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Die Insel Der Abenteuer

Die Insel Der Abenteuer

Titel: Die Insel Der Abenteuer
Autoren: Enid Blyton
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nun«, sagte er, »wir sind noch nicht tot. Wir werden erst mal warten, bis diese Burschen sich ein wenig entfernt haben. Und dann werde ich die Tür aufmachen, und wir werden gehen.«
    »Die Tür aufmachen? Wie denn?« fragte Jack.
    »Ach, ich habe da so meine eigene Methode«, grinste Bill und brachte eine merkwürdige Sammlung von Feilen und dünnen Schlüsseln zum Vorschein. Nach ein paar Minuten machte er sich an die Arbeit, und in kurzer Zeit ging die Tür auf. »Nun los, zum Schacht. Schnell, bevor es zu spät ist.«
    Sie schlugen die Richtung nach dem Hauptgang ein und liefen dann auf den großen Schacht zu. Gerade als sie ihn erreichten und nach oben schauten, wo ein ganz schwacher Schimmer des Tageslichtes zu erkennen war, hörten sie ein merkwürdiges Geräusch. Es war ein ge-dämpftes Dröhnen, weit, weit hinten im Bergwerk. Und es hallte unheimlich in den vielen Gängen wider.
    »Jo-Jo hat also die Wahrheit gesagt«, stellte Bill nüchtern fest. »Das war das Dynamit. Wenn es wirklich ein Loch in den Meeresboden gesprengt hat, dann wird das Wasser sofort durch den Unterseetunnel in das Bergwerk fluten.«
    »Also vorwärts«, drängte Philipp, begierig in die frische Luft zu kommen. »Ich sehne mich nach der Sonne.«
    »Warte mal, ich muß meinen Kupferklumpen erst irgendwo festmachen«, sagte Jack, der das schwere Kup-ferstück immer noch mannhaft bei sich trug. »Nanu, was ist los, Bill?«
    Bill hatte die Knaben durch einen lauten Ausruf erschreckt. »Seht mal«, sagte er und beleuchtete mit seiner Lampe den unteren Teil des Schachtes. »Die Männer sind hinaufgestiegen und haben dann die Leitersprossen hier unten sorgfältig zerhackt, damit wir nicht hinausklettern können, selbst wenn wir aus der Höhle entfliehen sollten.
    Sie haben an alles gedacht. Wir sind am Ende, können nicht mehr entkommen. Es ist ganz unmöglich, ohne Leiter hinaufzugelangen.«
    Verzweifelt starrten die drei auf die zerhackten Sprossen. Als Kiki einen düsteren Schrei ertönen ließ, fuhren sie erschreckt zusammen.
    »Bill, vielleicht finden wir eine Leiter in der großen Höhle, wo die Kisten mit den Konservendosen standen«, sagte Jack. »Ich glaube, ich habe dort eine gesehen.
    Wollen wir zurückgehen und nachsehen? Die Männer werden wohl nur die unteren Sprossen der Schachtleiter zerhackt haben. Denn sie werden sich gesagt haben, daß wir die oberen Sprossen ja doch nicht benutzen können, wenn unten alles kaputt ist.«
    »Weißt du auch bestimmt, daß eine Leiter in der Höhle ist?« fragte Philipp. »Ich kann mich an keine erinnern.«
    Bill überlegte. »Es ist unsere einzige Aussicht auf Rettung. Kommt, wir gehen zurück.«
    Aber sie kamen nicht bis zur Höhle. Als sie ein kleines Stück gegangen waren, blieben sie plötzlich entsetzt stehen. Es kam etwas auf sie zugewirbelt — schwarz, mächtig und unheimlich.
    »Das Wasser ist da!« schrie Bill laut. »Kommt zurück in den höher gelegenen Teil. Mein Gott, das ganze Meer stürzt in das Bergwerk!«
    Sie hörten jetzt deutlich das gurgelnde Geräusch des Wassers, das durch alle Gänge und Stollen und in jede Höhle strömte. Es war ein gieriger, saugender Ton, der selbst Bill erschreckte. Die drei liefen sofort zurück zum Schacht. Dort war der Boden etwas höher, aber bald würde das Wasser auch dahin kommen.
    »Das Wasser wird jedenfalls bis zum Meeresspiegel steigen«, sagte Bill. »Das bedeutet also, daß der Schacht ungefähr bis zur Hälfte voll Wasser laufen wird.«
    »Aber Bill, dann werden wir alle ertrinken«, sagte Jack mit zitternder Stimme.
    »Kannst du schwimmen?« fragte Bill. »Ja, natürlich, ihr könnt ja beide schwimmen. Paßt mal auf, es besteht noch eine Hoffnung für uns. Wenn das Wasser diesen Schacht füllt, müssen wir uns von ihm hinauftragen lassen. Ich denke, wir können uns schwimmend halten, wenn wir nicht die Ruhe verlieren. Und wenn wir dann den Teil der Leiter erreichen, der unversehrt ist, können wir weiter hinaufklettern. Na, was glaubt ihr, könnt ihr eure Köpfe oben behalten und euch von dem Wasser hinaufheben lassen?«
    Ja, die Jungens glaubten, daß sie das tun konnten. Sie zeigten sich mutig, obwohl sie ein wenig unbehaglich auf das schwarze Wasser schauten, das unheimlich im Licht der Taschenlampen glänzte.
    »Das ist das Ende von diesem Bergwerk, nicht wahr?«
    meinte Philipp. »Niemand wird jemals wieder hier herunterkommen.«
    »Na, es war sowieso abgebaut«, sagte Bill. »Jack hat Glück gehabt, daß er noch einen
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