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Die Hyäne

Die Hyäne

Titel: Die Hyäne
Autoren: Jason Dark
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sah, was da passierte.
    Drei junge Männer betraten den Keller. Gemeinsam zerrten sie einen Mann neben sich her, dessen Kopf nach unten gesunken war. Hinter den Männern zeichnete sich die Gestalt einer Frau mit roten Haaren ab.
    Es war Lucy!
    Sie sah Glenda liegen und lachte.
    Dafür hatte Glenda kein Ohr. Ihr Interesse galt einzig und allein dem Mann, der von den anderen in den Kellerraum hineingezogen worden war. Sie kannte ihn gut. Ihre Hoffnung sank, die Angst stieg, denn der Mann war kein anderer als John Sinclair…
    Glenda Perkins schloß die Augen!
    ***
    Die Schläge gegen die Wangen hatten mich wieder zurückgeholt.
    Zumindest hatte ich so getan, als wäre ich aus einer tiefen Bewußtlosigkeit aufgetaucht, aber ich hatte ein wenig geschauspielert, denn der Treffer war nicht so hart gewesen. Er hatte mich nur für kurze Zeit außer Gefecht gesetzt, und es war mir gelungen, die neue Umgebung heimlich zu beobachten.
    Wir befanden uns in einem Kellerraum. Lampen glühten an den kahlen Wänden, aber eine Wand war bemalt worden. Ein blutrotes Pentagramm hatte jemand mit dicken Pinselstrichen auf die helle Fläche gezeichnet.
    Und aus der Mitte des Pentagramms hervor ragte eine Hand, die eigentlich mehr eine dunkle Klaue mit langen Nägeln war.
    Wahrscheinlich die Hand des Teufels.
    Ob es nun an mir lag oder ob das Pentagramm tatsächlich lebte und dabei zitterte, hatte ich noch nicht herausgefunden. Ich konnte mir allerdings vorstellen, daß der Kontakt zur Hölle geschaffen worden war und Asmodis persönlich seine Diener beobachtete.
    Zu denen gehörte Glenda Perkins bestimmt nicht. Sie lag auf einem Altar oder auf einem flachen, erhöht stehenden Tisch, der nicht von einem Tuch bedeckt wurde. Ich fragte mich erst gar nicht, wie sie in diese Lage hineingeraten war, aber sie hatte mir nicht die Wahrheit gesagt, denn sie war nicht nach Hause gegangen.
    Neben ihr stand lauernd die Hyäne.
    Ich sah sie zum erstenmal aus der Nähe. Dieses Monstrum war eine schreckliche Mischung aus Mensch und Raubtier, dessen Schädel zudem noch völlig fleisch- und hautlos war. Das gelbe, leicht dunkle Gebein schimmerte im einfallenden Licht. Die Zähne blinkten rot und grau. Die Hyäne bot einen scheußlichen Anblick, aber sie paßte in diese satanische Atmosphäre hinein, die von den Mächten der Finsternis beherrscht wurde.
    Peter Banks kümmerte sich um Lucy. »Geh raus und halte dort Wache!«
    »Aber ich will doch…«
    »Du willst verschwinden!« fuhr er sie an.
    Lucy überlegte einen Moment. Dann nickte sie und ging.
    Ich saß nicht weit von der Tür entfernt am Boden. Mein Rücken berührte die Wand, so daß ich einen entsprechenden Halt bekam. Ich war nicht aus dem Rennen, und ich freute mich darüber, daß Glenda noch lebte, auch wenn sie jetzt angstvolle Minuten durchleiden mußte oder sie schon hinter sich hatte.
    Als die Tür wieder zugefallen war, kümmerte sich Peter Banks um mich.
    Breitbeinig blieb er vor mir stehen. Er trat gegen meine Schulter. Ich hob den Kopf an. Die beiden anderen Helfer hatten sich im Hintergrund aufgebaut und beobachteten nur.
    »Bist du okay?«
    »Nein«, murmelte ich.
    »Schade. Ich hatte gedacht, du würdest deinen Tod bei vollem Bewußtsein mitbekommen.«
    »Wie willst du mich umbringen?«
    Er lachte mir meckernd ins Gesicht. »Ich werde dich nicht töten. Dafür haben wir einen anderen. Blut für die Hölle, Sinclair. Das wird unser Freund Collin erledigen.«
    »Die Hyäne?« Ich nickte. »Warum, Banks? Wieso ist er zu einer Hyäne geworden?«
    »Weil er so etwas wie ein Empfänger ist. Ja, er merkt es, wenn der Teufel Kontakt aufnehmen will. Er hat sich berufen gefühlt. Er hat schon früher über das Tier gelesen, über all die Offenbarungen, und er war von ihnen fasziniert. Er hat einen Weg gesucht, um ein anderes Leben in seinem Sinne zu führen.«
    »Wollte er eine Hyäne werden?«
    »Ja.«
    »Das hat er euch gesagt?«
    »Wir«, flüsterte Banks, »standen auf seiner Seite. Wir haben hier unsere Versammlungen abgehalten. Es gab kein besseres Versteck. Wir haben hier dem Teufel gedient. Wir haben ihm Opfer gebracht. Wir haben das Pentagramm als Verbindung zu ihm hergestellt, und er hat es angenommen. Schau auf die Klaue. Sie ist sein Zeichen. Sie holt sich die Opfer der Hyäne. Sie zerrt sie in ihr Reich. Heute wird es besonders stark sein, denn heute bekommt die Hölle zwei Opfer. Erst dich, dann die Frau.«
    »Du weißt, wer ich bin?«
    »Ein Schnüffler.«
    »Das stimmt. Aber
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