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Die Intrige

Die Intrige

Titel: Die Intrige
Autoren: Robert Muchamore
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hoffte, ein paar Minuten auf dieser Seite verbringen zu können, bevor er seinen Fehler erkannte, aber Kuban durchschaute ihn augenblicklich.
    Â»Sehe ich etwa so blöd aus?«, schnauzte er ihn an. »Wie wäre es mit einem Vorgeschmack auf das, was Leuten passiert, die versuchen, mich reinzulegen?«
    Kuban wandte sich an seinen großen Kollegen. »Verpass dem Kerl eine Wäsche!«
    Der Riese packte Ryan am Kragen und zog ihn hoch, dann schleifte er ihn zu einer kleinen blauen Tür, die er mit seinem Kopf aufstieß. Dahinter lag ein kleiner, nach Pisse stinkender Waschraum und über dem Urinal hing eine Plastiktüte mit einem Zettel Außer Betrieb .
    Ryan wurde in eine Toilettenkabine gestoßen und der Kerl zog ihm die Beine weg. Dann packte er ihn am Kragen seines T-Shirts, sodass es fast einriss, doch noch bevor es dazu kam, steckte er Ryan den Kopf tief in die Kloschüssel.
    Das Wasser war dunkelgrün, stinkend und trübe, obenauf schwammen Zigarettenstummel. Ryans Gesicht schlug gegen die Innenseite der Schüssel und seine Haare hingen im Pisswasser. Seine angeschlagenen Rippen wurden schmerzhaft gegen den Schüsselrand gedrückt, und er stöhnte auf, als sein Peiniger die Spülung betätigte.
    Ein Schwall durch Desinfektionsmittel blau gefärbtes Wasser ergoss sich über sein Gesicht und rann ihm in die Nasenlöcher.
    Â»Wie ist das Wetter da unten?«, erkundigte sich der große Kerl fröhlich, klappte den Toilettendeckel herunter und drückte ihn fest zu.
    Ryan hatte Mühe, Luft zu holen. Er wollte husten, aber seine Lungen wurden zusammengepresst, und auf seinen Geschmacksknospen explodierte der bittere Geschmack des Zusatzstoffes, der verhindern sollte, dass kleine Kinder das Desinfektionsmittel aus Versehen tranken.
    Während es im Spülkasten gurgelte, verstärkte der Mann Ryans Qual noch, indem er das Knie auf den Deckel stemmte.
    Â»Mfff«, brachte Ryan hervor.
    Der Kerl zog seinen Kopf hoch.
    Â»Hast du was gesagt, Kleiner?«, neckte er, »denn das ist noch gar nichts! Es kann noch hundertmal schlimmer werden, wenn du versuchst, uns reinzulegen, kapiert?«
    Ryan hustete und das Desinfektionsmittel brannte in seinem Gaumen, aber schließlich stieß er hervor: »Ich verstehe.«
    Die Tür ging auf und Kuban sah herein.
    Â»Und? War da ein schöner fetter Haufen für ihn drin?«
    Â»Ich fürchte, nicht.«
    Â»Na, vielleicht beim nächsten Mal«, lachte Kuban. »Jetzt setz ihn wieder vor den Computer.«
    Ryans Haare trieften und seine Nase und sein Mund brannten höllisch, als er wieder in den Büroraum gestoßen wurde.
    Als er wieder saß und die Hand auf die Maus legte, kam ihm eine Idee.
    Â»Ich kann mich nicht erinnern«, sagte er und versuchte, möglichst kleinlaut und ehrlich auszusehen. »Zu jedem Konto gehören Passwörter, Kennnummern und so. Als ich das im Hangar gemacht habe, hatte ich Aufzeichnungen von meiner Großmutter.«
    Â»Sind diese Aufzeichnungen im Krankenhaus?«, fragte Kuban.
    Â»Nein.« Ein dicker Wassertropfen rann ihm über den Rücken und ließ ihn zittern. »Das ist alles noch im Hangar.«
    Â»In Rubys Büro?«
    Â»Ja, ich glaube schon«, stimmte Ryan zu.
    Kuban wandte sich um und sah den Fahrer an. »Wie weit sind wir vom Hangar entfernt?«
    Â»Um diese Uhrzeit ungefähr zehn Minuten.«
    Â»Wird er leer sein?«
    Â»Es gibt immer eine Wache und meistens arbeiten die Mechaniker nachts. Aber ich habe einen Ausweis, das sollte also kein Problem sein.«
    Â»Dann fahr rüber«, erklärte Kuban und sah Ryan an. »Und du sag ihm, wo und was er suchen muss.«
    Â»Können wir den Jungen nicht mitnehmen?«, fragte der Große.
    Kuban schüttelte den Kopf. »Der muss außer Sichtweite bleiben. Wir sind nur zu dritt und wir haben keine Ahnung, wie viele Leute Irena hier zur Verfügung stehen. Und du sag ihnen, wonach sie suchen müssen. Und wenn du mich anlügst, passiert dir mehr, als dass ich dir nur den Kopf ins Klo stecke!«
    Sich nur mit zweien statt mit dreien von Leonids Schlägern befassen zu müssen, war den Bluff schon wert, aber noch besser war es, wenn es nur noch einer war.
    Â»Ruby hat ein paar Papiere weggeschlossen«, erklärte Ryan. »Da war die Liste mit den neuen Passwörtern und ein Stapel Faxe, die meine Großmutter geschickt hat.«
    Â»Weggeschlossen?
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