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Die Inselvogtin

Die Inselvogtin

Titel: Die Inselvogtin
Autoren: Sandra Lüpkes
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festgelegt. Bei dieser Vorgehensweise wurde ein Netz aus Dreiecken über die zu vermessende Fläche gelegt und diese dann durch Winkelmessungen berechnet. Nicht selten waren die Experten zugleich Historiker und Geologen, da diese Wissenschaftsbereiche damals eng miteinander verknüpft waren.
     
    LOHNE    Ostfriesisches Plattdeutsch für: kleine, enge Gasse.
     
    LOOG    Der Name ist friesischen Ursprungs und bedeutet Dorf. Man sagt entsprechend das Loog. Nach der Petriflut im Jahr 1651 wurden im damals östlichen Inselteil die ersten Häuser und Kirchen gebaut. Heute liegt dort der etwas ruhigere, kleinere Ortsteil mit dem Küstenmuseum.
     
    MALADIE    Krankheit, Unwohlsein. Da das Hofleben in Versailles den europäischen Adelskreisen als Vorbild galt, ließ man stets einige Wörter französischer Herkunft in die Muttersprache einfließen.
     
    PETRIFLUT  Am 22.2.1651 zerstörte die schwere Sturmflut neben etlichen Festlandsdeichen auch die Dünenketten der Inseln Juist und Langeoog, beide Eilande wurden geteilt. Sturmfluten bekamen ihre Namen durch die Fest- oder Heiligentage, an denen sie stattfanden.
     
    PFEFFERSTRASSE    Im Frühjahr 1726 kommt es in Leer zur blutigsten Auseinandersetzung zwischen den Truppen des ostfriesischen Fürstenhauses und den rebellierenden Ständen, die die Steuerhoheit wieder zurückgewinnen möchten. Soldaten aus verbündeten Ländern wie z.B. Dänemark mischen sich in den Kampf ein, woraufhin sich die Fronten verhärten und es zu weiteren Schlachten u. a. in Norden kommt.
     
    PIETISMUS    Die besonders bibelfeste Form des Protestantismus, die sich dem Zeitalter der Aufklärung entgegenstellt und den Menschen zu Bescheidenheit, Obrigkeitsgehorsam und tiefer Frömmigkeit auffordert.
     
    PRIEL  Ein natürlicher, oft mäandrierender Wasserlauf im Watt und am Strand, durch den das Meer bei Ebbe abund bei Flut aufläuft. Oftmals sind die Priele durch große Wassertiefe und starke Strömungen eine nicht zu unterschätzende Gefahr für Wattwanderer.
     
    RENITENTEN  Zu Beginn des 18. Jahrhunderts spitzten sich die Gegensätze zwischen den »ungehorsamen« Ständen, den sogenannten Renitenten, und dem Fürsten zu. Beide Seiten beanspruchten die Steuerhoheit des Landes und hatten gesonderte Steuerkassen eingerichtet und Steuern erhoben. Die Renitenten lebten – vom restlichen Ostfriesland mehr oder weniger freiwillig abgeschottet – in Emden und nahmen die Salvegarde der Holländer oder Preußen für ihre Interessen in Anspruch.
     
    SALVEGARDE    Militärische Schutztruppe, die von einem größeren verbündeten Land – in diesem Falle Dänemark – zur Verstärkung geschickt wird, um für Ordnung und Sicherheit zu sorgen und sich somit auch die guten diplomatischen Verbindungen zu sichern.
     
    SCHALUPPE  Kleines, einem Kutter ähnelndes Segelboot mit einem Mast, wird meist als größeres Beiboot verwendet.
     
    SCHILL    Muschelschalen, die zerrieben als Kalk zum Häuserbau benutzt wurden.
     
    SEEGATT    Eine meist sehr tiefe und schmale Rinne zwischen den Inseln, die als Durchlass für die Gezeitenströme dient und durch die bei Flut das Wasser in das Watt hinein- und bei Ebbe wieder herausfließt. Im Seegatt findet durch die ständige Wasserbewegung viel Erosion statt. Die Rinne wird auch als Seeweg für die Schifffahrt genutzt, obgleich die starken Strömungen nicht ungefährlich sind.
     
    SNIERTJEBRAA  Zum Höhepunkt und zugleich Abschluss des Schlachttages gehört Sniertjebraa, ein Gericht, das aus Schulter- und Nackenfleisch besteht. Da das Fleisch sehr frisch ist, macht es beim Braten schurrende Geräusche. Der Ostfriese sagt dazu, »es sniert«, daher der Begriff »Sniertje«.
     
    SPÖKENKIEKER    Ein Mensch, dem das »zweite Gesicht« nachgesagt wird, der also in die Zukunft schauen und Unheil voraussehen kann.
     
    ST. MAGNUS  Auf der Kirchwarft: (künstlicher Hügel) in Esens gelegenes Gotteshaus aus dem 12. Jahrhundert, das im Mittelalter um einen gotischen Hochchor erweitert wurde. Heute findet sich dort eine Kirche aus dem 19. Jahrhundert. Doch der Altar mit den geschnitzten Weinranken, den C. W. Schneider, der Gründer des Waisenhauses, 1713 hatte anfertigen lassen, ist noch immer zu sehen.
     
    STRANDHAFER    (auch Helm genannt) Die aus der Familie der Süßgräser stammende Pflanzengattung wird auch heute noch wegen ihrer langen, festen Wurzeln zur Inselsicherung gepflanzt. Sie gedeiht in kargem Sandboden am besten und mag starken
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