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Die Intrige

Die Intrige

Titel: Die Intrige
Autoren: Robert Muchamore
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Wohin?«, wollte Kuban wissen. »In einen Safe?«
    Einen Safe wollte Ryan lieber nicht erwähnen, falls das die Männer abschreckte. Außerdem klang der Fahrer, als ob er den Hangar kennen würde, daher konnte er nicht zu genau sein.
    Â»Ich glaube nicht, dass es ein Safe war«, erwiderte er daher und versuchte, sich so unklar wie möglich auszudrücken. »Es war so ein … Metallschrank.«
    Der Fahrer nickte.
    Â»Ich glaube, ich weiß, was er meint. Ruby leitet die Operationen in Sharjah. Hinten in ihrem Büro steht ein feuerfester Schrank, in dem die Flugzeugregistrierungen und Wartungsbücher aufbewahrt werden.«
    Kuban nickte. »Kannst du ihn aufbrechen?«
    Â»Ich muss mir ein Brecheisen besorgen«, antwortete der Fahrer. »In meiner Wohnung habe ich Werkzeug.«
    Â»Wo ist das?«
    Â»Zwei Minuten mit dem Auto.«
    Kuban überlegte einen Augenblick, dann befahl er zu Ryans Freude: »Ihr fahrt beide. Ich kümmere mich um den Jungen, und ihr braucht vielleicht Kraft, um den Schrank aufzubrechen. Wenn das nicht funktioniert, müssen wir herausfinden, wo Ruby wohnt, und sie uns schnappen.«
    Â»Wahrscheinlich hat sie ihre Adresse dem Krankenhaus mitgeteilt«, verwies ihn der Fahrer. »Vielleicht haben sie ihr schon gesagt, dass Ethan verschwunden ist. Wenn ja, dann ist sie vorgewarnt.«
    Kuban rieb sich gestresst über die Stirn.
    Â»Seid vorsichtig. Aber Irena kann hier nicht viele Leute haben, denen sie vertrauen kann. Der Knabe, den wir im Krankenhaus ausgeschaltet haben, hatte nicht mal eine Waffe.«
    Â»Stimmt«, meint der Fahrer.
    Â»Ihr seid beide große Jungs, benutzt euren Grips«, verlangte er. »Und haltet mich auf dem Laufenden, falls Leonid anruft.«
    Der große Kerl nickte und der Fahrer nahm seine Autoschlüssel.
    Â»Wenn wir Glück haben, sind wir in einer knappen Stunde wieder hier«, sagte er.
    Als sie gingen, sah sich Ryan im Zimmer um. Die einzige offen sichtbare Waffe war ein großer roter Feuerlöscher, doch der hing an der gegenüberliegenden Wand nahe dem Ausgang.
    Â»Bete, dass sie etwas finden«, warnte Kuban. »Leonid ist völlig durchgeknallt, also glaub nicht, dass es dir den Arsch retten wird, dass du ein Aramov bist.«
    Â»Kann ich mal aufs Klo?«, fragte Ryan.
    Â»Da kommst du doch gerade erst her?«, grinste Kuban spöttisch.
    Ryan stand auf und ging zur Toilette.
    Â»He!«, schrie ihm Kuban nach. »Habe ich etwa Ja gesagt?«
    Ryan blieb stehen. »Wollen Sie, dass ich mir in die Hosen mache?«
    Kuban schüttelte den Kopf und machte eine Handbewegung, dass er weitergehen könne.
    Ryan hatte gehofft, Kuban ließe ihn allein gehen, doch er behielt einen Fuß in der blauen Tür. Ryan warf einen Blick auf sein Spiegelbild und erschrak vor den blutunterlaufenen roten Augen. Der Fußboden der Toilette war nass von seinem Tauchgang, und als er zu pinkeln begann, sah er sich nach einer Waffe um.
    Das Einzige, was er sah, waren eine Rolle Klopapier auf dem Fensterbrett vor der Milchglasscheibe und eine Saugglocke mit Holzgriff. Kuban sah zwar kräftig aus, aber Ryan hatte zwei Vorteile. Zum einen hatte Kuban keine Ahnung, dass Ryan ein CHERUB -Agent mit fortgeschrittener Nahkampfausbildung war, und außerdem konnte Kuban seine Pistole nicht benutzen, wenn er die Passwörter haben wollte.
    Ryan betätigte die Spülung, zog den Reißverschluss seiner Jeans hoch, wirbelte dann herum und verriegelte die Tür.
    Â»Mach auf, du Schwachkopf!«, verlangte Kuban.
    Er warf sich mit der Schulter gegen die Tür, während Ryan die Saugglocke nahm und mit dem Holzgriff das Fenster einschlug. Da er keine Ärmel hatte, mit denen er seine Hände schützen konnte, riss er sich das T-Shirt über den Kopf und wickelte es sich um die Hand. Dann nahm er eine lange Glasscherbe, und als die Tür unter Kubans drittem Ansturm nachgab, flog dieser seitlich in die Kabine.
    Ryan stieß mit der Scherbe zu, schnitt einmal über die Wange und schlitzte ihm das rechte Nasenloch auf. Kuban hob instinktiv die Hände zum Gesicht, und Ryan nutzte den Moment, indem er die Scherbe fallen ließ, sich mit den Händen an den Seitenwänden der Kabine feststemmte und mit beiden Füßen zutrat.
    Kuban flog an die Rückwand der Kabine. Ryan trat vor und stieß ihm die Faust auf die Nase. Drei weitere schnelle Schläge setzten Kuban außer Gefecht
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