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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
Autoren: Hanns Kneifel
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auf. »Unzählbar viele Künstler! Wir hatten unsere Schwierigkeiten, die allermeisten Künstler-Individualisten in die Gemeinschaft einzugliedern. Dennoch sind sie oft unerträglich egozentrisch, beleidigen pausenlos, ohne es zu merken, und wissen immer alles besser. Wir brauchen nur auf jeden Planeten hundert Künstler zu schicken, und dieses System steht ab sofort unter gewaltiger intellektuelle Spannung.«
    »Und das alles müssen wir den Magellaniern näher bringen. Das ist mehr Arbeit als die vergangenen zwölf Angebote.«
    »Eine Frage des Verhandlungsgeschicks«, antwortete Gargir. »Ich schlage vor, zunächst ganz privat die Belastungsgrenze der Magellanier festzustellen, indem wir einzeln und in Gruppen in der Stadt harmlosen Unfug anstellen.«
    »Eines Tages kommen die Planetarten Räte«, spann Pompeo das Garn weiter, »und werden sagen: Freunde, sagen sie, Freunde, so geht es nicht mehr weiter. Unsere Bürger ärgern sich über euch. Sie bedauern, dass sie nicht in der Lage waren, eure Wünsche so zu befriedigen, so dass ihr zu ungewöhnlichen Maßnahmen greifen musstest. Die Schlägereien, die betrunkenen und verärgerten Planetarier, die durchdrehenden Signale und die ausrückenden Polizisten – das alles setzte neue, willkommene Akzente für unser Stadtbild. Wir sehen, wie viel sich verändert hat, das werden sie sagen ...«
    Peet Malinowskis Stimme schwang schon im Rhythmus der Vorfreude: »Und dann werden wir antworten: Freunde, sagen wir, das alles geschieht nur zu eurem Besten. Weil wir Aufregung und Sorgen, Ärger und Verdruss über euch gebracht haben, ist euer Volk aus der Schläfrigkeit des Geistes erwacht. Seht nur die Massenmedien: waren sie seit einigen Jahrtausenden je so spannend, waren sie je so farbig und bewegt? Gewinnt der Verkehr, weil wir in rasenden Gleitern die Regeln missachten, nicht an Glanz und Aufregungen? Das Adrenalin in eurem Blut spornt euch allerorten an!«
    »Sie werden’s begreifen, die neuen siebenzehigen Freunde«, sagte Gargir.
    »Sie werden uns loben und umarmen«, rief Tajiri. Gargir meinte:
    »Sie werden uns bitten, noch mehr Unruhe zu stiften. Wir werden ihnen sagen ... was werden wir sagen?«
    »Das müssen wir uns erst noch überlegen«, sagte Pompeo. »Jetzt aber sollten wir in der Ruhe unserer Betten die Vorschläge überlegen, die wir morgen sammeln und übermorgen in die Tat umsetzen. Gute Nacht.«
    Wenn diese Saat erst aufging, träumten die Händler, würden sie als Retter der Galaxis in Parks und auf Plätzen in Bronze, Stein und Kunststoff verewigt werden; womöglich von der Hand ihrer eigenen Künstler.
     
    Nurch Aycha-Cronagan jr. hatte in den schweren, mehrsitzigen Gleiter der Story einen kompliziert aussehenden Apparat eingebaut; der öffentliche Verkehr in der Riesenstadt ... lief ausnahmslos computerkontrolliert. Der Gleiter, der gegen Sonnenuntergang vom Raumhafen in den Verkehr der Hauptstraßen einbog, wurde von Wilyam Siccine gesteuert und hatte nicht mehr viel mit Computerkontrolle zu tun. Wer Siccines Pilotenkünste kannte, hätte gewarnt sein müssen: Er flog bisher unfallfrei, aber rücksichtslos. Neben ihm, mit gelben Rennhandschuhen und einem antiken Sturzhelm samt eulenartiger Brille ausgestattet, saß Don Spitfire. Aus der Lautsprecheranlage des Fluggeräts heulten Tagesschlager und dröhnten Bässe. Auf den Rücksitzen lümmelten sich deBlois und Peet Malinowski.
    Blois’ Beine, in Stiefeln aus selbstleuchtendem Material, baumelten über den Bord des Gleiters; er selbst grölte einen terranischen Raketensong. Peet begnügte sich damit, die Passanten mit Blicken durch ein ausziehbares Fernrohr und mit schrillen Pfiffen zu erschrecken. Siccine beschleunigte und schob den Lautstärkeregler bis zum Anschlag, als der Gleiter wie ein Urweltwesen von links in den Rechtsverkehr einscherte. Die Scheinwerfer blinkten unrhythmisch, der Summer und die drei Pressluftfanfaren vollführten einen infernalischen Lärm.
    Die Kontrollsysteme von vier nebeneinander schwebenden Gleiter erfassten die Gefahr. Mit robotischer Schnelligkeit reagierten die Automatiken und bremsten die Gleiter ab; eine Kettenreaktion verlangsamte die Geschwindigkeit der nachkommenden Maschinen. Ein kilometerlanger Stau entstand, während Siccine mit schmetternden Fanfaren eine halbe Stunde lang in gewohnt chaotischer Weise kreuz und quer ungehindert durch das Stadtzentrum raste.
    Er fegte durch kleine Parks, stieß durch die Fontänen eines Brunnens, jagte weiter, und
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