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Die Insel - Roman

Titel: Die Insel - Roman
Autoren: Richard Laymon Thomas A Merk
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weiteren, mächtigen Satz hinauf in die äußerste hintere Ecke des Käfigs, wo sie sich mit den Händen an zwei Gitterstäbe krallte und die Beine so eng wie möglich an den Körper zog.
    Ihr Leben hing jetzt davon ab, ob sie mit ihrem Tanz genügend Schweiß produziert hatte, um sich das Benzin von ihrem Körper zu waschen und gleichzeitig eine nasse Schutzschicht gegen die Flammen aufzubauen.
    Ich wusste nicht, ob es funktionieren würde.
    Aus Angst sie verbrennen zu sehen, wandte ich den Blick hinauf zu Wesley, um den ebenfalls die Flammen züngelten.
    Sie leckten an dem Pappkarton mit seinen Wurfgeschossen und dem Benzinkanister neben ihm.
    Mit einem erschreckten Aufschrei gab Wesley dem Kanister einen Tritt, sodass er Benzin verspritzend in hohem Bogen durch die Luft flog und gegen den leeren Käfig knallte, in den Wesley mich hatte sperren wollen. Als die Flammen Wesleys Beine erreichten, hüpfte er wie eine übergewichtige Ballerina über die Gitterstäbe, verlor dabei das Gleichgewicht und warf sich bäuchlings auf die Leiter, die laut scheppernd gegen die Eisenstangen des Käfigs krachte. Von panischer Angst getrieben rappelte er sich hoch und begann, auf allen vieren in Richtung Kimberlys Käfig zu krabbeln.
    Nur weg von dem Feuer, das er selbst entfacht hatte.

    Dem Feuer, das langsam in sich zusammenfiel.
    Aber Wesley wusste das nicht. Er blickte nicht zurück. Hätte er das getan, dann wäre er vermutlich nicht so verzweifelt geflohen.
    Billie hing immer noch in der äußersten Ecke ihres Käfigs an den Gitterstäben.
    Sie hatte immer noch Haare auf dem Kopf.
    Und ihre Haut sah von den Schultern bis zum Gesäß feucht glänzend und überhaupt nicht verbrannt aus.
    Sie hatte es geschafft!
    Jetzt war es meine Aufgabe, Wesley zu töten.
    Ich schnappte mir die Machete und rannte zwischen die beiden Käfige.
    Wesley, der sich noch immer auf der Leiter befand, sah mich und krabbelte so schnell weiter, dass die Leiter bedenklich ins Schwanken geriet. Als ich den Arm mit der Machete nach oben reckte und so hoch ich konnte in die Luft sprang, war er schon fast auf Kimberlys Käfig angelangt. Ich hätte ihn aber sowieso nicht erwischt, denn so hoch konnte ich nicht springen.
    Trotzdem jagte ich ihm einen gehörigen Schrecken ein. Er schrie auf, und das wilde Klirren der Leiter zeigte mir, dass er wie ein Irrer wegzukrabbeln versuchte.
    Dann verstummte das Klappern auf einmal.
    Wesley hatte Kimberlys Käfig erreicht und richtete sich auf, wobei er sich ängstlich nach mir und meiner Machete umsah.
    Das hätte er besser nicht getan, denn weil er mit den Gedanken woanders war, trat er mit einem Fuß aus Versehen in den leeren Raum zwischen zwei Gitterstäben. Als sein Bein nach unten sauste, schrie er laut auf und ruderte wild mit den Armen. Sein anderes Bein rutschte ab, und dann
saß er auf einmal mit seinem nackten Hintern hilflos zwischen den Eisenstäben.
    Und gab winselnde, verängstigte Geräusche von sich.
    Noch bevor er irgendetwas tun konnte, rannte Kimberly quer durch ihren Käfig und sprang direkt unter Wesley in die Luft.
    Mann, war das ein Sprung!
    »Ja!«, schrie jemand begeistert auf.
    Es war Billie.
    Sie stand am Rand ihres Käfigs, in dem nur noch vereinzelt ein paar kleine Flammen züngelten, und hatte Wesleys noch immer brennende Fackel in der erhobenen Hand. Sie beleuchtete damit Kimberly, die sich mit beiden Händen fest an Wesleys rechten Knöchel klammerte.
    Im goldenen Licht der Flamme sah ich, wie sie gestreckt dahing und ihre Brüste zu flachen, lang gezogenen Hügeln wurden, aus denen die Brustwarzen hart und dunkel hervorstachen. Ihr ganzer Körper war dabei so gestrafft, als hätte ihn jemand auf eine Streckbank gespannt.
    Wesley versuchte, sie durch wildes Gezappel von seinem Bein zu schütteln, aber Kimberly hielt eisern fest, sodass er sie lediglich in ein sanftes, langsames Pendeln versetzte.
    »Lass mich los!«, schrie er.
    Kimberly gab keine Antwort und hing weiter an seinem Bein.
    Wesley zog eines seiner Messer aus der Scheide am Gürtel und wollte damit nach Kimberly werfen.
    »Pass auf!«, schrie ich und rannte zwischen die Käfige.
    »Er hat ein Messer!«, rief Billie.
    Ich warf meine Machete hinüber zu Billie. Sie prallte gegen die Eisenstäbe ihres Käfigs, fiel aber so zu Boden, dass Billie sie durch das Gitter ergreifen konnte. Als ich mich
wieder Kimberlys Käfig zuwandte, stieß Wesley gerade einen lauten Schmerzensschrei aus.
    Kimberly hatte damit begonnen, an seinem
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