nicht mein Schutzengel bist, dann weiß ich wirklich nicht, was zum Teufel du sonst sein solltest.«
    Ryan konnte ihm nicht die ganze Wahrheit sagen und die Existenz von CHERUB preisgeben, aber er hatte In-struktionen, wie viel er erzählen durfte, wenn Ethan aufwachte. Er sollte ihm die Wahrheit darüber sagen, dass Ethans Aufenthaltsort verfolgt wurde, nachdem seine
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