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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
Autoren: Hanns Kneifel
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sagen hat.«
    Alle, selbst Siba Nuclide Shakrib und Shisha Mandraer, lehnten sich zurück und griffen nach gefüllten Tassen, Bechern und Gläsern. Sie hörten Pompeo zu.
    »Wir wissen, dass die 5000 Planeten alt und höchst entwickelt sind. Perfekt; Perfektionismus ist gut, aber ab einem bestimmten Alter schlägt er in Sterilität der Gedanken, der Empfindungen und des Fortschritts um. Die Magellanier sind vollkommen. Aber es gibt Dinge, die ihnen fehlen. Ein Beispiel: Störungen aller Arten. Eine Möglichkeit: desorganisierte, desorientierte Roboter.«
    »Schlechte Träume«, fügte Tajiri hinzu. Siccine meinte:
    »Albträume mit anschließenden Schweißausbrüchen.«
    »Wir werden eine Liste negativer Einflüsse aufstellen«, warf Gargir ein und leerte seine vierte Tasse Cabromin. Sein Herz schlug wie die Hufe eines galoppierenden Rennkamels.
    »Verkauf aufblasbarer Nachtmahre? Vampir-Spray? Instant-Lamien?« Conradth deBlois erntete mäßiges Gelächter. Nadoor sagte träumerisch:
    »Sorgen! Sorgen – Salz in der Lebenssuppe.«
    »Ausgezeichnet«, rief Pompeo. »Währungssorgen, Verdauungsstörungen, Verkehrsinfarkte.«
    »Einige Schiffsladungen Ungeziefer? Ameisen und Käfer von Ma’stoghams Planet?«, fragte Spitfire.
    »Gern! Viele Moskitos!«
    »Übergroße Müdigkeit, übergroße Anstrengungen, lausiger Entgelt? Störung sonst unkaputtbarer Installationen?«
    »Auch das. Krankheiten?«, lautete Strongforts Beitrag zur Liste.
    »Nein.« Pompeo stand auf. »Wir werden uns gegenüber den klügsten Köpfen der 5000 Welten rechtfertigen müssen. Es genügt, wenn wir das Riesenvolk aus seiner intellektuellen Müdigkeit aufrütteln und schlagkräftiger machen. Sie werden eine völlig neue Lebensqualität entdecken. Dazu brauchen wir weder Drogen noch Kriege oder so etwas. Mit solchen Dingen scherzte man nicht, und sie sind verwerflich. Wir halten uns an unseren Kodex.«
    »Die treffende Aussage für diesen Vorschlag«, sagte Gargir. »Aber schon erhebt das dräuende Kardinalsproblem sein furchtbares Haupt.«
    »Das war zu befürchten.« Pompeo setzte sich zufrieden.
    »Wir wissen jetzt, was wir ihnen verkaufen werden«, meinte Peet Malinowski. »Aber wir wissen noch nicht, wie wir es verkaufen.«
    »Schließlich gibt es noch keine preiswerten Haushaltspackungen aus den S+F-Läden, in denen 500 Gramm oder ein Kilo Ärger verpackt sind, zu sechs Ecum, tiefgefroren, leicht zu erhitzen und schnell zu verbrauchen.«
    »Auf seine unnachahmlich charmante Weise hat Freund Wilyam das Problem auf den Kopf getroffen, wie einst den Nagel«, brummte Pompeo. Siccine fragte kopfschüttelnd:
    »Wohin hätte ich es sonst treffen sollen?«
    »Auch wahr.« Pompeo verschränkte die Arme vor der Brust und schien Überraschungen in der Tiefe seiner Dshellaba-Ärmel zu suchen. »Die Frage ist also: Wie verkaufen wir die Störungen an die 5000 Planeten? Wir brauchen etwas mit Symbolcharakter. Woran denken wir, wenn wir Sorgen haben?«
    »An Geld«, sagte Yulsman und kicherte. Pompeo sprudelte hervor:
    »Schließlich können wir hier nicht die Währung stehlen oder außer Kurs setzen. Wer oder was bringt Sorgen? Jemand oder etwas, das in der Lage ist, ohne dass es ihn betrifft, andere Wesen zu ärgern oder zu stören. Paradebeispiel: Karries Cabromin-Weitwurf.«
    »Gut. Wo treffen wir solche Störungserreger?«
    Yulsman warf zwinkernd Seitenblicke auf Rohanna.
    »Mein reizender Robot hat mich eine Menge Ecum gekostet, ist 24 Stunden des galaktischen Normtages rastlos fleißig wie fünf teure Sekretärinnen und bringt es ständig fertig, mich durch aufreizende Besserwisserei und unziemliche Bemerkungen zu ärgern. Fachlich, sachlich ist ihr nichts vorzuwerfen.«
    Rohanna blickte strahlend in der Runde umher. Malinowski hob die Hand.
    »Das ist ein deutlicher Hinweis. Nicht nur Robots können einen Menschen zur Weißglut treiben, sondern auch bestimmte Menschen selbst können es. Ihre Art ist also – unbewusst, denn sie würden sich selbst aufreiben – für Mitmenschen unerträglich. Umso mehr für Magellanier. Die Mitmenschen werden, je mehr sie sich ärgern, desto verständnisvoller. Sie erkennen nach einiger Zeit, dass ihre Einstellung nur eine von vielen ist. Ich kenne solche Störungsträger zur Genüge.«
    »Wir alle kennen sie«, fuhr Don Spitfire fort. »Wer ist es?«
    Auf Gargirs Gesicht erschien ein breites, glückliches Falken-Lächeln; er rief:
    »Talvynder ist voll davon.«
    »Künstler!«, schrie Pompeo und sprang wieder
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